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Montag, 30. Dezember 2013

"The Wolf of Wall Street"

Story: Anfang der 90er Jahre lebt der Börsenmakler Jordan Belfort wie in einer anderen Welt mit den Partys, Drogen und dem vielen Geld. Doch sind seine Geschäfte nicht ganz so rein, als dass das FBI nicht längst hinter ihm her wäre...

Eins muss man dem alten Meister Scorsese lassen: Lässt man ihm seinen Liebling DiCaprio, zaubert er etwas wahrhaft Außergewöhnliches. Denn hier wird nahezu alles aus der Sicht von Belfort geschildert und genau deswegen täuscht einen der Film so oft, sodass man nach einer Weile Realität von Fiktion nicht unterscheiden kann. DiCaprio selbst spielt (besonders im Gegensatz zu "Der große Gatsby") sehr befreit von eher üblichen Restriktionen für seine Rollen und kann vollkommen die Sau rauslassen; von den Nebenrollen sticht für mich eindeutig Jonah Hill als dessen Assistenz heraus und sorgt für urkomische Szenen.

Fazit: "The Wolf of Wall Street" ist eine sehr gute Satire Scorseses über die unbekümmerten Börse-Zeiten der 90er, als es noch viel einfacher war, Gaunern wie Belfort zu trauen. Ob dieser Film jedoch Chancen auf Oscars ausrechnen darf, ist jedoch zweifelhaft.

"Inside Llewyn Davis"

Story: Llewyn Davis ist Folk-Sänger in den 60ern und eigentlich ein armes Schwein: Seine Ex Jean ist vielleicht mit seinem Kind schwanger und ihr neuer Freund Jim ist ein viel erfolgreicherer Sänger als Llewyn es ist. Dieser versucht jetzt nun auf Biegen und Brechen sein Glück in Chicago mit dem Jazzer Roland Turner...

Ich habe schon lange nicht mehr einen Coen-Film gesehen, aber dieser ist auf jeden Fall eins: Atmosphärisch ist dieses Werk recht authentisch und Oscar Isaac besticht in seiner großen Hauptrolle, da er das Publikum so gefühlvoll durch den gesamten Film führt, sodass man gar nicht anders kann, als ihn zu mögen. Carey Mulligan und vor allem John Goodman glänzen ebenfalls in ihren Nebenrollen und tragen entscheidend zum Genuss des Films bei.

Fazit: Eine hervorragende Charakterstudie und Porträt der Folk-Musik der 60er mit der gewohnten Coen-Qualität.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

"Der Hobbit: Smaugs Einöde"

Story: Nach den Strapazen im letzten Teil ist Erebor so nah wie nie, aber zuvor müssen die Zwerge mit Bilbo und Gandalf über den Düsterwald, der einerseits von Riesenspinnen und andererseits von Elben um König Thranduil beherrscht wird. Während Gandalf sich von der Gruppe abspaltet, um in Dol Guldor eine aufkommende schwarze Macht aufzuhalten, wartet auf den Rest der Truppe der neue König unter dem Berg, der Drache Smaug...

Als der erste Teil der "Hobbit"-Trilogie ins Kino kam, stöhnten viele Hardcore-"Herr der Ringe"-Fans, die ganze Atmosphäre sei ihnen zu langweilig - "Smaugs Einöde" setzt dagegen fast nur auf Action und bietet nur manchmal richtige Verschnaufpausen. Irgendwo ab dem Düsterwald entfernt sich die Adaption immer weiter von ihrer Vorlage und nimmt sich immer mehr Freiheiten, denn wenn die Zuschauer nach Action lechzen, dann soll man ihnen Action geben und wer wäre dafür besser als der unbesiegbare Legolas, der hier kurzerhand hervorgekramt wird, um mal locker ein Bataillon von Orks zu erledigen (auf eine ziemlich akrobatische Weise). Meiner Meinung nach ist Tauriel, obwohl eine komplette Erfindung als Figur, so ziemlich die beste Neuerung für dieses Universum, denn sie steht Legolas in der Kampfkunst in nichts nach und bringt eine ausgleichende weibliche Note in das Herren-Ensemble.

Apropos Herren: Martin Freeman wächst immer mehr in Bilbo hinein und man merkt, wie diese Rolle ihm auf den Leib geschnitten ist. Besonders bemerkbar wird es bei der Konfrontation mit Smaug, der ja vom "Sherlock"-Kollegen Benedict Cumberbatch gespielt wird...und was muss man sagen: Der Drache sieht großartig aus und wird großartig verkörpert ! Die Szene zwischen Freeman und Cumberbatch würde ich persönlich als Highlight des Films bezeichnen, weil er perfekt den Geist der Vorlage wiedergibt. Ian McKellen tritt diesmal mehr in den Hintergrund, auch wenn er in seiner eigenen Geschichte auf den Nekromanten treffen muss, der sehr gut von den Effekten umgesetzt wurde.

