Dienstag, 25. Februar 2014

"Dallas Buyers Club" (2013)

Story: Ron ist Elektriker im 1985er Dallas und ein Redneck, wie er im Buche steht, nämlich homophob, machohaft und auf Sex + Drogen aus. Als er nach einem Unfall erfährt, dass er HIV-positiv ist, wird er nach und nach von der Gesellschaft ausgestoßen, aber Ron will selbst nicht aufgeben und sich mit den gängigen Medikamenten behandeln lassen - die bei ihm aber genau das Gegenteil bewirken, weswegen er sich auf einen unerprobten Mix aus Mexiko verlassen will, den er in Dallas im "Dallas Buyers Club" absetzen will...

 Ich persönlich bin einer von diesen Leuten, die McConaughey vor allem durch romantische Komödien in Erinnerung haben und die ihn genauso auf seinen Körper reduzierten wie eine x-beliebige Frau in den meisten Action-Filmen. Spätestens seit "Magic Mike" hat sich meine Meinung zu ihm gewandelt und spätestens mit diesem Film denke ich ernsthaft, dass er es auf jeden Fall verdient hat, deutlich mehr ernstgenommen zu werden von der breiten Masse und dass er auch genügend Talent für einen Oscar besitzt. Ich bin zudem nicht allzu vertraut mit der Geschichte, auf der dieser Film basiert, aber so wie ich das bisher las, spielt McConaughey seinen Charakter nicht allzu getreu dem Original (der Ron im Film ist hetero und der im echten Leben war bisexuell) - hier ist natürlich das Dilemma, ob man jetzt seine Leistung als Schauspieler minderwertiger einstufen sollte, nur weil die Sexualität falsch ist und die Verhaltensweise aggressiver ? Trotz der individuell sehr guten Schauspielleistung, die einen glaubwürdigen Charakter in sich selbst darstellt, der sich auch nicht übertrieben an typische Konventionen hält und dem Schauspieler eindeutig alles abverlangt hat ? Für mich persönlich war das McConaugheys beste Leistung bisher; ich bin mir im Unklaren, ob er dies hier jemals toppen wird.

Nicht zu vergessen ist Jared Leto in seiner Rolle als der Transsexuellen Rayon, der seinen Charakter mit einer solchen Leichtigkeit, Natürlichkeit und Ehrlichkeit spielt, sodass es auf keinen Fall beleidigend oder beschämend rüberkommt - Rayon ist eben ein Mensch wie alle anderen und ebenso anders wie diese; zudem gehören ihm einige der emotionalsten und bewegensten Momente des Films. Nicht zu Unrecht darf Leto auf seinen allerersten Oscar hoffen. Der Film selbst ist gemäß seinem Aussehen relativ roh und schonungslos, wenn es um den zeitgemäßen Ton bezüglich HIV, AIDS und der damit verbundenen Wahrnehmung jeglicher Sexualität, die nicht hetero ist, geht.


Fazit: Ein wunderbarer Film mit wunderbaren Darstellern über mehrere Themen, die auch noch heute aktuell sind. Und das Beste: Der Film muss es einem nie auf die Nase binden, sondern überzeugt einfach mit erstaunlicher Gelassenheit.

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