Montag, 8. September 2014

"Guardians of the Galaxy"

                                            

Story: Der eigentliche Erdling Peter Quill (sich selbst stolz "Star-Lord" nennend) ist ein Gelegenheitsdieb und überlebt gerade mal so im großen weiten All. Bei seinem neuesten Diebesgut wird er aber von mehreren verfolgt, u.a. von Auftragskillerin Gamora, dem waffenliebenden Rocket und seinem Freund Groot; in einem Hochsicherheitsgefängnis schließen sich die Vier noch mit dem muskelbepackten Drax zusammen und sich fragen, ob sie das wertvolle Diebesgut überhaupt noch an die falschen Leute liefern wollen...

Keine Ahnung, wie es die Marvel-Leute immer wieder schaffen, Fans und sonstige Kinozuschauer zu begeistern. Irgendetwas seit dem ersten "Iron Man" von 2009 hat ihnen scheinbar aufgezeigt, mit welcher Art sie ihre Filme machen sollen und seitdem nie eine komplette Bombe abgeliefert haben. Was aber seitdem klar wurde: Selbst Superhelden der zweiten Riege (wie Iron Man es nun mal ist/war) haben im Kino eine faire Chance gegen den Spinnenmann oder die Fledermaus. Seit "Avengers" von vor 2 Jahren wurde außerdem noch etwas weiteres klar: Die Zuschauer sind bereit für Risiken, die sich unter den gegebenen Voraussetzungen (nämlich reichlich Talent, genügend Budget und wachsame Augen von Produzenten) mehr als auszahlen - doch während "Avengers" eine erste Zusammenführung von zuvor eingeführten Charakteren war (zumindest auf DIE Art), so ist "Guardians of the Galaxy" kein Crossover, sondern pures Original...schwer inspiriert von Weltraumopern, den 80ern und dem Spaß, den nur der Zauber des Kinos verbreiten kann.
Schauspielerisch ist das ungewöhnliche Team erstaunlich ausgewogen - selbst Dave Batista ist treffend besetzt und als der etwas merkwürdig anmutende Muskelprotz hätte er seinen Job kaum besser machen können. Zoe Saldana muss hier nicht unbedingt auf der Höhe ihres Könnens sein, da auch nicht allzu viel von ihr verlangt wird (reicht aber auch mehr als aus); Chris Pratt ist der Luke Skywalker des Films (unsere Bezugsperson zu all den Aliens), ist aber vorzüglich vorlaut, frech und unverschämt mit seiner Person. Die absoluten Lieblinge sind aber ohne Frage das Duo von Rocket und Groot - ich habe den Vergleich zu Han Solo und Chewbacca gehört und auf eine bizarre Art und Weise macht er sogar Sinn. Der Eine ist ein Hitzkopf und der Andere ein treuer Begleiter bis zum Tod und darüber hinaus; vermutlich hat die Filmwelt schon lange kein so markantes Weltraum-Duo mehr gesehen wie die beiden und mal ehrlich, die Beschreibung alleine spricht schon für sich.
 
Optisch ist dieser Spaßtrip einwandfrei und der Soundtrack ist so dermaßen retro, sodass er glatt auf Platz 1 in den USA sprang. Das Fehlen eines Stan Lee-Cameos wird durch einen Haufen von anderen kompensiert und nebenbei werden so viele Dinge aus dem Marvel-Universum angedeutet, dass die Umsetzung eben dieser Jahre für sich in Anspruch nehmen würde. Hätte ich einen Kritikpunkt, dann wäre es sicherlich der Bösewicht (der Schwächere). Er ist nicht schlecht per se, aber entweder nicht wahnsinnig oder böse genug für eine solch Außenseiter-Truppe...der Ober-Bösewicht ist es, aber er wird sich in Zukunft eh erst einmal um die Avengers kümmern (vielleicht zusammen mit den Guardians ?).

Fazit: Ich hatte seit den "Avengers" nicht mehr so viel Spaß bei einem Marvel-Film und auf dieses Jahr bezogen ist höchstens der Lego-Film ein ernsthafter Konkurrent um den höchsten Spaßfaktor. Ist dieser Film dadurch ein Meisterwerk ? Dies wird die Zeit zeigen, aber auf jeden Fall hat der Film etwas Großartiges geschafft: So viele Zutaten, die gegen seine Klasse und Erfolg sprechen, zusammengebracht, um einen der besten und erfolgreichsten Superheldenfilme der letzten Jahre zu erschaffen.

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