Und wenn ich schon von den Effekten spreche: So nimmt sich hier der Film genauso wenig wie bei der zahlreichen Action. Mittelerde sieht wie gewohnt atemberaubend aus, ebenso wie der Düsterwald, Seestad und Erebor, auch wenn ich zwischendurch ein paar unbearbeitete Sekunden erhaschen konnte (nichts allzu Dramatisches, aber wenn man wirklich aufpasst, dann bemerkt man es sofort). Manchmal wünschte ich mir aber, dass Jackson die Effekthascherei etwas heruntergefahren und dafür mehr auf Atmosphäre gesetzt hätte.

Fazit: Mehr Action, mehr Dynamik, mehr Effekte. Peter Jackson gestaltet den zweiten Teil der "Hobbit"-Trilogie nun näher an der "Herr der Ringe"-Trilogie und setzt gleich mehrere Verknüpfungen zwischen beiden ein, was auch höllisch unterhaltsam und bombastisch ist.

Sonntag, 22. Dezember 2013

"Saving Mr. Banks"

Story: Wie seinen Töchtern versprochen, will Walt Disney einen "Mary Poppins"-Film realisieren, weswegen er zu Verhandlungen die Autorin P.L. Travers selbst 1961 aus London nach Hollywood einfliegen lässt. Diese Aufgabe scheint jedoch schwerer als gedacht, da "Mary Poppins" sehr persönlich für Travers ist und sie fast gar nicht bereit ist, Kompromisse für eine Adaption zu machen...

Emma Thompson ist eindeutig diejenige, für die der Film wie geschrieben zu sein scheint, denn sie spielt eine eigentlich schwere Rolle einer teilweise fast unausstehlichen Person, die aber auch gleichzeitig sympatisch wirken soll und sie meistert diese Balance den kompletten Film hindurch. Tom Hanks mag vielleicht nicht ganz so gut sein wie in "Captain Phillips" zum Beispiel, aber er spielt nichtsdestotrotz einen optimistischen, gutherzigen und nur manchmal einen leicht frustrierten Walt Disney, der herausfinden muss, warum Travers so sehr an ihrer Geschichte hängt. Die Überraschung des Films ist eindeutig Colin Farrell als Travers Vater, auf den sie die Figur von Mr. Banks basiert. Die Vorfälle rund um ihn geben dem Film, der überwiegend eine leichtherzige und herzliche Art hat, eine dunkle Seite, die einem die Sichtweise der Protagonistin mehr als deutlich nahebringt.

Fazit: Ein Film mit viel Herz, Charme und tollen Darstellern.


"Das erstaunliche Leben des Walter Mitty"

Story: Walter Mitty archiviert Fotos beim berühmten "Life"-Magazin und ansonsten hat er nichts Nennenswertes in seinem Leben vorzuweisen; nicht einmal seine kecke Kollegin Cheryl mag er ansprechen. Als sein junger Arbeitgeber bekannt gibt, dass das Magazin nun nur noch auf Online-Artikel setzen will und Mitty für die letzte Print-Ausgabe ein Foto des berühmten Sean O`Connells braucht (das natürlich nicht im Archiv vorhanden ist), bricht der zurückhaltende Tagträumer auf, um den Fotografen zu finden...

 Dieser Film ist ein Remake eines Films von 1947 eines Buchs und eben wie die erste Adaption sehr zeitbewusst. Man merkt sofort, dass Stiller einen Kommentar zur immer weiter fortschreitenden Veränderung der menschlichen Kommunikation machen wollte, zusammengenommen damit, dass auch "traditionelle" Medien nun immer weiter aussterben und ins Internet wechseln. Szenen, wo Stillers Mitty versucht, mit seinem "eHarmony"-Account klar zu kommen, da er eher persönlichen Kontakt bevorzugt oder der Auftakt zur Reise an sich belegen das eindeutig, auch wenn Stiller selbst die Technologie an sich nicht verdammt, da er durch seinen "eHarmony"-Berater per Telefon hat, der ihm wirklich beisteht (wird von Patton Oswalt gespielt und stiehlt locker die Show !).

