Sonntag, 31. März 2013

#4: Warum Rezensionen nur bedingt etwas über die Qualität eines Films aussagen

Der Mensch ist ein äußerst kritisch denkendes Tier und es ist absolut natürlich alles Mögliche in Frage zu stellen (ist vielleicht sogar eine gesunde Einstellung). Kein Wunder also, wenn man in Meinungen über Schuhe, Joghurt oder sogar Filme auseinandergeht, aber darüber habe ich ja schon geschrieben. Genauso offensichtlich ist es also, dass Leute, die berufsmäßig oder aus Spaß über solche Sachen schreiben, mal eine andere Meinung haben könnten als ein typischer Otto Normalverbraucher. Seltsamer kann es schon mal bei der Bewertung werden.

Wie zur Hölle will man einen Film nach einer Skala bewerten, egal ob in Buchstaben oder Zahlen ? Ich schätze Meisterwerke sind dann entweder A+ oder 10/10 oder 100/100 oder gleich außerhalb jeder Bewertung weil unantastbar. Und stellt euch erst das Chaos vor, wenn man versucht, ganz verschiedene Wertungen objektiv auf einer gleichen Ebene zu betrachten. Man sieht ein C+, 7,5/10, 3,45/5, 73% und 67/100 - kann man da wirklich etwas Genaues über die Qualität des kritisierten Produktes erfahren ? Am Ende geht es doch eh darum, was man über den Film selbst sagen kann.

Aus diesem Grund habe ich keine ominöse Bewertungsskala, denn Kunst (egal wie sehr es mich bei manchen Filmen fertig macht, dies zuzugeben) lässt sich nicht auf die pure logische mathematische Art bewerten. Letztendlich kommt es immer drauf an, wie sehr derjenige für oder gegen den Film argumentiert, denn eine Zahl/Buchstabe allein ist wie ein Ausdruck meistens viel zu wenig als Aussage. Das waren ja noch die Zahlen, aber was ist mit dem begleitenden Text ?

Ich weiß, dass ich mir hier ins eigene Fleisch schneide, aber jede Rezension kann und darf angezweifelt werden - vorausgesetzt man geht mit Respekt zur Sache. Was auch immer Menschen über meine Rezensionen auch denken, ich spreche letztendlich immer für mich und stelle kein objektives Urteil dar, auch wenn ich mich bei den meisten Filmen bemühe, eben dieses zu tun; ich bestimme aber selbstverständlich nicht, was als "gut" und was als "schlecht" gelten soll. Allgemein gefragt: Wie oft kam es schon vor, dass ihr mal mit einer Rezension nicht einverstanden wart (jetzt egal welcher und von wem) ? Genau. Wie das selbstverständliche "mal nicht der gleichen Meinung"-Sein gibt es auch "ich sehe den Film halt anders"-Sein. Mag sein, dass ihr etwas anderes seht als jemand, der drüber doch tatsächlich einen Text schreiben will/muss. Ihr seid nicht dümmer oder generell "cineastisch ungebildeter" deswegen, ebenso wie der Film an sich schuld dran ist. Alles in allem kommt es immer drauf an, dass man seine eigene Meinung stützen kann, ansonsten lässt sich jegliche Art von Wertung nicht ernst nehmen. Und selbst dann liegt man nie "richtig".

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