Sonntag, 27. Januar 2013

"Movie 43"

Mit dieser Rezension breche ich die übliche Struktur für meine Rezensionen, wo ich zuerst über Story, dann Charaktere und den Rest rede, denn dieser Film hat etwas interessantes geschafft. Er hat etwas erreicht, was noch kein Film erreichen konnte: Ich finde, dass das hier der schlechteste Film war, den ich je gesehen habe.

Es gibt viele Filme, die sich leicht in Extremen einordnen lassen: Klassiker wie "Citizen Kane" oder "Casablanca" lassen sich relativ einfach als "Bester Film aller Zeiten" bezeichnen, ebenso wie zweifellos sehr gute Filme, die einen entweder mit Unterhaltung oder/und Qualität überzeugen; der Enthusiasmus frisch nach dem Anschauen blendet vorerst den eigentlichen Eindruck, der meiner Meinung nach sich nach wiederholtem Anschauen bewähren muss. Man kann daher leicht Streifen nach einmaligem Probieren verdammen und oder preisen, das eigentliche Kunststück als reflektierender Zuschauer kommt daher, dass man (wie angedeutet) über den Film reflektiert und sagen kann, warum er für einen gut/schlecht ist und wie gefährlich es ist, sofort alles zu generalisieren.

Ich habe schon so einigen Scheiß gesehen, von der "Twilight"-Saga über die "Transformers"-Saga, zahlreiche Uwe Boll- und Adam Sandler-Filme, einzelne B-Filme, Nachahmer, "Parodien", Kultfilme und was ansonsten noch so geht; ich habe natürlich nicht jeden Film gesehen (wer hat das schon ?), aber ausgehend vom jetztigen Stand ist "Movie 43" der absolute Tiefpunkt für mich, jenseits der Grenzen von Geschmack.

In jedem schlechten Film, egal wie sehr ich dafür argumentieren kann, dass er schlecht ist, kann ich min. 1 Element von etwas gutem finden oder die Gesamtheit des Werks ist kurios an sich oder die Geschichte/Signifikanz ist bedeutend/spannend/anschaulich/lehrreich...hier spüre ich rein gar nichts, keine Spur von der Not, den Film zu machen, keinerlei kreativen Funken. Es ist deutlich, dass die Macher und Schauspieler sich dabei einen ablachen wollten und dies auf Gunsten der Zuschauer. Die Originalidee, einfach nur Sketches zusammenzubinden, wurde einfach so realisiert und viele namenhafte Akteure sind hier präsent - von Hugh Jackman über Emma Stone bis Richard Gere. Es ist wirklich wie eine dieser "Parodien" wie "Disaster Movie", nur dass das hier vollgespickt ist mit Stars, die sich nicht nur auf Cameos beschränken. Und jeder davon ist fürchterlich, gar scheußlich teilweise; selbst Sympathieträger sind absolut unausstehlich.

Jeder der Sketche ist einfach nur gefüllt mit möglichst radikalen, ekelhaften und geschmacklosen Gags, die auf die Kürze und erst recht nicht auf Dauer funktionieren. Es ist wie ein Produkt von Anti-Talent, einer nicht näher erforschten Fähigkeit, jegliche Chance auf Verdienst seitens des Films für den Zuschauer umzukehren: Nicht ich bekomme was vom Film, sondern der Film von mir (und damit meine ich nicht die Zeit !). Wenn ich jeden Sketch hier beschriebe, würde mir niemand glauben, dass es tatsächlich Leute gab, die das witzig fanden. Berühmte Leute mit Einfluss und viel lockerem Geld.

Fazit: Nichts kann das hier retten, gar nichts. Kein Alkohol, kein Riffen und erst recht nicht logisches Denken.


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