Vom Ton her war ich mir nicht ganz sicher, was Stiller wollte: Eher einen artistischeren und außergewöhnlicheren Film oder etwas für die Masse und leider sieht es eher nach letzterem aus. Während viele der Szenen in der realen Welt mit Mitty einen ehrlicheren Stil mit subtilem Humor haben, so können ebenso viele Traumsequenzen auf oberflächliche und peinliche Gags zurückgreifen, die so gar nicht nötig wären. Da hilft es auch nicht, dass egal wie sympatisch Mitty wirken kann, so leidet seine Entwicklung aufgrund einer schier beschleunigten Laufzeit, da sich alles in einem Zeitraum von weniger als 3 Wochen abspielen soll. Ja, diese 3 Wochen sehen absolut fantastisch aus, sodass es einen sofort verzaubert, aber ich wünschte dennoch, man würde entweder das Drehbuch kürzen oder dem Charakter mehr Zeit geben.

Fazit: Hier will eindeutig ein großartiger Film ausbrechen und das mit aller Kraft, doch er wird zurückgehalten von vielen massenkompatiblen Elementen und einem Zögern, die der Regisseur wie sein Protagonist hätte ablegen sollen. Es ist alles in allem ein guter Film, der einen viel nüchterner in die Realität zurückbringt als gewollt.


Samstag, 21. Dezember 2013

"Don Jon"

Story: Jon Martello ist ein allseits beliebter und charismatischer Typ, der jede Woche neue Frauen in seinem Bett flachlegen kann, aber im Nachhinein dennoch seine Höhepunkte durch seine exzessive Porno-Sucht erlebt, zumindest bis er auf die attraktive Barbara trifft. Und diese ist alles andere als begeistert von seiner Sucht...

Das größte Problem von "Don Jon" ist der fehlende Fokus, zumindest sobald es Richtung Ende geht, wo der Film von einer frechen Komödie zu einem Drama wechselt, was leider alles andere als subtil und passend geschieht. Ansonsten gibt es durchaus interessante Ansätze zu den Themen Liebe und Sexualität, wie sie in einem Film schon lange nicht mehr (oder auch noch nie) dargestellt wurden...diese werden traurigerweise nicht immer gut oder weit genug, sondern ist mitunter viel zu oft zu oberflächlich. Joseph Gordon-Levitt liefert problemlos eine gute Darstellung ab, während von Scarlett Johansson so gut wie nichts abverlangt wird und Julianne Moore gibt dem Film die Tiefe, die er eigentlich nicht so verzweifelt suchen sollte.

Fazit: "Don Jon" ist ein solides Debüt von Gordon-Levitt in Dreifachfunktion als Regisseur, Drehbuchschreiber und Schauspieler, das überwiegend selbstbewusst und -ironisch unterhalten kann, bis es aus dem Nichts entscheidet, besonders ernst und dramatisch zu werden.




"Machete 2: Machete Kills"

Story: Machete wird kurz vor der Durchführung seiner Exekution durch einen Telefonanruf des Präsidenten der Vereinigten Staaten "gerettet", denn nur Machete kann den irren Mendez aufhalten, der seinerseits eine Rakete gen Washington schicken will. Währenddessen werden die beiden von verschiedenen Serienkillern für 20 Millionen Dollar gejagt, unter anderem auch vom legendären Chamäleon...

Dies ist im Prinzip der "gleiche" Film wie sein Vorgänger: Viel übertriebene und überzeichnete Action mit reichlich Blut und Innereien; außerdem mit reichlich sexuellen Anspielungen und One-Linern - Rodriguez hat halt wieder einen B-Film gemacht. Das einzig Erwähnenswerte sind die hier erscheinenden Schauspieler und von denen sticht Carlos Estevez (Charlie Sheen erstmals in einem Film mit seinem echten Namen) am meisten heraus, weil die Rolle quasi auf ihn zugeschnitten sein muss, so gut wie er da rein passt mit seiner Präsenz. Den Chamäleon von vier absolut verschiedenen Leuten spielen zu lassen (da dieser Killer für seine Verkleidungskunst bekannt ist) war eine meiner Meinung nach brilliante Idee, auch wenn von ihnen allen alleine Antonio Banderas der Rolle wirklich Gewicht verleiht und Lady Gaga so richtig unnötig aussehen lässt.

Fazit: Der Film ist wie sein Vorgänger, nämlich absolut übertrieben in allem, was er macht, wenn auch diesmal weitaus weniger überraschend. Mal sehen, ob der dritte Teil im Weltraum überhaupt gedreht wird.

Freitag, 20. Dezember 2013

"12 Years a Slave"

Story: Der Familienmensch und Violinist Solomon Northup wird 1841 durch eine List von zwei Verbrechern aus New York nach Washington gebracht, wo er dann als Sklave Platt per Boot in den Süden geschmuggelt und an den Plantagenbesitzer Ford verkauft wird. Nach einem Zwischenfall wird Platt jedoch an den brutal-wahnsinnigen Edwin Epps weitergereicht und Solomon verliert immer mehr die Hoffnung, je freizukommen...

