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Donnerstag, 1. Februar 2018

"Blade Runner 2049"

Story: Im Jahr 2049 hat man in Los Angeles das Problem mit den Replikanten weitesgehend gelöst und so leben die menschenähnlichen Androiden und die Menschen relativ in Frieden. Nichtsdestotrotz gibt es noch Replikantenjäger wie Officer K, der die langlebigsten Replikanten ausschalten soll...

"Blade Runner" von Ridley Scott aus dem Jahre 1982 ist einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten, dem dank seines seinerzeit kommerziellen Misserfolgs der Status des Kultfilms blieb - warum man ausgerechnet zu so einem Film (insbesondere einem, dessen Handlung abgeschlossen war) eine Fortsetzung machen würde, erschließt sich mir nicht...zumindest wenn Hollywood nicht seit einigen Jahren auf einer Nostalgie-Welle reiten würde. Aber hey, mit Denis Villeneuve ist ja einer der zurzeit fähigsten Sci-Fi-Regisseure am Werk, also kann ja nichts schief gehen ?

Warum diese Fortsetzung bereits als ein Meisterwerk und als die beste Fortsetzung aller Zeiten gehandelt wird, ist in vielerlei Sicht schleierhaft für mich. Meisterwerke sind in meinen Augen immer erst Jahre später zu erkennen, denn dieser Film musste sich bisher nicht einmal ein Jahr lang beweisen, geschweige denn Jahrzehnte...wie kann man bereits jetzt Zeitlosigkeit attestieren ? Abseits dessen ist das größte Verbrechen dieses Streifens seine fehlende Originalität; es mag Ansätze für das Fortführen einiger Ideen haben, aber im Allgemeinen bleibt der Nachgeschmack eines aufpolierten Fanfilms mit großem Budget. Die einzelnen Komponenten wie Schauspieler oder der Look mögen so ungefähr hinhauen, aber es wird einfach nicht das erreicht, was das Original ausgemacht hat. Das Beste an dieser Fortsetzung ist die herausragende Kamerarbeit und nicht wirklich die Schauspielerei oder die Charaktere oder die Themen oder sogar Dialoge - selbst beim Look muss man sich fragen, ob er denn wirklich so viel besser als der vor 35 Jahren ist.

Fazit: So sehr es einem vermittelt wurde, so sehr ist dies kein Meisterwerk in meinen Augen. Dem fehlt einfach eine große neue Vision und mindestens eine überragend starke schauspielerische Leistung, als dass ich diese Option auch nur in Erwägung ziehen könnte. Dafür ist dies einer der visuell beeindruckendsten Filme von 2017 und das ist ja auch schon was.

"Call Me By Your Name"

Story: Im Sommer 1983 kriegt der Vater vom 17-jährigem Ellio einen 24-jährigen Amerikaner namens Oliver als Assistent bei seinen Arbeiten bei ihrem Sitz in Norditalien. Nach anfänglichem Zögern lernen sich die beiden immer besser kennen...

Dies ist kein so wirklicher Film, sondern eher Zusammenschnitte eines Sommers zwischen zwei Leuten. Je nachdem was man für Erwartungen hat, kann dies einem mehr oder weniger sauer aufstoßen, denn es gibt keinen wirklichen Leitfaden. Dafür kriegt man aber auch Darstellungen, die sich nicht wie welche anfühlen und eine geschaffene Umgebung, die sich von einigen hartnäckigen Klischees absetzt - bestimmte Sachen, die man ansonsten anhand dieser Art von Beziehung zwischen zwei Menschen erwarten würde, treffen nicht ein und so bleibt am Ende wirklich ein Sommer unter zwei Menschen, aus dem jeder etwas für sich rausnimmt.

Fazit: Ein toll gemachtes Werk, bei dem man mal kurz nach Norditalien für einen Sommer entführt und Zeuge einer besonderen Beziehung wird.

Mittwoch, 31. Januar 2018

"Planet der Affen: Survival"

Story: Jahre nachdem Affen gegen Menschen rebelliert haben, stehen sich beide Seiten unversöhnlich gegenüber, wenngleich Affenanführer Caesar nur Frieden für alle Beteiligten wünscht. Zu dumm, dass ein scheinbar wahnsinniger Colonel ihn und seine Art unbedingt auslöschen möchte...

