Mittwoch, 18. Februar 2015

Oscar-Kritik: "Leviathan" (2014)

Story: Kolja lebt mit seiner Frau Liliya und ihrem gemeinsamen Sohn Roma in einer kleinen Küstenstadt in Russland. Der örtliche Bürgermeister möchte ihm sein Anwesen wegnehmen und Kolja scheint nur der juristische Ausweg mit seinem Anwaltsfreund Dmitri zu bleiben...

Dies ist für mich ein relativ schwieriger Film zu besprechen, vor allem womöglich weil ich schon seit über einer Dekade nicht mehr in Russland war und nichts dazu sagen kann, wie wahrheitsgemäß das mit bestimmter Art von Menschen ist. Mir persönlich sind solche Russen nie begegnet, aber ich kann es durchaus nachvollziehen, dasss in heutiger Zeit und eben in bestimmten Regionen Menschen und Situationen wie die im Film durchaus existieren können.

"Leviathan" sieht vor allem wunderschön aus mit seiner Szenerie und ja, sie bringt eine gewisse Tristesse rüber. Es ist ein Drama, von daher kommt hier relativ wenig vom bekannten russischen Humor rüber und es zieht sich als Streifen wirklich hin (fühlt sich teils an wie ein Kaugummi). Wenn man jedoch gewillt ist, Aufmerksamkeit zu schenken, dann wird man Zeuge von einigen unangenehmen Ereignissen rund um einen hoffnungslosen Typen, der schon am Anfang zum Scheitern verurteilt war. Die Einheimischen mögen dieses Werk als russophob betrachten (obwohl es zu einem guten Teil vom russischen Kulturministerium selbst gesponsert wurde), ich denke aber, dass dies einer der besten russischen Originalfilme der letzten Jahre ist. Oscar-würdig ? Nur wenn auch die Oscars nun politisch werden und die Konkurrenz in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nicht stark genug ist.

Fazit: Ein langsamer, teils hässlicher, teils schöner, aber insgesamt guter Film.

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