Dies war ein schwieriger Film zum Schauen. Nicht, weil er schlecht ist, sondern weil er genau das Gegenteil ist, nämlich ausgezeichnet, gerade weil es nie zurückscheut. Wenn es darum geht, alle möglichen Erniedrigungen der Sklaven zu zeigen, dann geht Regisseur McQueen aufs Ganze und lässt einen ziemlich heftige Szenen sehen, die auf ihre Weise bei weitem gruseliger und schockierender sind als nahezu alle Horrorfilme dieses Jahres, vor allem weil der Film auf einem Buch eines echten Überlebenden basiert, eines jemand, der eben diese 12 Jahre als Sklave überstanden hat, Tortur und Grausamkeit zum Trotz. Wenn ich ehrlich sein darf: Selten bis nie sah ich mich solch einem großen Level von Unerträglichkeit ausgesetzt und es bindet einen stark an alle Ereignisse.

Chiwetel Ejiofor als Solomon bringt mit seinem meisterhaften Minenspiel einen durch alle möglichen Schwierigkeiten und darf sich berechtigte Oscar-Hoffnungen machen. Bei den Bösewichten ist es durchaus eine uneindeutige Sache, wer besser gewesen ist: Michael Fassbender hat als Epps eindeutig die stärkste Nebenrolle des Films, aber Benedict Cumberbatch brilliert ebenfalls als der scheinbare "Gutmensch" Ford, der opportunistischer und scheinheiliger kaum sein könnte.

Fazit: Erbarmungslos, schonungslos und kompromisslos. Selten gibt es einen Film, der eine so derartig brutal ehrliche Sicht auf ein Thema hergegeben hat.

"American Hustle"

Story: In den 1970ern wird der Kleinbetrüger Irving Rosenfeld zusammen mit seiner Partnerin/Liebhaberin Sydney Prosser dazu gebracht, mit dem zweilichtigen FBI-Agenten Richie DiMaso zusammenzuarbeiten, der sie auf den vermeintlich korrupten Politiker Carmine Polito ansetzt. Nebenbei droht Irvings Ehefrau Rosalyn die gesamte Operation platzen zu lassen...

 Hier bin ich einfach nur vom Umstand geschockt, dass so ziemlich der gesamte Cast auf einem so hohen Niveau spielt, sodass es schwer ist, einen klaren Favoriten auszumachen. All diese etablierten Schauspieler ergänzen sich fehlerlos und haben als Gruppe so ziemlich die beste Dynamik dieses Filmjahres (mit anderen Worten: Keine andere Besetzung ist meiner Meinung nach so harmonisch gewesen). Jennifer Lawrence hat die schillerndste Rolle des Films und deswegen womöglich die größten Aussichten auf einen weiteren Oscar, aber "American Hustle" ist für mich wie "Django Unchained", da ich persönlich bei dem Film auch die 4 Superstars auf gleicher Höhe sah und es stark auf persönliche Präferenzen ankam, wer einem am besten gefiel.

Dies ist Christian Bales beste Rolle seit "The Fighter", Amy Adams beste Rolle seit Jahren, Jeremy Renners beste Rolle seit Jahren, Bradley Coopers beste Rolle seit "Silver Linings Playbook" und Jennifer Lawrences beste Rolle seit demselben Film - außerdem erwarten einen im Film zwei postive Überraschungen mit Besetzungen, die entweder erstaunen und komplett umhauen oder einem die Hoffnung in denjenigen Schauspieler zurückgeben.

Es ist vermutlich der unterhaltsamste Film des Jahres und die relativ lange Laufzeit wird wett gemacht durch die Energie, die durch den Regisseur und seiner Besetzung erzeugt wird. Reichlich Humor und intelligenten Kommentar wird hier ebenfalls geboten, beides so scharf, wie man es seit langem nicht gewohnt ist.

Fazit: Vermutlich einer meiner Lieblingsfilme dieses Jahres und ein wahres Muss für so ziemlich jeden !

Donnerstag, 19. Dezember 2013

"Runner Runner"

Story: Richie ist ein kluger Mathestudent in Princeton, der aufgrund von Geldmangel innerhalb einer Woche 60.000 Dollar auftreiben muss, um nicht zu fliegen. Sein Online-Poker-Plan schlägt fehl und so macht er sich auf zum Betreiber des Poker-Portals auf...

