Mittwoch, 14. August 2013

"Kick-Ass" (2010)

Story: Wer hat schon mal nicht davon geträumt, ein Superheld zu sein ? Diese Frage stellt sich auch Comicbuch-Fan und Durchschnittstyp Dave Lizewski, der durch "die richtige Mischung aus Einsamkeit und Verzweiflung" den Entschluss fasst, das Alter Ego "Kick-Ass" zu erschaffen und Verbrechen zu bekämpfen. Doch hat er sich nie erträumen lassen, wie sehr ihn das in den Arsch treten wird...

Eins vorneweg: Dies ist keine normale Comicverfilmung, auch wenn der Film milder als die Vorlage ausfällt und sich somit weniger kantig anfühlt. Das nimmt aber nur bedingt etwas von der Qualität des Films, der exzellent besetzt und gespielt wurde. Ich werde hier wohl nichts Überraschendes erzählen wenn ich sage, dass Hit-Girl DER Charakter des Films war und auch so ziemlich die besten Szenen hat - alleine wie die muntere Minderjährige massenhaft Männer massakriert hat etwas sehr stilhaftes an sich und hat das Zeug zur Kultfigur. Ihr Vater Big Daddy hat Nicholas Cage so ziemlich die beste Rolle der letzten Jahre beschert und er ist kommt der Vorlage als einer der wenigen Charaktere am nächsten. Aber was ist mit Kick-Ass selbst ? Aaron Johnson hat für mich das Beste aus dem Script herausgekitzelt und kann leider weniger selbstironisch rüberkommen als gewünscht, aber dies kann sich in der Fortsetzung noch steigern. Mark Strong als der Mafiaboss Franc D`Amico ist perfekt besetzt und sein Sohn Chris mit dessen Alter Ego Red Mist ist bedauerlicherweise weniger bedrohlich ausgefallen als im Comic, aber Christopher Mintz-Plasse macht es mit seiner Comedy fast wieder wett.

Seit ich diesen Film im Kino sah, wusste ich nur, dass "Kick-Ass" mir den Spaß zurück gebracht hat, nämlich bei den Comicbuchverfilmungen. Natürlich haben Helden mit diesem und jedem zu hapern und es gibt zahlreiche Dilemmas, die angesprochen werden müssen...dies heißt aber nicht, dass alle Superhelden todernst sein müssen. Die Comic-Vorlage wollte eindeutig darauf anspielen, dass bei all den Schwierigkeiten, ein Superheld im echten Leben zu werden, man entweder total verrückt, verzweifelt, einsam oder alle drei Sachen auf einmal sein sollte und dass man viel über hohe Moralansprüche faseln kann - aber das reale Leben gibt einem selten bis nie die Chance, diese auch wirklich umzusetzen. Im echten Leben gibt es Arschtritte, wenn man sich für andere einsetzt.

Fazit: Es mag nicht so fein geschliffen worden sein wie Quasi-Jahres-Konkurrent "Scott Pilgrim gegen die Welt" und es mag auch nicht an sich ganz rund sein (eben weil es trotz Grenzüberschreitungen für FSK 16 doch relativ zahm im Vergleich zum Comic ist), aber ich halte "Kick-Ass" immernoch für eine der wichtigsten Comicbuchverfilmungen der letzten Jahre. Eben weil man auch den großen und bekannten Superhelden mal in den Arsch treten muss.

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