Samstag, 26. Dezember 2015

"Star Wars"-Monat: Top 10 Gründe, warum "Episode 3 - Die Rache der Sith" nicht funktioniert

Fun fact: Dies ist der allererste Film, den ich im Kino sah. Toller Anfang, oder ?

1. Konfusion galore

Schon von Anfang an wird man überladet mit Effekten innerhalb einer Eröffnungssequenz, bei der ich mit keiner Seite sympatisieren kann. Dazu kommt noch ein verwirrender Ton, der zwischen Slapstick und einer Enthauptung schwingt. Das Beste ist aber Palpatines Plan...oder General Grievous` Plan...wessen Plan war das ? Waren da alle Eventualitäten abgesprochen ? Und wenn nein, kontrolliert Palpatine die Gedanken von allen ?

2. Sinnlosigkeit der zwei Vorgänger-Filme

Wir sollten ja sehen, wie sich der Aufstieg und Fall von Anakin Skywalker gestaltet...dumm nur, dass wir hier erst den steilen Fall sehen, der ja bereits im letzten Film seinen Anfang hatte. Was hat man schon aus den letzten zwei Filmen gewonnen ? Nichts allzu substanzielles, zumindest nichts, was zwei Filme wert wäre; diese Sachen hätte man auch beiläufig in einem Dialog erwähnen können. Jedenfalls kriegt man am Anfang einen ziemlich verwirrten Anakin, der doch tatsächlich den großen Plan sausen lassen will um einen einzelnen Klon zu retten - er war ja mal "nobel", aber es ist zu spät, seinen Charakter noch umzuschreiben. Besonders seit dem Vorgänger.

3. Chewbacca wurde unnötig eingefügt

Weil Verbindung zu der Original-Trilogie und so...na wenigstens wurden Han Solo und der Millenium Falcon nicht verunstaltet.

4. Immernoch keine Protagonisten...mehr oder weniger

Anakin kann ja kein wirklicher Protagonist mehr sein, da er ja werdender Antatognist ist...Obi-Wan kann es auch nicht sein, da er weiterhin vor sich hingrummelt und immer verwirrt ist. Yoda und Mace Windu sind Nebencharaktere und Palpatine ist der Bösewicht. Nur ist Palpatine der Einzige mit Leidenschaft und es macht großen Spaß, ihm beim böse sein zuzuschauen, also wenn er dann total übertreibt versteht sich.

5. Der Krieg ohne Konsequenzen

Die Klonkriege/Der Klonkrieg soll ja der bis dato größte Krieg in der Geschichte der Galaxis gewesen sein ? Nirgends sieht man zerstörte Häuser, sonstige mit dem Krieg verbundene Spannung oder Drama - es gibt aktives Nachtleben, Leute gehen gemütlich ihren Geschäften nach und auch ansonsten spürt man gar nichts davon, dass die allgemeine Bevölkerung verunsichert oder bedroht sein könnte. Der Aufstieg des Imperiums ist absolut belanglos für den kleinen Mann und somit sind die späteren Kämpfe der Rebellen noch belangloser.

6. Wie dumm sind alle eigentlich ?

Wie dumm müssen der Senat und der Jedi-Rat sein, dass deren Gedanken allesamt problemlos von Palpatine geblendet werden können ?

7. Anakin Skywalker ist der Dümmste von allen

"Die dunkle Seite ist gleich den Jedi in nahezu jeder Art und man kann vielleicht den Tod verhindern" - so oder so ähnlich zieht Palpatine Anakin auf seine Seite. Er hätte auch sagen können: "Die Sith können verhindern, dass schwangere Frauen bei ihrer Geburt sterben" und Anakin hätte es wie der Idiot gefressen, der er nun mal ist. 

8. Darth Vader als Mittelpunkt

Der Sinn der Prequels war es ja, die Geschichte hinter Darth Vader zu erzählen. Dabei hätte man Anakin als Charakter wirklich aufbauen sollen, sodass man den Fall spürt...er ist aber bereits in Episode 2 ein absoluter Psychopath, sodass ich spätestens da keinerlei Sympathie für ihn hegen kann. Entweder macht man eine Charaktergeschichte richtig oder man macht ihn als Teil einer viel größeren Geschichte, wie es bei Luke in der Original-Trilogie war. Die größte Frage bei dem Ganzen ist doch eh: War diese Geschichte es wert, dass man sie erzählt ? Darth Vader an sich war "bloß Gefolge vom Imperator Palpatine", ein Überbleibsel aus einer älteren Zeit, wie Obi-Wan. Einfach nur ein komischer Typ im Respirator-Anzug, mehr Maschine als Mensch und ein kühler Killer - kein weinerliches Kind, dass sich immer nur beschwert, dass die Jedi ihn in der Rangliste nicht weiter nach oben lassen.

9. Der finale Lichtschwertkampf aller Lichtschwertkämpfe

Der Kampf zwischen Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi am Ende des Films mag objektiv vielleicht als eine der besseren Actionszenen gelten, aber thematisch ist er viel zu lang und hat bereits nach fünf Minuten seinen Sinn erfüllt. Es ist an sich eine wahrlich elaborierte Sequenz mit viel Mühe zahlreicher Animatoren dahinter, aber der Film hat sich diesen Showdown einfach nicht verdient, vor allem nicht in der Länge; im Prinzip hätten sich die beiden die Zunge zeigen können und es hätte ungefähr den gleichen Effekt gehabt (außer dass Anakin nicht in Lava gefallen wäre).

10. Ein Missverständnis

Ja, keines der Prequels hätte existieren sollen, aber man darf nicht George Lucas allein die Schuld dafür zuschieben (auch wenn dies alles seine "pure" Vision war). Ich denke die viel größere Kritik haben sich all die Leute um ihn herum verdient, die ihm nicht widersprochen haben und ihn einfach gewähren ließen. Sicher, er hat den allerersten "Star Wars"-Film trotz aller Schwierigkeiten rausgebracht und dafür gebürt ihm Respekt, aber selbst das war ein kollaboratives Projekt. Was wäre wohl, hätte er damals bei allen Filmen nur seinen Willen gehabt ?

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