"Runner Runner" ist in seinem Genre so etwas wie "Fack Ju Göhte": Es hat scheinbar kaum eine Ahnung von dem Umfeld, in dem es spielt, ist voller Dummheiten und lässt seine Darsteller mit einem schlechten Drehbuch vollkommen in Stich. Ich bin kein großer Poker-Experte, aber man wirft hier ohne Hintergrundgedanken mit Poker-Begriffen rum; Justin Timberlakes Charakter ist selbst schuld, wenn er online mit seinem Geld wettet und Ben Affleck bekommt als Antagonist überhaupt nichts zu tun (weswegen er verständlicherweise nichts rüberbringen kann). Insgesamt ist dieser Film wie ein Stück Pappe: Er hat keinerlei Geschmack oder interessanten Inhalt und kann per se nie mehr als zweiseitig sein.

Fazit: Flach, plump, vorhersehbar, uninspiriert, dumm und wegen der Themenwahl sogar veraltet.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

"Fack Ju Göhte"

Story: Zeki Müller muss nach seiner Gefängnisentlassung feststellen, dass seine Beute unter einer Schulturnhalle verbuddelt ist, weswegen er über Umwege Aushilfslehrer wird und sich nebenbei an die Referendarin Lisi Schnabelstedt ranmacht...

Oh wow, dieser Film. Wie sehr er doch in letzter Zeit überall beworben wurde und gepriesen und dieses und jenes und ganz ehrlich - ich verstehe den Hype nicht. Lasst mich auch sofort den einzigen guten Teil dieses Films nennen, nämlich die Schauspieler, die das Ganze zum Ende hin noch erträglich machen und denen man wünscht, sie wären überall, nur nicht hier, weil sie einem leid tun.

Das Mitleid kommt meinerseits wegen dem unterirdischen Drehbuch, das genauso gut von RTL-Azubies geschrieben werden konnte, denn alle möglichen Klischees rund um die moderne Schule, ihre Schüler und Lehrer schafft es hier rein und man kann nur noch vor Verzweiflung den Kopf schütteln über die aufgesetzte "Coolness", derbe Sprüche und eine hingebrochene Liebesgeschichte. Ich hätte zwei Worte zu diesem Film zu sagen, aber der Titel selbst erspart mir die Schlusspointe.

Fazit: Unfassbar, wie niedrig hier der Balken für Niveau und Humor angesetzt ist.

"Frau Ella"

Story: Sascha ist absolut geschockt, als seine Freundin Lina ihm erzählt, dass sie schwanger ist...so geschockt, dass er einen Autounfall hat und im Krankenhaus neben der gesprächigen 90-jährigen Ella landet...

Erinnert sich noch jemand an "Schlussmacher" vom Anfang des Jahres ? Mit "Frau Ella" scheine ich den Schweighöfer-Kreis, der mit der allerersten Kritik des Jahres begann, wieder zu schließen, auch wenn er diesmal nicht der Regisseur ist. Was aber eh nichts ausmacht, denn auch hier herrschen vor allem alle möglichen Klischees über Kreativität, Originalität, Herz und Seele. Mehr als "typisch deutscher Film" kann ich hier wirklich kaum sagen - alle wissen, dass Sascha und Ella Freunde werden und es werden "witzige" und "spontane" Sachen passieren, die für den Alltag untypisch sind und hey, diesmal hat man sich sogar an einer lächerlichen Kritik am Gesundheitssystem gewagt. Ernsthaft liebe Macher: Wenn ihr bei eurer Kritik so platt und uninspiriert bleibt wie bei der Geschichte, den Charakteren und den Gags, dann lasst es lieber bleiben.

Fazit: Ein einzelnes, uninspiriertes Schnarchfest von einem Film.

Samstag, 14. Dezember 2013

"The Butler"

Story: Nach seiner traumatischen Kindheit wird Cecil Gaines zu Beginn der 50er Jahre Butler im Weißen Haus und steht in den nächsten Jahren zahlreichen Präsidenten mit Rat zur Seite. Privat aber muss er eine alkoholsüchtige Frau, sowie einen rebellischen Sohn retten...

Ich nehme es schon mal vorweg: Forest Whitaker ist wahrscheinlich der beste Grund, sich diesen Film anzusehen, denn seine verdächtig nach Oscar-Nominierung riechende Performance begleitet den Zuschauer stets mit der nötigen Geduld und Würde eines Schauspielers seines Formats. Oprah Winfrey (ja, eben die) spielt ebenfalls sehr gut. Thematisch wird sich hier vor allem mit der Bürgerrechtsbewegung beschäftigt, was aber nur leicht oberflächlich behandelt wird, da man nur die berühmtesten Ereignisse erwähnt (vielleicht aber auch, weil Gaines sich nie aktiv an dieser Bewegung beteiligt). Zudem gibt es zahlreiche kleine Subplots, die entweder ins Nichts führen und/oder nichts mit der "Hauptgeschichte" zu tun haben.

