Dienstag, 15. Januar 2019

"Spider-Man: A New Universe"

Story: Miles Morales ist, wie die meisten in New York, ein Bewunderer von Spider-Man - wenngleich er nie geahnt hat, dass er mal selbst von einer radioaktiven Spinne gebissen wird. Nebenbei bricht Kingpin das Multiversum auf und so muss Miles mitsamt der alternativen Spider-Kreaturen ihn aufhalten...

Vor fast 17 Jahren erblickte die erste ernste Adaption der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft das Licht und seitdem hatten wir mittlerweile drei grundverschiedene Varianten (jede mit durchschnittlich zwei Filmen) von ihr, dies wäre die vierte. Man kann sich also vorstellen, dass man nach so vielen Filmen mit Spider-Man man des berühmtesten Superhelden neben Batman bereits überdrüssig wäre - dass dieser Animationsfilm auch noch von Sony kommt, also der Firma die der Idee eines Spinnen-Universums ohne die titelgebende Spinne das Licht schenkte und bisher alles andere als überzeugte. Umso überraschender war es für mich, als Sony hier tatsächlich nicht nur einen tollen Film, sondern vermutlich sogar den besten Animationsfilm 2018 ablieferte, besser als Pixars "Die Unglaublichen 2" oder Disneys "Ralph reichts 2". Es ist irgendwie ja auch symbolisch, ich versuche es zumindest zu erklären.

Die Animationsgiganten haben sich zuletzt stark auf ihren Lorbeeren und Marken ausgeruht, ohne mit allzu vielen neuen Ideen zu kommen und stattdessen alte neu verwerteten - "A New Universe" (ein seltsamer Alternativtitel für den hiesigen Markt) hingegen wendet sich einem bisher eher wenig geschätztem Spider-Man und gibt ihm endlich eine große Bühne und dies mit so viel Liebe und Anerkennung für weitere seiner Versionen, sodass man sogar das Interesse bekommt, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Jede dieser Versionen hat mehr Charakter und Persönlichkeit als bsw. Venom in seinem eigenen Film oder in andere Charaktere in anderen kürzlich erschienenen Sony-Filmen - wer weiß schon, wie deren Qualitätssicherung funktioniert. Jedenfalls gibt es hier eine toll erzählte und nicht zu sehr ausgelutschte Geschichte eines werdenden Helden, es gibt gute Gags und sogar eine nette Moral, die in meinen Augen die Quintessenz von Spider-Man wiederspiegelt. Das Highlight hier ist aber ohne Frage die Animation.

Sicher, sie ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man den Comic-Look mag, offen für frische Designs und wirklich willig ist zu sehen wie viele verschiedene Stile verwendet wurden, dann hat man was Qualität angeht vermutlich die beste Animation - nicht, dass die von Pixar und Disney mies wären, aber sie stechen nicht so sehr heraus und wirken eher wie Upgrades, während man hier potenziell von einer komplett neuen Herangehensweise sprechen könnte (kein Wunder wenn man liest, dass die zwei Regisseure von dem LEGO-Film auch hier teils verantwortlich waren). Lediglich Kingpin ist ein Wehrmutstropfen, denn spätestens seit der "Daredevil"-Serie weiß ich, wie viel man aus ihm machen kann (ist fairerweise auch dem Darsteller geschuldet).

Fazit: Meiner Meinung nach ein ernsthafter Kandidat darauf, einer wenn nicht der beste "Spider-Man"-Film zu sein, wenngleich letzteres natürlich durch die Zeit entschieden wird. Ansonsten muss da der Titel "Animationsfilm des Jahres" wohl auch ausreichen mitsamt der wärmsten Empfehlung für Animations- und Superhelden-Fans.

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