Als Vorbereitung auf diesen Film habe ich mir noch einmal die Vorgänger angeschaut und es tut mir aufrichtig leid, dass ich diese Reihe nie so ernst genommen habe wie sie es verdienen würde. Caesars Weg und Werdegang ist mehr als faszinierend, da sich die Reihe stets Zeit nimmt, nicht nur ihn, sondern auch die unmittelbaren Bezugspersonen um ihn herum ausreichend zu beleuchten und allerlei Gründe für allerlei Handlungen zu rechtfertigen. Dieser Streifen macht da genauso weiter wo die Vorgänger aufgehört haben, nämlich einen Blockbuster mit Hirn und Herz zu präsentieren; womöglich kann einem ein bestimmter neuer Charakter als nervig vorkommen, aber es ist schwer abzustreiten, dass insbesondere mit dem nötigen Vorwissen Caesar-Darsteller Andy Serkis sich mit diesem Film womöglich eine weitere Statue für sein Lebenswerk gesetzt hat (neben seinen Darstellungen als Gollum und King Kong). Verbunden mit den Computereffekte-Leuten schuf er einen der menschlichsten und kultigsten Charaktere dieser Generation, mit dem man von Anfang bis zum Ende mitfiebert.

Abseits von Serkis ist natürlich Woody Harrelson als der Bösewicht hervorzuheben, der zwar nicht ganz die Tiefe von Caesar erreicht, aber dennoch genug, um als der Gegenpol zu funktionieren. Abseits der großartigen Effekte wird die Geschichte mit so viel Drama und Herz erzählt, sodass ich schlecht anders kann, als dies als den womöglich besten Blockbuster-Film des Jahres zu erklären und die Trilogie zu einer der besten überhaupt.

Fazit: Überwältigende Empfehlung meinerseits !

Dienstag, 30. Januar 2018

"The Shape of Water"

Story: Elisa ist eine stumme Reinigungskraft für ein geheimes Labor der US-Regierung, als dieses eines Tages einen mysteriösen Amphibien-Mann heranschafft, um ihn für die Wissenschaft zu untersuchen. Beide sind keine vollkommenen Wesen und so freunden sich die beiden nach einer gewissen Zeit an...

Guillermo del Toro ist ja bekannt dafür, zumeist sehr bestimmt aussehende Filme zu machen, zumeist mit einem gewissen Märchen-Flair und so auch hier; das Ganze wirkt wie ein 1940er-Kreaturenfilm in den 1960ern, weswegen die große Aufmerksamkeit allein wegen dem Visuellen her berechtigt ist. Interessanterweise ist der Film auch inhaltlich nicht zu verachten, denn starke Darsteller sind zwar ein guter Grund, aber der wahre Grund ist denke ich mal das große Thema um die Leere im Inneren. So ziemlich jeder Charakter ist in gewisser Hinsicht unvollkommen und versucht mehr oder weniger verzweifelt, die Leere im Inneren zu füllen - dies gibt einem vermeintlich typischen Kreaturenfilm eine erfrischend neue Seite und lässt "The Shape of Water" durchaus besonderer wirken. Allerdings verfällt der Streifen gegen Ende hart ins Klischee und ob man das dann letztendlich tolerieren kann und ob dies einem nicht den Gesamteindruck vermiest, sei jedem selbst überlassen.

Fazit: Glücklicherweise kein "Der Schrecken vom Amazonas"-Klon, sondern ein eigenständiger und wundervoll gemachter Kreaturenfilm mit allen Bestandteilen eines potenziellen Klassikers.

"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"

Story: Mildreds Tochter Angela war Opfer von Mord und Vergewaltigung, doch obwohl sich die Tragödie in ihrer Gemeinde Ebbing ereignete, fand die Polizei keinen einzigen Täter. So lässt die mittlerweile schroffe Mildred 3 recht krasse und deutliche Werbeplakate vor der Stadt aufstellen und spaltet diese so in zwei Lager...

Frances McDormand ist eine Naturgewalt in diesem Film und bringt unmöglich viel Energie in die Darstellung ihrer Rolle rein, es ist beinahe gruselig wie viel Präsenz diese Frau ausstrahlt. Neben ihr sind dann noch auf jeden Fall die stets exzellenten Woody Harrelson und Sam Rockwell; letzterer bringt sogar eine großartige Charakterentwicklung, die von der Qualität her annähernd an McDormands Schauspiel kommt. Dieser Film ist aber nicht nur wegen den Darstellungen, sondern vor allem wegen der Machart interessant: Sicher gibt es Drama, aber größtenteils fühlt man sich einfach inmitten eines schwarzen und bitterbösen Witzes, in das mehr und mehr Leute hineingezogen werden und diese Herangehensweise lässt diesen Streifen um einiges unikater und einzigartiger wirken. Vielleicht ist dies kein Multimillionen-Dollar-Ding, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dies mal zu einem zukünftigem Geheimtipp werden kann...wobei er für so einige Oscars nominiert wurde, was etwas widersprüchlich klingt.

