Montag, 10. September 2012

"The Watch - Nachbarn der 3. Art"

Story: Nachdem ein Wachmann und Freund des Costco-Managers Evan Trautwig brutal ermordet wurde, stellt er auf die Schnelle einen Trupp zusammen, der als eine Art "Wache" in der Nachbarschaft agieren und nebenbei den Mörder schnappen soll...

Mal sehen, ob es mir bekannt vorkommt: Vier Männer organisieren eine Art Schutzstaffel gegenüber einer übernatürlichen Gefahr, für die sie anfangs belächelt und am Ende zu Helden werden. Dabei gibt es mindestens einen, der es ernst meint, einen Komiker und einen Schwarzen. Achja, diese Art von Schutzstaffel trägt auch noch einen besonderen Anzug, der sie erkenntlich macht und fährt in einem Wagen durch die Gegend. Außerdem ist eine der auffälligsten Spuren der Übernatürlichkeit grüner Schleim...irgendwie gab es doch schon so einen Film, oder ? So einer mit Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson...irgendwas mit Geistern und Jägern...ne, ich komme da einfach nicht drauf.

Aber mal im Ernst, wer als dreistes Plagiat durchgehen will, muss wenigstens den Stil und Ton des Originals gut kopieren können und hier fällt "The Watch" ziemlich flach. Die Charaktere sind eure gewöhnlichen Stereotypen: Der Normalo, der Über-Vater, der Freak und der Schwarze (mit dem Rassismus übertreibt man hier zwar Sandler-typisch nicht, aber irgendwie ist es der Bestandteil jeder neuen Komödie). Um der Zielgruppe zu gefallen, packt man einfach so viele Penis- und allgemein Unter-der-Gürtellinie-Witze wie es nur geht. Denn genau das ist herrlich erwachsen und übertrieben lustig, insbesondere wenn sogar der Klimax etwas mit männlichen Gliedern zu tun haben muss. Ein Hoch auf moderne Comedy !

Ziemlich traurig wird es ernst, wenn man sieht, wie sehr der Film an seinem Humor hängt, weil er ansonsten ruhig ein Trailer bleiben könnte. Der Sci-Fi-Aspekt ist schon mindestens 60 Jahre zu alt und bietet nichts Neues/Originelles, was man auch nicht schon in deutlich besseren Streifen gesehen hätte. Von Stiller bis Ayoade sind alle Hauptrollen durchweg auf eine Charaktereigenschaft fixiert bis ihnen das Script einen Sinneswandel vorschreibt. Kann nicht glauben, dass Jonah Hill HIERFÜR "Django Unchained" von Tarantino ablehnte. Genug Geld hat der Junge ja, muss er wohl selbst wissen.

Fazit: "The Watch" bleibt ein weiterer erbärmlicher Versuch, einen besonders "coolen" Film für ältere Jugendliche zu machen, insbesondere wenn man nicht auf Penis-Witze und möglichst viel Pop- und Rap-Musik verzichten kann. Dabei scheitert er nicht nur als das, sondern auch noch als ein besonders dreister "Ghostbusters"-Klon.


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