Dienstag, 27. Februar 2018

Serien-Kritik: "Star Trek: Discovery" (Staffel 1)

Story: Ungefähr ein Jahrzehnt vor "Raumschiff Enterprise" löst eine Meuterin den Krieg zwischen Klingonen und der Vereinigten Föderation der Planeten aus...

Lieblings-Charakter: Irgendwo ein Unentschieden zwischen Paul Stamets und Sylvia Tilly...wobei vor allem letztere lange Zeit gebraucht hat, um für mich sympatisch zu erscheinen. Ersterer wurde dagegen von Anfang an recht solide geschrieben und bekam im Laufe der Staffel auch einige dezente Momente - Tilly war meiner Meinung nach nahezu unausstehlich geschrieben mit einem krankhaftem Zwang für schlechte Witze und nervige Dialoge, aber so gegen Ende der Staffel hat das aufgehört und deswegen ist sie nun hier.

Ungeliebter Charakter: Michael Burnham und das mit Abstand. Ich habe schon seit einer sehr langen Zeit (oder noch nie) einen solch blassen, langweiligen und emotionslosen Charakter gesehen. Von der Handlung her ist Michael in gewisser Hinsicht die Stiefschwester von Spock aus der Originalserie, weswegen sie den Vulkaniern nach ihrer Logik statt Emotionen vertrauen und gehorchen muss. Warum aber ist ausgerechnet so ein Charakter der Protagonist und wird von einer so lustlosen Schauspielerleistung getragen ? Hierbei kommt noch hinzu, dass Burnham buchstäblich immer Recht hat - sollte sie mal einen Fehler machen, biegt das Drehbuch es für sie zurecht. Wie soll man einem Charakter sympatisieren, der keinerlei Schwächen hat und dabei auch noch keinerlei Charisma ausstrahlen kann ?

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: Ich als "Star Trek"-Laie hatte das Glück, diese CBS/Netflix-Coproduktion mit einer waschechten Expertin zu schauen, die neben den Filmen auch die Serien oft genug geschaut hat. Falls sie ihre Sicht auf die Serie mal schildern will, kann sie das gern tun, denn ich gehe aus der Sicht eines neutralen Zuschauers heran. "Discovery" setzt auf jeden Fall den Trend von "Star Trek" fort, dass die erste Staffel alles andere als gut bei den Fans angekommen ist - abseits davon geht sie einen radikal neuen Weg, indem es weniger um Diplomatie als um Action geht. Jeglicher Konflikt löst sich nicht mit geschickten Dialogen, sondern mit einem Kampf oder Laserschuss - selbst angeblich schlaue/intelligente Charaktere müssen sich rabiater Gewalt beugen. Hinzu kommen auch noch hanebüchen geschriebene Dialoge hinzu, die mehrfach sich selbst widersprechen, der allgemeinen Logik, der Serienlogik oder Charakterlogik - wie Sci-Fi-Fans diese Serie mögen können, ist mir unerklärlich. Zudem werden einem alle möglichen Ereignisse (bis auf sehr wenige Ausnahmen) so hüftsteif und gelangweilt präsentiert, sodass man nicht anders kann als sich zu fragen "Warum schaue ich das noch immer ?" und dann zu sagen "Aber von der nächsten Folge hab ich gehört, dass sie gut sein soll". "Star Trek: Discovery" ist ein Totalausfall in nahezu allen Belangen, denn immerhin visuell und tontechnisch kann man der Serie kaum einen Vorwurf machen. Die zweite Staffel hat ziemlich viel Arbeit vor sich, um dieses Schlamassel von Beginn vergessen zu machen.

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