Fazit: Bitterböse herrlich zum Anschauen, wenngleich das Ende etwas zu schroff wirkt.

"Lady Bird"

Story: Christine ist 17, bald raus aus der Highschool und anders als alle anderen, weswegen sie auch "Lady Bird" genannt werden möchte...

Saoirse Ronan wird es durch die Regisseurin Greta Gerwig und ihre rohe Herangehensweise an der Umsetzung erlaubt, ihre bisher wohl beste Rolle zu spielen als einen Charakter, der sich kaum wie ein Charakter anfühlt. Dies ist zwar ein Coming-of-Age-Streifen, aber er fokussiert sich spezifisch auf die Beziehung zwischen Mutter und Tochter (was bisher nicht allzu oft vorkam); an und für sich zeigt der Film keine lineare Handlung, sondern einzelne Szenen einer Heranwachsenden in einer Umgebung, die ihr nicht viele Möglichkeiten zur Entfaltung bietet. Meiner Meinung nach ist dies ein exzellenter Vertreter des Teenager-Films, wenngleich es sich noch zeigen muss, inwiefern er sich über die Jahre halten kann.

Fazit: Nicht zu Unrecht ein Liebling der Academy, ist "Lady Bird" ein roher und ehrlicher Film über das Erwachsenwerden.

"Mord im Orient-Express" (2017)

Story: Hercule Poirot nimmt auf der Rückreise von einem seiner Fälle den berühmten Orient-Express, doch als der Zug auf einem Viadukt stehen bleibt, hat er einen Mordfall zu ermitteln, bei dem ihm der Mörder unmöglich entkommen kann...

Eines muss man dem Film lassen: Er hat eine tolle Optik (egal ob es die Sets, Kostüme oder auch Aufnahmen sind), eine sehr große und talentierte Besetzung (von Willem Dafoe über Johnny Depp bis Daisy Ridley; Regisseur Branagh selbst zählt auch dazu) und es ist ein atmosphärischer Rate-Thriller. Branagh selbst spielt Poirot mit viel Charme und Witz und bildet auch in gewisser Hinsicht die Speerspitze der gesamten Schauspielriege, denn obwohl in diesem Film zahlreiche talentierte Leute Verdächtige spielen dürfen, so kann sich der Streifen nie ganz auf jeden einzelnen Charakter einlassen - da jeder eine gute Leistung abliefert, wirkt die bloße Teilnahme am ganzen Vorhaben leicht wie eine Verschwendung des Einzelnen. Ansonsten gibt es an einigen Stellen Ton-Probleme, als dass in einem überwiegend ernstem Film hier und da humoristische oder dramatische Einlagen sich die Hand reichen dürfen und dies nicht sonderlich passend zum Rest gestaltet wurde.

Fazit: "Mord im Orient-Express" ist ein kleiner charmanter Thriller, der an einem verregnetem Abend bei Kamin gut kommen würde.

Montag, 29. Januar 2018

"Rings"

Story: Die berüchtigte VHS-Kasette taucht auf und richtet neuen Schaden an...

Es gibt nicht sehr viel in diesem Streifen zu holen, besonders wenn man die anderen "Ring"-Filme gesehen hat - es gibt nicht wirklich viele neue Tricks und alles ist halbwegs OK, egal ob Effekte oder Schauspielleistung. Na gut, der Horror ist nicht wirklich vorhanden, aber es gibt einige Szenen, die durchaus das Herz schneller schlagen lassen. Was mich am meisten an diesem vergesslich durchschnittlichem Sequel stört: Er weiß nicht ganz, wie Zeit funktioniert und kann teilweise die eigenen Regeln nicht einhalten; ganz zu schweigen von einem bizarren Ende, das ich nicht so wirklich einordnen kann. Abseits davon ist er vermutlich sogar etwas besser als "The Ring 2", was aber auch nicht sehr viel heißt.

Fazit: Hoffentlich wird diese Franchise nicht noch weiter ausgeschlachtet.