Fazit: "The Butler" hat Ziele, die es selbst nie wirklich am Ende erreichen kann, womöglich durch die allgemein eher seichtere Behandlung mit dem Hauptthema des Films.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

"Ender`s Game - Das große Spiel"

Story: Die Menschheit hat erst vor relativ kurzer Zeit einen Angriff der Alien-Rasse "Buggers" überlebt und seither werden neue Nachwuchs-Talente für die Interstellare Flotte gesucht. Und ein eben solcher wird scheinbar im 12-jährigen Ender gefunden...

Extra als Vorbereitung hab ich mir den Sci-Fi-Klassiker "Das große Spiel" von Orson Scott Card "reingezogen" und ja, die positiven Reaktionen sind absolut nachvollziehbar, aber das an einer anderen Webseite, hier geht es um die Verfilmung. Wird sie dem Buch gerecht ? Absolut nicht !

"Ender`s Game" hat das gleiche Problem wie ach so viele Buch-Verfilmungen: Es wurden sehr, sehr viele wichtige Elemente und Teile des Buchs rausgenommen und/oder extrem verkürzt, bsw. dauert Enders Ausbildung und Aufstieg mehrere Jahre, während er hier fast in jeder Minute befördert wird. Zudem werden hier so viele für das Buch essentielle Sachen ausgelassen, sodass große Logiklöcher entstehen. Schauspielerisch gibt es hier keine Offenbarungen, weder Ben Kingsley noch Harrison Ford können etwas wirklich Gutes zum Film beitragen und so ist er rein filmtechnisch mittelmäßig und für Fans eine herbe Enttäuschung. So wie eine andere Buch-Verfilmung...

Fazit: "Ender`s Game - Das große Spiel" ist vor allem eins, nämlich enttäuschend. Es ist selbst für die Länge viel zu kurz und erinnert so an "den Halbblut-Prinzen", also dem 6. "Harry Potter"-Film. Für mich nun schon ähnlich frustrierend wie "Der große Gatsby".

Dienstag, 10. Dezember 2013

"Die Eiskönigin - Völlig unverfroren"

Story: Elsa und Anna sind ein unzertrennliches Prinzessinnen-Geschwisterpaar, das vor allem durch Elsas ungebändigte Zauberkräfte von den Eltern getrennt wird. Als diese verunglücken, wird Elsa zwar vorerst zur Königin gekrönt, aber als sie zufällig den Winter im gesamten Land auslöst, muss sie vor der Meute fliehen ehe sie Jahre später von ihrer Schwester wieder aufgesucht wird...

Wie man nur unschwer am Titel allein erkennen kann, war Disney wohl so deartig mit "Rapunzel" zufrieden, sodass man sogar ein komplett anderes Märchen ähnlich gestalten musste. Und nein, ich will jetzt kein Essay darüber anfangen, wie viel von der Originalgeschichte extra für dieses Musical verändert wurde.

Achja: Egal wie schlimm der Trailer aussah...das Endresultat ist auf jeden Fall sehr gut geworden. Zuallererst: Die Animation ist wunderschön anzusehen und ohne Frage die beste des Jahres, man bekommt wirklich Lust auf Schnee. Zweitens: Der Schneemann ist glücklicherweise nicht so oft im Film wie vermutet und nervt auch nicht so extensiv, sodass die menschlichen Charaktere hier ihre Zeit bekommen. Drittens: Die Wendungen ! Ernsthaft, dafür dass das Gesamtkonzept eigentlich ausgelutscht sein sollte in der heutigen Zeit mit allen Klischees und sonstigem haben die Macher zumindest zwei wirklich große und komplett unerwartete Wendungen eingebaut, die zeigen: Einem Imagekonzern wie Disney schaden neue Ideen wohl nicht so sehr wie von Puristen befürchtet. Die Musik ist wie man es bei Disney normalerweise erwartet wirklich gut, mein persönlicher Liebling ist "Let It Go", von der Elsa-Stimme Idina Menzel selbst vorgetragen.

Fazit: "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" wird wohl zahlreiche Familien zum Schmelzen bringen und wohl kaum jemanden kalt lassen. Hier hat Disney nicht gekleckert und das volle Weihnachtsfamilienfilm-Programm abgeliefert mit einigen doch sehr interessanten Neuerungen.

Freitag, 6. Dezember 2013

"Homefront"

Story: Die Geschichte ist selbst für Actionfilme an den Haaren herbeigezogen. Im Ernst: Ein Ex-Cop lebt mit seiner Tochter auf dem Land und er hat in seiner Vergangenheit einen Bikerboss hinter Gitter gebracht. Eben diese Tochter hat in ihrer Schule eine Schlägerei mit einem Jungen, dessen Bruder ein Meth-Dealer ist und der Bande des Bikers den Aufenthaltsorts des Ex-Cops + des Mädchens verraten will als Rache für seinen Bruder, aber die Bande hat einen eigenen Kopf...

