Dienstag, 10. November 2015

"Spectre"

Story: Als Bond bei einem Einsatz in Mexiko-Stadt einen Block in Schutt und Asche legt, wird ihm seine Lizenz entzogen. Er macht aber auf eigene Faust weiter und entdeckt schon bald den Kopf der Organisation, die alle seine vorherigen Widersacher beschäftigt hat...

"Skyfall" war und ist immer noch einer meiner Lieblings-Bond-Filme und es war für mich noch vor "Spectre" klar, dass es das Level der Erwartungen vermutlich nicht halten wird, ebenso wie "Ein Quantum Trost" es bei "Casino Royale" tun konnte. Vielleicht empfinde ich es rein aus diesem Grund fast schon als eine Art Pflicht, "Spectre" enttäuschend zu finden. Aber ich versuche mich in Legitimierung.

Schon die Titelsequenz wirkt sehr komisch und bizarr mit zahlreichen Oktopus-Animationen, unter anderem wie die Tentakel Daniel Craig und seine Liebschaften umschlingen...ja, es ist sehr stilistisch, aber das in Kombination mit dem sehr schwachen Titellied von Sam Smith wirkte auf mich doch sehr befremdlich. Die größte Schwäche war aber zweifellos der hakelige Erzählstil; es wirkte alles irgendwie gestresst, bzw. überhastet und eher als Mittel zum Zweck der Verbindung all der Actionsequenzen.

Die Action ist nebenbei wie gewohnt sehr gut und lässt nichts wirklich zu wünschen übrig - nahezu jedes mögliche Fahrzeug und selbst Fäuste werden gebraucht; alles mit Finesse und Tamtam inszeniert. Die Bond-Girls sind an sich nichts wirklich besonderes, dafür gibt es hier mehr Engagement von M, Q und Miss Moneypenny, was ich wiederum sehr begrüße. In gewisser Weise ist dies persönlicher und doch entrückter als "Skyfall" - persönlicher, weil hier endlich der Hintergrund von Bond gelüftet wird (zumindest teilweise) und andererseits entrückter, weil es bei weitem nicht die gleiche Wirkung entfaltet (was ich wiederum auf die Inszenierung der Handlung zurückführe). Daniel Craig gibt eine gewohnt tolle Darstellung ab, Léa Sedoux ist ein akzeptables Bond-Girl und Veteranen wie Ralph Fiennes, Ben Whishaw und Naomie Harris glänzen ebenfalls gewohnt in ihren Rollen. Sehr gut fand ich Andrew Scott in seiner Rolle (die ist aber auch irgendwie typisch für ihn) und überraschenderweise auch Dave Bautista als einen brutalen Handlanger. Christoph Waltz als der Oberbösewicht ist gewohnt charismatisch, aber er leidet brutal an dem etwas schwachem Drehbuch.

Fazit: "Spectre" ist gut als Actionfilm, aber als Bondfilm eher enttäuschend, da er auf erzählerischer Ebene "Casino Royale" und "Skyfall" deutlich hinterher hinkt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis