Freitag, 10. August 2012

#2: Wieso wir nicht alle die gleichen Filme mögen können

Nur keine Sorge, mir ist durchaus bewusst, dass sich die Ausgangsfrage recht einfach beantworten lässt, nämlich mit: "Film ist eine Kunstform und Kunst ist für jedermann subjektiv". Wäre auch viel zu schön, um wahr zu sein.

Als bei der Webseite Rottentomatoes.com die allerersten Kritiken zum noch kommenden "The Dark Knight Rises" reinkamen, waren diese nicht nur euphorisch, manche von denen waren sogar ziemlich...vernichtend. Und das wäre ja auch vollkommen in Ordnung, wenn diese konkret begründet wären, was sie waren...der Shitstorm der Nolan-Fanboys in den Kommentaren kam trotzdem. Ich persönlich mag Nolan als Regisseur und für mich ist er einer der zurzeit besten in Hollywood, aber das heißt nicht, dass ich einfach jeden seiner Filme blind als "genial" hinnehme. Ich habe beispielsweise nicht sein "Insomnia" gesehen, aber das heißt nicht, dass ich von vornerein sagen werde, es wäre ein "Meisterwerk" oder ähnliches. Diese Nolan-Fanboys haben "TDKR" noch gar nicht gesehen und dafür umso mehr die Kritiker um ihre Intelligenz und Fähigkeiten beschimpft. Es gab sogar Todesdrohungen gegenüber ihnen, woraufhin Rottentomatoes zum ersten Mal in ihrer Existenz die Kommentarfunktion sperren musste.

Fakt ist: Es gab, gibt und wird wohl immer Filme geben, die allgemein als "unantastbar" gelten. Egal ob die "Star Wars"-Prequels, "Der Pate"-Trilogie oder sowas typisch Klassisches wie "Casablanca" und "Citizen Kane" - hat man bei diesen Filmen eine andere Meinung als "toll, klasse und Meisterwerk und so", dann ist man in einer ziemlichen Minderheit und könnte im schlimmsten Fall für den eigenen Filmgeschmack verspottet werden. Aber das ist ja der Punkt: Jeder ist anders und man kann nicht erwarten, dass alle DEN EINEN Film mögen werden. Es wird immer Leute geben, die "Indiana Jones" oder "Zurück in die Zukunft" oder "Matrix" oder eben Nolans Batman-Filme nicht vergöttern, sehr gut finden oder "nur" mögen, sondern vielleicht "nur" OK finden, nicht mögen oder verabscheuen. Und das ist vollkommen in Ordnung, wenn jede der beiden Seiten gute Argumente für ihre Anerkennung/Verabscheuung haben und sachlich bleiben, anstatt einfach nur zu sagen: "Der Film ist blöd, weil er halt so ist" und rummotzen - oder in die Extreme gehen und mit Mord drohen, falls man nicht ihrer Meinung ist.

Fazit ist, dass man langsam lernen sollte, die Meinung der anderen auch mal zu akzeptieren, anstatt sie einfach zu bashen. Und man sollte auch keine Angst haben, etwas eher Unpopuläres zu sagen, wenn man dies mit genug Überzeugung vertritt.

1 Kommentar:

  1. Wobei auffällig ist, dass es immer mehr eine Art Mainstream-Film gibt, der auf jeden Fall gut ankommt, und der dann von der Masse hochgelobt wird. Und das ist der Weg von Gewalt+Lockere Sprüche. Wenn dann noch ne gute Story (egal, um die wievielte Wiederholung der Story es sich handelt) und der Film wird im Regelfall ein Hit.

    Aber das ist wohl etwas, was man hinnehmen muss. Was ich ebenfalls nichts verstehen kann und eigentlich nicht hinnehmen müsste, ist dieser Extremismus von Fans - und das nicht nur bei Filmen. Morddrohungen erhielt nämlich auch ein ziemlich bekannter SciFi Autor, der die Figur Chewbacca aus "Star Wars" zu Beginnn einer 19teiligen Romanreihe (von mehreren Autoren) sterben ließ.

    Ohne in wilde Philosophie zu verfallen, aber ist es nicht ein wenig krank, dass Menschen sich hierzulande wegen Filmkritiken oder irgendwelchen Story-technischen Entscheidungen an die Gurgel gehen würden, dass es ihre Gemüter derart anregt; wenn man dagegen von Zuständen in der 3. Welt erzählt (und davon, dass wir daran schuld sind) oder ähnlichen realen Problemen, dann zucken die meisten mit den Schultern, reagieren wenn überhaupt mit einem leichten Anflug von Mitgefühl.

    Wir fliehen immer mehr in Traumwelten und überlassen es irgendwem, die Realität auf Kurs zu halten. Solange man als kleiner Bürger regelmäßig das Kino besuchen kann, schön viel Schund im Fernsehn läuft, solange braucht sich kein Politiker zu sorgen. Wenn das bedroht aber bedroht ist... siehe Griechenland!

    "Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
    Wir weben hinein den dreifachen Fluch"
    gute Nacht, Deutschland -_-

    (bin wohl doch etwas ins Philosophieren gekommen, sorry.)

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