"Downsizing"

Story: Die Menschheit findet die Lösung für Überbevölkerung, nämlich das Schrinken. Paul, neurotisch nach dem Sinn des Lebens suchend, will umgehend dem neuen kommenden Lifestyle mit seiner Frau Audrey beitreten, doch ob das so schlau ist ?

Dies ist ein Film mit einer interessanten Idee und er deutet auch einige interessante Themen an, aber...er führt nur nie irgendwohin. Dass der Streifen eine Allegorie für bestimmte Sachverhalte sein soll ist zwar offensichtlich, aber am Ende spüre ich als Zuschauer einfach eine Planlosigkeit, was die Richtung angeht - ist das nun ein Drama oder eine Komödie oder was genau ? Brauchte man das Gimmick mit den geschrumpften Menschen ? Die Handlung springt in gefühlt jede mögliche Richtung, aber ihr fehlt einfach ein richtig etablierter Kern ebenso wie ein Protagonist, der nicht möglichst blass von Matt Damon gespielt wird. Die größte Unterhaltung kriegt man hier vor allem durch Christoph Waltz in einer weiteren Wahnsinnigen-Rolle geboten...ansonsten ist dieser Film recht flach was Unterhaltung oder Aussage angeht. Achja und es gab da einen sehr nervigen Charakter, der nicht nur für billigen humoristischen Effekt möglichst nervtötend ist, sondern später auch noch ein Protagonist wird - so etwas zieht für mich einen Film so ziemlich immer runter.

Fazit: Der Film bleibt nicht nur visuell, sondern auch noch inhaltlich recht klein.

Sonntag, 31. Dezember 2017

In eigener Sache: Abschlussartikel 2017

Hi,

dies mag zwar der Abschlussartikel sein, aber 2017 wird nicht so ganz abgeschlossen sein. Es gibt immer noch einige Filme plus die Jahresabschlusslisten, die aufgearbeitet werden müssen - dank gewissen Umständen war es mir nicht möglich, wirklich alles noch in diesem Jahr abzuschließen; dies werde ich noch im Januar aufbereiten...ist eh ein ruhiger Monat für Filme, da kann ich auch noch Zeug aus dem letzten Jahr nehmen.

Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass ganz egal wie das Jahr für jeden Einzelnen war, so ist das nächste immer ein Zeichen der Hoffnung auf Besserung oder Erhaltung des status quo. In dieser wahnwitzig großen und zugleich kleinen Welt voller verrückter und komischer Scheiße sollten wir uns alle auf unser Menschsein zurückbesinnen. Und somit einen guten Rutsch, wir lesen uns noch,

Rudolf

Freitag, 29. Dezember 2017

"Jigsaw"

Story: Jahre nachdem Jigsaw gestorben ist, finden sich neue Menschen in tödlichen Fallen und müssen um ihr Leben kämpfen...

7 Jahre nach dem letzten "Saw"-Teil kann man ja die Reihe noch einmal ausschlachten...denn eine andere Entschuldigung für diesen Teil gibt es schlichtweg einfach nicht. Die Struktur ist den anderen "Saw"-Teilen ähnlich und auch ansonsten beruft man sich hier leider meistens eher auf den Gore als psychologische Aspekte und so ist der Film höchstens für wirkliche Fans tatsächlich interessant.

Fazit: Unnötiges Aufwärmen einer eigentlich toten Franchise.

"Ferdinand"

Story: Ferdinand ist anders als andere Stiere, denn statt zu kämpfen, riecht er lieber an Blumen...

Wie mittlerweile kaum anders zu erwarten, kriegt man einen bunten und farbenfrohen Animationsfilm serviert - es ist 2017 eher die Ausnahme, dass man nicht mit sehr gut aussehender Animation daherkommt. Das Problem ist aber, dass Studios wie Disney, Pixar oder auch DreamWorks in der Lage sind, ihren Werken in der Hinsicht Tiefe zu verleihen und genau hier scheitert "Ferdinand". Sicher gibt es eine durchschnittlich umgesetzte Morallektion, aber dieser Film durchbricht einfach nirgendwo Barrieren und schafft es nicht einmal, das Versprechen des Posters zu erfüllen. Man würde meinen, die Beziehung zwischen Mädchen und Stier wäre der zentrale und emotionale Ankerpunkt des Films, doch dem ist bei weitem nicht so...stattdessen stehen meist platte Gags im Vordergrund.