Ja, die Geschichte ist wirklich dämlich, sogar sehr dämlich. Aber sie hat auch Wendungen, die überraschend gut sind, eigentlich zu gut für diese Art von Film. Die Action an sich ist minimalistisch einfach und die Charaktere sind so dünn, dass ein leichtes Pusten diese zerteilen würde. Auf eine sehr primitive Weise macht es irgendwie auch Spaß dabei zuzugucken, wie Jason Statham Faustschläge verteilt und rumballert. James Franco spielt wahnsinnig, nicht gut oder schlecht, sondern einfach wie ein Wahnsinniger.

Fazit: Und viel mehr kann ich zum Film auch kaum sagen, denn es ist so offensichtlich ein Verweis auf 80er Actionfilme - und da gibt es nur zwei Meinungen. Ich tendiere eher zum "ja, bitte", aber nur, wenn man sich den Film später auf DVD ausleihen kann.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

"Diana"

Story: Es ist 1995 und Prinzessin Diana von Wales, getrennt von ihrem Mann, leistet fieberhaft Wohltätigkeitsarbeit und verliebt sich bei einem Krankenhausbesuch in den Dr. Hasnat Khan und es beginnt ein Spiel auf Zeit, denn die beiden können ihre Affäre nicht allzu lange vor der Presse verbergen...

Ich bin kein "Diana-Kenner" und weiß nur vage, was das für eine Person überhaupt war - vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht so sehr in den Gossip der britischen Monarchie involviert bin (eigentlich gar nicht). Warum Gossip ? Weil dieser Film nur auf eben diesem basiert, also darauf, was all die Leute aus der Liebesaffäre zwischen Diana und Khan rausgeholt haben; egal, wie schmalzig und an den Haaren herbeigezogen der Dialog zu sein scheint.

Ein gutes Biopic wie "8 Mile" z.B. kann Leute, die Eminem überhaupt nicht kennen, darüber aufklären, was das für ein Mensch war, woher er stammt und warum er diese und jene Entscheidung getroffen hat und als Fan bekommt man vielleicht Hintergrundinformationen, die man vorher nicht kannte - hier vergeigt "Diana" auf voller Linie, denn ich erfahre einfach nichts wirklich Neues, was ich nicht schon vorher wusste und so wie das Drehbuch hier verfasst wurde, könnte ich da eh die Fakten von der Fiktion nicht unterscheiden. Hierzulande wird der Film mit Rosamunde Pilcher-Produktionen verglichen (ich bin da nicht so lebensmüde, als dass ich mir extra zum Vergleich so etwas reinziehen würde), aber der Kitsch-Faktor hier ist erbrechend hoch. Keiner der Darsteller, weder Naomi Watts noch Naveen Andrews können ihrem Paar Substanz, Charakter und Bodenständigkeit verleihen; es ist so, als ob ich eine Soap von einem anderen Planeten anschaue, mit menschlichen Androiden for the lulz.

Fazit: Man sollte keinen Film über eine Person machen, wenn man nichts Handfestes dafür vorbereitet hat, denn dann leiden alle Filmbeteiligten und vor allem die Zuschauer. Ohne lange zu zögern sage ich, dass es einer der schlechtesten Biopics ist, die ich je gesehen habe und mich juckt es sogar etwas, diesen in meine "Flop 10" reinzutun. Der Film reißt manchmal interessante Aspekte an, aber ist einfach zu unfähig und zu vernarrt in die eigene Lovestory, als dass er Konsequenz zeigen kann.

Sonntag, 1. Dezember 2013

"Gravity"

Story: Dr. Ryan Stone soll ein neues Scanner-System am Hubble-Teleskop installieren und als Weltraum-Neuling ist ihr verständlich unwohl in ihrer Haut dabei, auch wenn sie vom alten Hasen Matt Kowalski betreut wird. Die Situation wird kritischer, als Satellitenreste Stones Shuttle durchsiebt, der Kontakt zur Erde abbricht und die beiden nun alleine auf sich gestellt sind...

"Schwerkraft" ist etwas, was man in diesem Film gleichzeitig spürt und nicht spürt: Einerseits ist man mit im Weltraum dabei, von Anfang an und zwar so fesselnd und bedrückend, dass es fast beängstigend ist; andererseits ist es genau das, was einen selbst angespannt am Sitzen und Zuschauen halten wird. Und ganz ehrlich: Eben diese Wirkung des Films macht so ziemlich den größten Teil von "Gravity"s Qualität aus, denn wenn man sich so fühlt, als ob man dabei ist, dann ist man sofort viel direkter in den Film involviert. Alles andere ist leider bei weitem nicht so großartig faszinierend inszeniert.

