Dienstag, 7. August 2012

Racheengel - Stimme aus dem Dunkeln (Dt./1999)

Vorab, ich weiß, dass ich mit meiner Star Trek Reihe bisher nicht über den ersten Film hinaus gekommen bin. Aber bei Filmen aus dem letzten Jahrhhundert sollten ein paar Wochen Verzug nicht den Unterschied machen. Nichtsdestotrotz geht's auch an der Front bald weiter.

Story: In Berlin und Hamburg kommt es zu einer Serie mysteriöser Ritualmorde, deren Opfer allesamt vorzeitig entlassene Sexualstraftäter sind. BKA-Kommissar Martin Blank und Hauptkommissarin König setzen einen Straftäter als Lockvogel ein. Auch dieser wird getötet, doch nun findet man einen Hinweis auf den Mörder Gabriel, der sich in einer psychiatrischen Anstalt befindet. Martin Blank lässt sich inkognito dort einweisen, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Atmosphäre: Sehr düster gehalten, was eine für diesen Thriller passende Grundstimmung entwickelt. Es wird unter anderem mit dem Licht sehr stark gespielt und darüber hinaus scheint die hälfte aller Szenen ohnehin nachts oder an nicht besonders hellen Tagen zu spielen. Diese Atmosphäre passt zu den grausamen Ritualmorden, bei denen biblische Zitate die Tat rechtfertigen zu scheinen wollen.

Charaktere: Ich finde das Ermittler-Duo sehr dynamisch, weil von Anfang an eine gespannte Stimmung zwischen der sehr pragmatisch arbeitenden Hauptkommissarin und dem eher kryptisch arbeitenden Analysten Blank herrscht. Anfangs wirkt vieles sehr klischeehaft und überzogen, doch je mehr Details man über die beiden erfährt, desto besser wirken die Charaktere. Die Nebenrollen sind dagegen eher kärglich, bis auf den Antagonisten, einen Psychiater. Alle anderen wirken eher blass und werden mehr genutzt um die Story voranzutreiben, statt wirklich charakterlich ausgeführt zu werden.

Story: Nun aber zur Story selbst. Diese fand ich anfangs sehr unglaubwürdig und diese Ansicht behielt ich auch bis zum Ende bei. Ich vermisse bei der Auflösung des Falls irgendwo die Realitätsnähe, weil alles recht verworren und fragwürdig bleibt. Sieht man von diesen unplausiblen Punkten einmal ab, wird die Storoy sehr rund erzählt. Sie baut die Spannung genau zu den richtigen Zeitpunkten auf und nimmt den Zuschauer bei der Ermittlungsarbeit mit.

Setting: Im Prinzip pendelt man zwischen dem Büro der Kommissarin, den Tatorten und der Psychiatrie (insbesondere die geschlossene Anstalt) hin und her. Etwa die Hälfte des Films spielt in der Psychiatrie und vermittelt ein sehr bizarres Bild von solchen Anstalten. Das hat mich auch dazu gebracht, mich zu fragen, warum diese so negativ dargestellt wird. Natürlich einerseits, weil der Antagonist hier zu suchen ist. Aber darüber hinaus wurde sehr oft auf die von den Ärzten vorgeschobene Unzurechnungsfähigkeit der Insassen verwiesen, obwohl diese bei sehr gutem geistigem Zustand sind. Vielleicht soll dadurch hinterfragt werden, wie das Leben in solchen Psychiatrien abläuft und wie fremdbestimmt ist. Vielleicht interpretiere ich an dieser Stelle aber auch einfach zu viel in den Film.

Das Ende: Ich will nicht spoilen und daher sage ich nichts über den Ausgang. Alles, was ich sagen kann und will, ist, dass ich ein wenig enttäuscht wurde. Aber jeder, der sich den Film anschaut, wird sicher merken, welche Stelle ich meine.

Fazit: Racheengel - Stimme aus dem Dunkeln ist bei weitem kein schlechter Film. Insbesondere für einen deutschen Krimi/Thriller finde ich ihn sehr gelungen und empfehlenswert. Ich werde ihn mir noch ein zweites Mal ansehen, allein um zu sehen, wie das Erlebnis ist, wenn man die Auflösung kennt. Für's erste Anschauen sind auf jeden Fall ein paar sehr gut platzierte Überraschungen drin. So zumindest meine Meinung ;)


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