Fazit: Harmlose und kurzweilige Unterhaltung für Kinder.

"Molly`s Game"

Story: Molly Bloom musste sich wegen ihrer Rückenverletzung vorzeitig von ihrer Skikarriere verabschieden und fing dafür an, Pokerspiele mit hohen Einsätzen zu organisieren...

Aaron Sorkin war vor diesem Film vor allem für seine grandiosen Drehbücher bekannt und dies ist das erste Mal, dass er sich auch als Regisseur versucht und er ist...ordentlich. Nicht so herausragend wie bei seiner Schreibarbeit, aber er kann sich da ja noch steigern. Wenn man nicht wüsste, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert, dann würde man die Handlung stellenweise glatt als absurd abtun und schauspielerisch leisten hier alle hervorragende Arbeit. Besonders hervorzuheben ist die Szene zwischen Jessica Chastain und Kevin Costner als ihren Vater, die unerwartet bewegend war.

Fazit: Wer auf eine unterhaltsame Weise eine etwas ungewöhnliche Geschichte erzählt bekommen haben will, der könnte einen Blick auf "Molly`s Game" werfen. Das erneut clevere Drehbuch wird vor allem von Jessica Chastain und Idris Elba unterstützend mitgetragen und es ist lediglich schade, dass der Film erzählerisch etwas ungerade sein kann.

"Alles Geld der Welt"

Story: 1973 wird in Rom der Enkel des US-Milliardärs John Paul Getty entführt und die Entführer fordern 17 Millionen Dollar für seine Freilassung. Anders als der starrsinnige Großvater, der hinter der Sache nichts Ernstes vermutet, will seine Mutter Gail ihn unbedingt befreien und tut sich mit einem Vermittler zusammen...

Der Film hat unglücklicherweise deswegen Publicity bekommen, weil im Endstadium der Produktion die ganzen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung in Richtung Kevin Spacey herauskamen, weswegen ihn Sony und Ridley Scott geschickt rausgeschnitten haben. Dies wurde vor allem dank eines knallharten Nachdrehprogramms und einem Christopher Plummer in Höchstform möglich; abseits des ganzen Skandals würde ich lieber ältere Menschen tatsächlich von älteren Menschen dargestellt sehen (ja, Kevin Spacey ist nicht der Jüngste, aber der Unterschied zwischen ihm und Plummer ist schon da).

Die Umbesetzung ausgelassen ist dies ein kompetent gemachter Thriller, der mal wieder zeigt, dass Ridley Scott ja doch tolle Regiearbeit leisten kann; in gewisser Hinsicht ist dies seine beste Arbeit seit Jahren. Christopher Plummer wird vermutlich für seine zweiwöchige Arbeit mit einer Oscar-Nominierung bedacht, Michelle Williams hoffentlich auch. Nichts gegen Mark Wahlberg, aber auch wenn er richtig gut ist, ist er nicht so gut wie die anderen beiden. Insgesamt ist dies ein von einem tollen Drehbuch gefüllter Thriller, der hier und da langatmig ist und auch noch eine etwas zu lange Laufzeit hat.

Fazit: Gut geschrieben, geschauspielert und gedreht - so sollte man diesen Film in Erinnerung behalten und nicht wegen dem Skandal.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

"Die Verlegerin"

Story: Journalisten von zwei verschiedenen Zeitungen werden 1971 bedrängt der Leserschaft nicht zu verraten, dass die Regierung den Vietnamkrieg schon lange geplant hatte und aktiv Desinformation betreibt um es zu vertuschen...

Vor "Ready Player One" hat Spielberg ja noch diesen kleinen Film übernommen, der als ein mit Stars gespicktes Drama sicherlich ein Oscar-Darling sein wird, zumindest bei den Nominierungen. Mich persönlich hat es jetzt nicht allzu stark ergriffen und da ist es Nebensache, dass Tom Hanks und Meryl Streep die Hauptrollen bekleiden. Das Thema ist natürlich brandaktuell mit den "Fake News", aber insgesamt bleibt der Streifen in der Hinsicht doch recht einseitig und versucht nicht, möglichst viele Seiten einer möglichen Debatte zu beleuchten. Insofern wird man sich in seinem bereits etablierten Sichtfeld bestens bestätigt fühlen...und ich freue mich währenddessen lieber weiterhin auf das nächste Projekt, das wieder mit möglichen Risiken verbunden ist.

Fazit: "Die Verlegerin" ist ein absolut vorhersehbares Spielberg-Drama, im Guten wie im Schlechten.