Sandra Bullock werden große Chancen um einen Oscar eingeräumt und das ist verständlich - ihre Darstellung von Angst, Panik und dem einfachen Überlebenswillen ist sehr überzeugend und mitunter bewegend. George Clooney scheint wirklich nichts aus der Ruhe zu bringen, denn so cool wie hier hat man ihn schon lange nicht mehr erlebt...ja, er soll ihr Ruhepol sein, aber wie kann man in einer Krisensituation so derartig ruhig und sarkastisch zugleich sein ? Es wurden auch unzählige kleine physische Ungereimtheiten entdeckt, die Dialoge sind teilweise auch etwas lächerlich...andererseits ist der Soundtrack fantastisch.

Fazit: "Gravity" ist womöglich der sehenswerteste Film 2013. Er mag kleine Macken haben, ist aber in seiner Gesamtheit vielleicht DER Weltraumfilm unserer Generation.

"Die Tribute von Panem 2 - Catching Fire"

Story: Nach dem Ende der letzten Hungerspiele müssen die zwei Sieger nun ein Liebespaar spielen, damit kein Krieg ausbricht. Weil die Meute nun immer mehr gegen das Regime protestiert, hat der Spielleiter die Idee, ehemalige Sieger gegeneinander antreten zu lassen...

Wenn der erste Teil noch halbwegs zurückstecken musste und dies ist als Erstling verständlich, so kann der Nachfolger umso mehr durchstarten, indem alles noch größer und spektakulärer wirkt, obwohl sich nüchtern gesehen recht wenig ändert. Die Darsteller, angeführt von Jennifer Lawrence, liefern diesselbe gute Performance ab und die Geschichte wurde ähnlich gut übertragen - auch wenn es diesmal näher an der Vorlage zu sein scheint. Der einzige wirklich große Unterschied ist der Look. Wurden die "wackligen" Actionszenen des Vorgängers besonders vom Publikum kritisiert, so ist diesmal alles "sauberer, glatter und reiner", sprich, es sieht eher so aus wie ein typischer Hollywood-Film und kein Versuch, Reality-TV zu kopieren (auf Crack). Außerdem wirkt die Gesellschaftssatire viel bissiger, da Zuschauern diesmal drastischere Bilder zugemutet werden, wie z.B. der direkte Kontrast zwischen den armen Distrikten und der reichen Hauptstadt.

Fazit: Mit den besten Elementen von Teil 1 ist Teil 2 besser vor allem durch besser aussehende Action und zielsichereren Gesellschaftskritik.

Samstag, 30. November 2013

"Prisoners"

Story: Die Familien Dover und Birch feiern gemeinsam Thanksgiving und alles scheint gut zu verlaufen...zumindest bis die Töchter dieser Familien beim Spielen draußen spurlos verschwinden. Keller Dover sucht verzweifelt nach den beiden, ebenso wie Detective Loki und beide haben nur 48 Stunden, um diese zu finden...

Intensität Mann, Intensität. Mit eben diesem einen Wort könnte ich diesen Film wohl am besten beschreiben, wo nicht nur großartige Aufnahmen zu sehen sind, sondern auch noch womöglich die besten Darstellungen von Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal in ihrer Karriere, eben weil beide ihre Rollen so lebensecht spielen, sodass sich hier potenzielle Kandidaten für den Oscar andeuten.

Regisseur Denis Villeneuve erinnert auf seine eigene Weise, wie spannungsgeladene Thriller a-la Fincher aussehen und sich vor allem anfühlen müssen - niemand ist ohne Vergangenheit und es gibt vielerlei Geheimnisse in einem scheinbar ruhigem Ort. Von den Rezensionen mag ich folgende am liebsten, weil sie mein Empfinden am besten wiederspiegelt: „Prisoners gehört zu jener Sorte Film, die einen gefangen nehmen fast im wörtlichen Sinn: Man fühlt sich als Geisel, dazu verdammt, im Kinosessel festgenagelt alles mitzumachen bis zum befürchtet-bitteren oder dem erhofft-erlösenden Ende.“ (war von "Die Welt"). Nicht, dass ich jetzt einfach bei anderen "klaue", aber besser als so kann ich mich wohl schwer ausdrücken. Ich sage es mal so: Der Film ist so gut, dass er nicht nur elektrisierend ist, sondern auch einer der besten des Jahres ist !

Fazit: Schaut ihn euch an, egal ob für die Atmosphäre oder für die Schauspieler !
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