Dienstag, 28. Januar 2014

Serien-Kritik: "House of Cards" Staffel 1

Story: Frank Underwood ist ein überaus einflussbares Mitglied in der Demokratischen Partei und seine Machtgier ist kaum zu sättigen. Als der frisch gewählte US-Präsident Walker ihm den Posten des Außenministers verweigert, sinnt Underwood auf Rache und ist bereit, jegliches Opfer zu bringen, um es Walker heimzuzahlen...

Lieblings-Charakter: Ganz eindeutig Frank Underwood selbst. Seine Frau Claire und die Reporterin Zoe Barnes sind zwei weitere sehr gut geschriebene Protagonisten, aber Kevin Spacey in seiner Rolle merkt man einfach nur den Genuss, mit dem er diese Rolle spielt, am meisten an. Hinzu kann er zwischendurch direkte Kommentare an den Zuschauer weitergeben, wodurch man als Zuschauer sich natürlich noch mehr an ihn binden kann. Underwood mag zwar ein zwielichtiger, dreckiger und kaltblütiger Bastard sein, aber er macht das Ganze mit so viel Charme und Überzeugung, sodass es nahezu unmöglich wird, ihn nicht wenigstens etwas sympatisch zu finden.

Ungeliebter Charakter: So wirklich jemanden herauspicken kann ich hier wohl nicht, selbst vollkommene Jammerlappen oder scheinbar unwichtige Leute sind extrem wichtig für die Handlung oder werden gerade eben für die 2. Staffel vorbereitet. Zudem mich persönlich auch niemand wirklich nervte.

Lieblings-Episode: "Erlösung". Vermutlich oder gerade weil diese Episode offenbart, wie weit Frank bereit ist für seine Ziele zu gehen. Trotz all dem, was vorher passierte und gezeigt wurde, gibt diese Episode dem Charakter eine weitere zynisch-grausame Seite, die besonders in der heutigen Serienlandschaft erfrischend wirkt.

Meine Meinung zur Serie: Neben "Hannibal" war "House of Cards" DIE Serie, die 2013 debütierte und relativ viel Lärm machte, unter anderem deswegen, weil sie anders als alle anderen Qualitätsserien nicht von einem Fernsehnetzwerk, sondern einem Streaming-Dienst stammt und dennoch solch hochkarätige Namen wie Kevin Spacey für die Hauptrolle und David Fincher als Produzenten gewinnen konnte. Ich persönlich bin nicht der größte Politikexperte, weswegen ich nicht genau sagen kann, wie realistisch die Serie geschrieben ist - und selbst, wenn alles komplett an den Ohren herbeigezogen ist, die Serie demonstriert mit einem zynisch-depressiven Blick die Abgründe der menschlichen Begierde, sei es Macht, Drogen oder Sex. Unterstützt von einem exzellenten Cast, tollen Bildern und einem der besten originalen Serien-Drehbücher, die ich seit langem erleben durfte.

Wem zu empfehlen: Politthriller-Fans, das hier füllt die Lücke in eurem Herzen. Ansonsten auch wahrscheinlich interessant, die generell sehr gut geschriebene Intrigen mögen und alleine wegen Kevin Spacey lohnt sich zumindest ein Blick.

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