Montag, 9. Januar 2012

Von "2012" und anderen Katastrophen

Hey, was war das denn für ein "Disaster Day" bei unserem allerliebsten Lieblingssender Pro7, der ja im Prinzip nur wegen der Serien noch existiert...wobei jeder Fan dieser Serien eigentlich schlau genug sein sollte, sich diese auf DVD zu holen und die Flimmerkiste gleich auf den Schrott zu werfen, wo sie auch hingehört.

Wie auch immer: Dank oder gerade wegen dem aktuellen Jahr hat sich Pro7 wohl genötigt gefühlt, den ganzen Tag Katastrophen zu widmen, obwohl man das bei hausgemachten Formaten nicht bräuchte...OK, zurück zum Thema. Eine Wiederholung vom Samstag ("Armageddon"), ein halbwegs durchschnittlicher Streifen ("The Core"), eine Galileo-typisch beschissene Pseudo-Doku über die Maya-Prophezeiung und natürlich Roland Emmerichs "Meisterwerk" "2012", welches mehr als zu unrecht als die wohl gigantischste Free-TV-Premiere gefeiert wurde seit der "Herr der Ringe"-Trilogie bei RTL. In diesem Blogeintrag werde ich hauptsächlich über "Armageddon" und "2012" reden, sowie auch generell über Katastrophenfilme. Die Pseudo-Doku und "The Core" verdienen bei weitem nicht so viel Beachtung wie die anderen zwei Katastrophen; diese sind halbwegs überschaubar und haben deutlich weniger Eindruck hinterlassen.

Also, in "Armageddon" ist es ein Asteroid von der Größe Texas, der die Erde auslöschen soll und das in 18 Tagen...wieso 18 und nicht 42 weiß ich auch nicht. Daher liegt es am weltbesten Bohrerteam rund um Bruce Willis als Chef und Ben Affleck als seinen "Ich-vögele-sehr-sehr-gerne-ihre-Tochter-und-bin-dabei-der-Zweitbeste-hoho-ist-das-aber-witzig-Schützling" Astronauten zu werden und diesen Asteroiden aus dem Inneren heraus zu sprengen. So simpel kann das Weltretten sein, simpler als ein "Tom & Jerry"-Cartoon. Eigentlich ist das Ganze eine kochtopfähnliche Ansammlung an Klischees: Bruce Willis als beschützender Vater, Ben Affleck als Draufgänger, Liv Tyler als Heulsuse von Tochter und Verlobte und alle anderen sind auch alle Klischees. Ich mein kommt schon: Die typische Trotteltruppe, die innerhalb weniger Tage die einzige Rettung der Menschheit wird; die aufgeschwollene Dramatik, die durch ständige Kamerafahrten noch weiter dramatisiert wird, der Russe (DAS Klischee muss einfach selbst gesehen werden und natürlich auch das Ende mit einem möglichst schmalzigem Rocksong...welches cineastische Genie steckt wohl hinter "Armageddon" ? Natürlich der Ruinierer aller 80er Franchises, Mr. Michael "Bum-Bum" Bay ! Es ist für mich nicht sein schlechtester Film und die Explosionen sind gewohnt gut gemacht, aber das rettet "Armageddon" trotzdem nicht für mich: Es ist und bleibt ein verdammter, klischeehafter Katastrophen-Weltuntergangsfilm.

Bevor ich zu meiner Meinung über "2012" komme, lasse ich mal einen anderen Mann für mich sprechen, denn er fasst es eigentlich fast schon perfekt zusammen (bitte achtet nicht auf die russischen Untertitel, war so ziemlich das einzige YT-Video, das ich davon gefunden habe):



Ja, sicher, es ist alles Stand-Up und ich mag Dara als Komiker sehr, aber hat er auch nicht irgendwo recht ? Ich mein nur, dass es doch ziemlich lächerlich ist, den Grund für so etwas krasses wie den Weltuntergang zu bringen und dann diesen einfach für Massenzerstörung fallen lassen ! Das ist nicht Filmemachen, das ist Schlamperei und sonst nichts ! Erneut, wenn sich irgendjemand nur rein an Zerstörungen, Tod, Leid und zweidimensionalen Charakteren ergötzt, soll er das ruhig machen; ich persönlich finde, dass "2012" ein ziemlicher Witz von einem Film ist..."Meisterwerk", sicher ! Es ist ein ziemlich schlechter Film, aber ein guter Katastrophenfilm, denn Emmerich kann Zerstörungen ziemlich gut darstellen. Wem es nur um die Bilder geht, der wird nicht enttäuscht, wenns um Filme an sich geht, kann man diesen ruhig hinter sich lassen...