"Es" (2017)

Story: Eine Gruppe von Außenseitern sieht sich einem übernatürlichen Wesen ausgesetzt, gegen das sie scheinbar keine Chance haben, da dieses sich ihre Ängste annimmt und für sich ausnutzt...

Ja, obwohl dies nur der erste Teil einer Dilogie ist, vergleicht man dieses Remake verständlicherweise bereits mit dem ikonischen Fernsehfilm vor 27 Jahren mit Tim Curry in der Hauptrolle. Dieser hatte bereits für Angst und Schrecken gesorgt und das Image des Killerclowns endgültig in der Popkultur gefestigt. Die Kinder waren großartig, die Erwachsenen schwach und Tim Curry ein toller Clown; die Grusel waren eher minimal. Wie genau schlägt sich das rekordebrechende Remake, was sich auf die Fahne schreiben darf, erfolgreichster Horrorfilm aller Zeiten zu sein ?

Es hat mich zutiefst überrascht wie wenig Horror ich bei diesem Film empfand und dies liegt vor allem an zwei Faktoren: Übermäßig viel Blut und zu viele Sprungschrecks, die ich immer noch hasse. Sicher, gewisse Szenen machen einen angespannt und die Inszenierung insgesamt ist deutlich düsterer als beim Fernsehfilm, aber viel zu oft verdirbt man sich die Atmosphäre mit viel zu lauter Musik und fehlender Zurückhaltung bei der Exekution der Schrecken. Zumindest sind die jungen Schauspieler nehmen sich da gegenüber den früheren nichts und auch in diesem Fall werden einige Charaktere halbwegs bewusst vernachlässigt, sodass sie kaum über ihre Platzhalterrolle hinauskommen. Bestimmten Szenen wird einfach (vielleicht ja doch bewusst) eine Komik verliehen, wie sie in einer Komödie wohl kaum besser rüberkäme und das aufgrund von äußerst seltsamen und absurden Entscheidungen im Visuellen. Ob Bill Skarsgard besser ist als Tim Curry ? Er kann vielleicht eine Spur gruseliger sein, aber er ist bei weitem nicht so witzig und mir entzieht es sich völlig, warum ein Kind auch nur in die Nähe eines solchen Clowns gehen würde.


Fazit: Der erste "Es"-Teil ist furchtbar überbewertet in meinen Augen und bei weitem nicht des Horror-Throns würdigt, auf dem er gekrönt wurde. Nicht der schlechteste, aber auch nicht der beste Horrorfilm da draußen.

"Bright"

Story: In einer alternativen Welt leben allerlei magische Wesen neben den Menschen, was seinerseits zahlreiche Probleme mit sich bringt. Ausgerechnet in so einer Welt sollen ein Mensch und ein Ork als Polizistenduo eine mögliche Zerstörung der Welt verhindern...

Der erste massiv angekündigte und umgesetzte Blockbuster von Netflix mit einem Star-Regisseur und einigen Star-Schauspielern...ist leider bei weitem nicht so gut wie es die zahlreichen Ideen hergeben würden. Und es ist eben diese Story, die den Steifen so unnötig runterzieht - man wird in eine semi-realistische Welt hinengeschmissen, die immer wieder mit neuen Regeln daherkommt, die wiederum Fragen aufwerfen - z.B. warum in diesem Film einfach so aus dem nichts ein Drache gezeigt wird, obwohl vorher gar nichts darauf hingewiesen hat und Ähnliches gilt auch für andere Spezies. Wenn diese existieren, warum scheinen nur drei Spezies für dieses Universum relevant zu sein ? Zudem wird man von Lore aus der Vergangenheit erschlagen, aber dafür zu vage, um einen allzu stark für diese erstellte Welt zu interessieren.

Schauspielerisch ging mir Will Smith in "Bright" so richtig auf die Nerven, da er oftmals unnötig grausam gegenüber Joel Edgerton als Ork ist und hey, wenn die Geschichte das im großen Kontext hergeben würde, dann wäre es auch ok; so sieht man einfach nur fehlende Chemie zwischen den beiden Cops und das ist einfach der so ziemlich größte Genickbruch in einem Polizistenduo-Streifen - selbst Michael Bay hat das bei den "Bad Boys"-Filmen hinbekommen, weil dort die Zankereien noch mit einem Grinsen geliefert wurden. Der einzige Punkt, in dem "Bright" etwas erhellend sein kann, sind die Effekte und da merkt man die angelegten Millionen hier und da...solange der Film nicht zu dunkel bleibt.

