Montag, 10. März 2014

Kontrovers-Monat: "Antichrist" (2009)

Story: Sie und Er sind ein Paar und Eltern. Ihr Baby stirbt zunächst unbemerkt, während die beiden Sex miteinander haben; Monate später braucht Sie noch Therapie, aber Er holt Sie zu sich und die beiden begeben sich in die abgelegene Waldhütte "Eden", wo die Spannung zwischen den beiden eskaliert...

Lars von Trier ist ein interessanter Filmemacher und vor allem ein polarisierender; das Label "enfant terrible des Kinos" passt meiner Meinung nach absolut perfekt und dieser Streifen, wie im Prinzip all seine anderen, reflektiert eine Phase im Leben des Regisseurs. Hier verarbeitete er eine Trennung und war depressiv, was sich eindeutig im Ton des Films und seiner Darstellung von "Sie" wiederspiegelt. Was die Gewalt und Sexualität angeht (die zwei meistdiskutierten Bestandteile), so ist Er derjenige, der den Sex forciert und Sie diejenige, die dies mit Gewalt tut. Rein thematisch ist Christentum das leitende Motiv, mit dem Personalpronomen-Paar, "Eden", ein paar Verweise auf den Teufel und das Buch Genesis - es ist praktisch wie ein Fall des sündigen Menschen, der in diesem Fall in 4 Kapitel unterteilt ist, mit Prolog und Epilog. Verbunden mit Tieren und einer schier surreal-subtil-bedrohlichen Atmosphäre im Wald mit viel Nebel droht sich ein immerzu größeres Unheil an; grandioses Scheitern im Hintergrund der Natur, die mit all ihrer Art eine Beziehung in den Agrund stürzt.

Charlotte Gainsbourg ist diejenige, die diese ganze "Tour de Force" am meisten mitmacht und sie bringt sich hier womöglich an ihre Grenzen, zumindest körperlich. Willem Dafoe ist da keineswegs schlechter und ist ein tolles Gegenstück zum Vulkan Gainsbourg. Die deutschen Wälder wurden super in Szene gesetzt, es gibt von Trier-untypisch Spezialeffekte (die hier aber auch nicht überstrapaziert werden und das Meiste, was man hört, ist der Wald selbst. Möglichst wenig soll die Atmosphäre stören.

Fazit: "Antichrist" ist voller kraftvoller Bilder, Themen und auch Darstellungen der zwei Protagonisten. Für mich definitiv ein interessanter und intensiver Film und auf jeden Fall sehenswert.

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