Somit kommt man auch sehr schnell zu der Frage: Wie konnte so ein Genre wie "Katastrophenfilme" überhaupt entstehen ? Wie kann es sein, dass sogar Deutschland nun fast jährlich einen solchen raushauen will, egal wie gut es ist ? Irgendwie gefällt es den Menschen scheinbar, möglichst viel Zerstörung durch die Natur zu sehen, seien es Tornados, Tsunamis oder Erdbeben. Manchmal braucht man auch mal einen Weltuntergang, wenn die "simpleren" Katastrophen nicht reichen; Leute brauchen das große Spektakel und wenn das normale Leben nicht ausreicht, dann will man wohl das große Spektakel. Aber um Himmels willen, wieso müssen solche Filme so rentabel sein ? Leute, bitte unterstützt solche Filme nicht...zudem sie sich eh wie Sau wiederholen.

Puh, das war mal ein langer Post...ein Kommentar wäre nicht schlecht^^

2 Kommentare:

  1. Menschen lieben Dramatik... Sie fühlen sich danach besser, weil es ja offensichtlich ist, dass alles doch nicht so schlecht und von einem Weltuntergang weit und breit keine Spur zu sehen ist. Und... derartige Filme sind wie ein Unfall - man findet sie schrecklich schaut aber trotzdem hin:)

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  2. Ich würde diesen Filmen, die ja häufig den Menschen als Verursacher der entworfenen Weltuntergangsszenarien anprangern (weiß nicht, wie das bei „2012“ ist, aber „The Day after Tomorrow“, „The Happening“, „Contagion“ etc. sprechen ja eine recht eindeutige Sprache), fast schon eine religiöse Tendenz bescheinigen. Schließlich prangern sie den Menschen an und folgen dem alttestamentarischen Konzept: Sünde zieht Strafe nach sich.
    Dass wir die Natur an die Stelle Gottes stellen ändert wenig. Aber es durchzieht nicht nur die Kunst. Auch die Politik ist festgefahren in dieser Angelegenheit. Kein Politiker würde es wagen, zu sagen, dass man sich mit dem Klimawandel arrangieren müsse. Es würde einem politischen Selbstmord gleichkommen und die Medien würden ihn, zumindest hierzulande steinigen. Nein, es müssen Schritte, gleich wie unsinnig sie nach Expertenmeinungen auch sind, unternommen werden, um Abbitte zu leisten. Ansonsten wird es eine neue Sintflut geben, soweit das Szenario, was von Medien und Politikern und (gekauften) Wissenschaftlern erzeugt wird.
    Wo ist unsere kritische Sicht auf die Welt? Wie setzen wir Kants Worte im Moment um? „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen?“ Haben wir diesen Mut aufgegeben oder warum folgen wir blind Leuten, die auf eine dubiose Wissenschaft verweisen, und nehmen alles für bare Münze? Ich will nicht sagen, dass der Klimawandel nicht existiert, aber unser Umgang mit jeder Neuigkeit auf diesem Gebiet entbehrt jeder kritischen Haltung.
    Meine Theorie dazu ist, dass die Verdrängung von Religion uns dazu gebracht hat, unsere Moralvorstellungen auf die Natur zu übertragen. Warum es gerade der Klimawandel ist? Ich vermute, dass sich das einfach ergeben hat durch die Medienberichte. Ich wette, am Anfang hätte niemand gedacht, dass sich dieses Thema so gut verkaufen würde. Aber es hat sich dazu entwickelt, weil es für die Menschen logisch klingt und leicht zu verstehen ist.
    Wir sprechen ja nicht umsonst von „Umweltsündern“. Wir bemerken vielleicht gar nicht, wie wörtlich wir das eigentlich meinen, aber es ist inzwischen so. Wir haben Tempel und Kirchen gegen Fernsehstudios eingetauscht und statt einer religiösen Kaste von Priestern stehen Wissenschaftler an der Spitze unserer neuen Religion. Und diese Religion predigt einen Weltuntergang, wenn der Mensch sich nicht ändert.
    Je länger man darüber nachdenkt, desto stärker die Parallelen. Es wird sich zeigen, wie lange es dauert diesen Zustand zu ändern. Wie lange es dauert, bis aus religiösem Eifer wieder Wissenschaft wird. Wie lange, bis die Klimaforscher keine Denkverbote mehr aussprechen.
    „Im Weltklimabericht steht auf S. 774: Eine langfristige Voraussage des Systems Klima ist nicht möglich.“ Entnommen aus dem Programm Vince Eberts, eines studierten Physikers, der Kabarett macht. In diesem Clip ist noch mehr von seiner kritischen Haltung zur Klima-Paranoia zu sehen und hören: http://www.youtube.com/watch?v=smmwvWCqpQM


    So, und jetzt noch kurz was zum Post selbst. Ich finds sehr gut geschrieben, wie man das ja schon kennt, und dieser Comedien bringt eine saugeile Kritik am Film. An die Einbindung von sowas wird hoffentlich auch in Zukunft gedacht?

    Und auch an sich eine sehr schöne Gesamtübersicht zu Katastrophenfilmen, die ich an vielen Stellen für überaus gelungen halte. Großartige Leistung!

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