Fazit: Insgesamt ist "Bright" ähnlich Ayers vorherigem Film "Suicide Squad", da der trendige Soundtrack das unterstützende Skelett des Films ist; "Bright" ist aber weniger dämlich und kann sich bei einer Fortsetzung auf ein nicht komplett langweilig wirkendes Universum mit einigen interessanten Ideen verlassen. Außerdem waren die Erwartungen nicht so groß, von daher konnte ich da nicht so stark enttäuscht werden.

Mittwoch, 20. Dezember 2017

"Jumanji: Willkommen im Dschungel"

Story: 4 Jugendliche müssen in ihrer Highschool nachsitzen und entdecken dabei ein uraltes Spiel namens "Jumanji". Beim Starten und Auswählen der Charaktere werden sie in die Welt des Spiels reingesaugt und der einzige Weg, zurück in die reale Welt zu kommen, ist der Sieg...

Das Original von 1995 mit Robin Williams ist ein Kultklassiker und so ist es dank heutiger Umstände glasklar, dass man auch dieses ausschlachten wollte mit einem Reboot/Remake/Prequel/Sequel...und so stehen wir nun hier, 2017, mit einer "Jumanji"-Fortsetzung. Und die ist witzigerweise besser als es die Trailer oder der Gedanke an sich vermuten lassen.

Sicher, die Verbindung zum Original ist sehr hanebüchen und mehr oder weniger sinnlos, ebenso wie die Verbindung vom Namen her, aber sie ist jetzt auch nicht allzu störend. Im Grunde genommen nimmt sich dieser Streifen sogar recht erfolgreich zahlreicher Bestandteile/Klischees eines Videospiels an (Medipacks, Inventar, Anzahl an Leben) und schafft es auch, diese regelkonform und unironisch richtig einzusetzen. Eine weitere positive Seite ist das Spielen der meisten Beteiligten gegen ihren Typ, sprich Dwayne Johnson oder Jack Black sind dann entweder ängstlich oder sehr feminin in ihrem anfänglichen Erscheinen (da sich die Spieler an ihre Avatare gewöhnen müssen). Allein diese beiden Faktoren haben mich recht schnell für den Film gewonnen.

Negativ betrachtet sind die Computereffekte meistens doch zu offensichtlich und die Videospiellogik wird vor allem bei der Weltenbildung doch arg gebrochen, da man offensichtlich nicht nur das Areal rund um die Avatare sieht und eine bestimmte Quest sich kurzfristig ändert. Heutzutage wäre es vielleicht gar nicht mehr so seltsam, aber da das "Jumanij"-Spiel eines aus den 80ern sein soll, wirkt das Spiel seiner Zeit weit voraus. Kevin Hart spielt außerdem mal wieder nur sich selbst und kann öfters ermüden. Ansonsten hab ich nichts wirklich an einem Familienfilm auszusetzen, der kurzweilig definitiv Spaß machen kann.

Fazit: Ein ordentlicher Familienfilm für einen Abend !

Montag, 18. Dezember 2017

"Justice League"

Story: Eine Prophezeiung um einen Weltenzerstörer soll kurz vor der finalen Erfüllung stehen und so trommeln Batman und Wonder Woman kurzerhand ein Team zusammen, das dem Einhalt gebieten soll...

Nach "Wonder Woman" hab ich mir gedacht, dass der langjährige Konkurrent von Marvel endlich verstanden hat, dass man für die Überzeugung der breiten Masse einfach gute Filme machen muss; aber "Justice League" beweist auf jeden Fall, dass man scheinbar nicht wirklich was daraus gelernt hat. Es ist bei weitem nicht so ein Durcheinander wie "Batman v Superman" oder das Desaster von "Suicide Squad", aber es ist ein ganz großes Missverständnis zwischen Studio und Regisseuren (genau 2, da Zack Snyder nach einer persönlichen Tragödie die Post-Produktion ausgerechnet an Joss Whedon übergeben hat). Das Studio will weiterhin einen seriösen und epochalen Film, Snyder ist sehr in grandiose Bilder verliebt und Whedon hat ein Gespür für Gefühle und Comedy. So ist "Justice League" ein Film ohne tatsächliche Identität oder eigenen Platz im eigenen Universum.

