Dienstag, 26. Februar 2013

Pixar-Monat: "Merida - Die Legende der Highlands" (2012)

Story: Merida ist Schottin, erstklassige Bogenschützin und...Prinzessin, weswegen sie sich den alten Bräuchen unterwerfen soll, um bald jemanden zu heiraten. Entgegen den Zwängen ihrer Mutter will sie vor ihren Verpflichtungen fliehen und trifft auf eine Waldhexe, die ihr Leben ändern kann...

So ein fatales Desaster an Kreativität, Charme und Qualität wie "Cars 2" konnte wohl nicht ganz spurlos an Pixar vorbeigehen, es war im Endeffekt eine offene Frage, was das Studio nun machen würde. Die (wenigen und geheimnisvollen) Vorschauen für den nächsten Film sahen alle vielversprechend aus - möchte Pixar etwa tatsächlich eine eigene Actionheldin etablieren und das auch noch in einem mystischen Setting ? Wow, es kam wie erwartet unerwartet und sehr willkommen, denn das Potenzial war groß. Und als der Film raus kam...kam auch die Ernüchterung.

Es ist wirklich unerwartet gewesen, dass Pixar die Gesamtstruktur von einem geflopptem Disney-Film übernahm mit zahlreichen Parallelen zu verschiedenen Disney-Prinzessinen, denn Merida ist im Endeffekt auch eine - sie mag zwar kampfmäßig mehr drauf zu haben als der Rest, aber sie ist zuerst Teenagerin und der Bogen wird sehr, sehr selten abgefeuert. Was auch OK wäre, denn in dem Film geht es primär um die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, sowie Bräuche/Traditionen und die typisch jugendliche Rebellion dagegen.

Leider wird dieser Aspekt erst am Ende auf eine clevere Weise behandelt, denn zuvor ist es typisches "Missverständnis, das während des Films durch vielerlei ungewöhnliche Situationen verschwindet". Von daher habe ich nichts gegen eine neue Seite des "Eltern vs. Kinder"-Konfliktes, der normalerweise zwischen Sohn und Vater oder Tochter und Vater ausgetragen wird, aber in diesem Film wirkt es so, als ob man da mehr Fokus drauf legen könnte - wie schon in der Original-Kritik war ich sehr überrascht und auch ernüchtert, dass Pixar an dieser Stelle viele originelle Ideen aufgrund von konservativer Geschichtenerzählung nicht genug behandeln konnte.

Abseits dieser persönlichen Ernüchterung bleibe ich bei den Stärken dieses Films, die ich auch schon in der Original-Kritik erwähnte: Wunderschöne Animation, tolle (wenn auch nicht herausragende) Nebencharaktere und an manchen Stellen kommt die sogar die richtige Atmosphäre des Mystischen und Geheimnisvollen. Und ja, Respekt an Pixar, dass sie sich eine besondere Beziehung vorgenommen haben und das Ende klüger geworden ist, als noch in der Mitte des Films erwartend.

Fazit: Definitiv eine Verbesserung gegenüber "Cars 2", aber verglichen mit dem Rest des Pixar-Aufgebots nur "gut". Unverdienter Oscar-Gewinner in einer Kategorie, wo JEDER andere Nominierte besser/origineller/kreativer war als dieser.


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