Es funktionieren gefühlt doppelt so viele Sachen nicht wie die, die funktionieren - immerhin eine Steigerung und dennoch sehr frustrierend. Die Justice League ist ja das Äquivalent der Avengers und diese wurden ja sorgsam über eine Reihe von Filmen aufgebaut und etabliert, bevor sie als Gruppe auftauchten. Hier etablierte man eigentlich nur Wonder Woman vernünftig und der Rest wirkt unfertig oder gänzlich unbeachtet; mir entzieht sich einfach die Logik, wie ein Zuschauer mit 3 frischen Superhelden in einem Teamup zurechtkommen will, bei dem auch noch ein brandneuer Bösewicht eingeführt wird. Insofern täte DC/Warner besser dran, lieber direkter von den Marvel-Filmstudios zu kopieren, zumindest die Struktur des Universums, bzw. die Herangehensweise an sich. Größtenteils wirkt der Film einfach wie ein Videospiel, wo es kaum Konsequenzen gibt und alles einfach nur irgendwie passiert; tiefgreifende Emotionen sind quasi nicht existent und aufregende Actionszenen sind auch rar. Achja, scheiß auf Flash - er hat zwar die beste Szene, aber er ist auch der nervigste Charakter, mit Abstand.

Fazit: "Justice League" ist einfach eine groß aufgedunsene Unordnung ohne tatsächlichen Sinn und Verstand und noch viel wichtiger, ohne eine bestimmte Identität. Ein weiterer enttäuschender Film von DC/Warner und ein weiterer enttäuschender Blockbuster.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

"Star Wars: Die letzten Jedi"

Story: Die Rebellion ist kurz vor dem Kollaps vor der Ersten Ordnung und die letzte Hoffnung liegt auf den Schultern des zurückgezogenen Jedi-Meisters Luke Skywalker...

Episode 7 durfte sich ja vor allem der Kritik aussetzen, dass sie zu sehr nach Episode 4 kam und ja, strukturell und inhaltlich kann man dem wirklich kaum widersprechen. Obwohl es damals nötig war, den Fans zu zeigen, dass man "Star Wars" nicht vergessen hat, wanderte man dennoch stark auf bewanderten Pfaden. Episode 8 gibt auf jeden Fall eine neue Richtung vor - gut wie schlecht.

Ja, es gibt immernoch einige Parallelen zu früheren Episoden, aber vielerlei Entwicklungen werden absolut entgegen oder auch nur etwas in andere Richtungen gekehrt als erwartet und dies ist bei einem so großen Film wie "Star Wars" sehr mutig und verlangt auch den Willen zu Veränderungen. Außerdem hat dieser Film einige tolle Actionszenen, einzelne grandiose dramatische Szenen und fantastische Bilder. All das ist sehr gut und sogar teilweise einige der bisher besten Sachen innerhalb des Franchises.

Das große Aber liegt bei der Handlung und der Umsetzung dieser. Es ist teilweise unmöglich, die Schwächen des Streifens gut zu erklären ohne zu spoilern, aber ich kann es auch nur versuchen. Um es milde zu sagen, gewisse Ideen und Entscheidungen sind nicht nur absurd, sondern auch noch derartig "lächerlich" umgesetzt worden, sodass der Film zu einer Farce verkommt. Neben solchen höchst fragwürdigen und erschütternden Entscheidungen ist da noch die sehr lange Laufzeit, die problemlos ohne eine tiefer gehende Nebenhandlung hätte so um die 30 Minuten kürzer ausfallen können. Eben die Handlung mitsamt all den kleinen und großen Ideen und deren Umsetzung könnte für bestimmte Leute (wie mich) ein Dealbreaker sein und das große Ganze ungenießbar machen. Weder die Musik, noch Schauspieler, noch Regie noch irgendwas anderes, aber eben der Kern ist einfach uneinheitlich und versucht zu oft etwas zu sein, was zum Rest nicht passt.

Fazit: Episode 8 hat mich mehr verwirrt als irgendein anderer Film dieses Jahres, da er überhaupt nicht weiß was er wann sein will; die grundlegendsten Elemente greifen überhaupt nicht ineinander und ich weiß meinerseits überhaupt nicht, was den letzten Schnitt und das Konzept dieser Episode bewegt und bestimmt hat. Letztendlich bin ich noch immer voller widersprüchlicher Emotionen und Eindrücke, aber wenn man mich dann endlich zu einer Wertung zwingen würde, fiele dieser negativer als positiver aus.
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