Sonntag, 29. November 2015

"Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn"

Story: Der junge Wissenschaftler Victor Frankenstein nimmt sich den ebenfalls jungen, aber gezeichneten Igor bei sich als Assistent auf und die beiden führen zahlreiche Experimente durch...

Dies ist eine recht frische Sicht auf eine der ältesten Geschichten, die in der Filmgeschichte dargestellt wurden, nämlich die berühmte Frankenstein-Geschichte. Das Buch selbst ist ein sehr trockenes Leseereignis und solche Charaktere wie Igor (ein fester Bestandteil des erweiterten Mythos seit langem) kamen erst im Film vor. James McAvoy als Frankenstein gibt eine eigenwillige Darstellung ab, die es so vorher noch nicht wirklich gegeben hat; er ist ein wildes Arschloch und ist nur vordergründig ein Gentleman. Daniel Radcliffe als Igor ist wahrlich das Herz des Streifens und muss seinen Meister ertragen - im Allgemeinen ist es die Beziehung zwischen ihm und Frankenstein, die den Fokus ausmacht. Das Monster selbst hat auch einen etwas frischen Look bekommen, wenngleich es kaum eine Rolle spielt.

Fazit: Keinerlei Meisterwerk wie bsw. das "Original" aus den 30ern, aber dies ist ein Film mit einer frischen Perspektive und einem dynamischen Duo.

Samstag, 28. November 2015

"Creed"

Story: Adonis Johnson will aus seinem Bürojob-Leben ausbrechen und zieht nach Philadelphia, um den alten Rivalen und später engen Freund seines Vaters, Rocky Balboa zu treffen und ihn zu seinem Boxtrainer zu machen. Der alte Weltmeister stimmt etwas mürrisch zu, nimmt ihn aber unter seine Fittiche...

Das "Rocky"-Franchise war ja schon seit Jahren nicht mehr wirklich relevant und dann kommt diese überraschende Fortführung der Geschichte...überraschend in der Hinsicht, dass dieser Film doch tatsächlich an die Qualität der ersten beiden Filme fast anknüpfen kann. Michael B. Jordan ist wie so oft unbeirrbar gut als Apollo Creeds Sohn und wenn er so weiter macht, dann hat er eine noch steilere Karriere vor sich als sonst schon - äußerlich sieht er dem alten Apollo nicht sehr ähnlich, aber es ist der Charakter und die Attitüde, die einen an die Darstellung von Carl Weathers zurückdenken lassen. Dabei schafft er sich aber auch eine ganz eigene Identität, was ja auch Sinn und Zweck des gesamten Films ist - sich auf alte Prinzipien beruhen, aber dabei etwas ganz Neues schaffen.

Heißt nicht, dass das alte Eisen (in dem Fall Silvester Stallone) verrostet ist, denn Sly liefert hier als Rocky eine der wohl stärksten dramatischen Darstellungen seiner Karriere ab und hätte womöglich auch eine Nominierung als "Bester Nebendarsteller" bei den Academy Awards verdient. Der Rest des Films strozt auch mit einer starken Kameraführung, tollen Bildern, einem super Soundtrack (der nicht nur recycelt) und fügt sich zu einem der hervorragendsten Gesamtpakete des Jahres zusammen.

Fazit: "Creed" ist absolut würdig, auf eigenen Beinen neben "Rocky" zu stehen und sorgt dafür, dass dieses Universum mit alten Mitteln auf neue Art in der heutigen Zeit angekommen ist.

Montag, 23. November 2015

"Die Peanuts - Der Film"

Story: Charlie Brown ist ein notorischer Versager und Nichtskönner, aber als ein neues Mädchen seine Nachbarin wird und eine Verwechslung beim Schultest ihn zum beliebtesten Jungen macht, wird seine Welt auf den Kopf gestellt...

Ich bin jetzt nicht der größte "Peanuts"-Fan, aber genieße die Weihnachts- und Halloween-Specials und die generelle Art der dazugehörigen Fernsehspecials. Es ist nicht überdreht, sondern angenehm geerdet und es hat keine Angst, auch mal einige schwierige Emotionen und Lagen darzustellen (sogar Krebs und Tiermissbrauch wurden schon mal behandelt). Der Film (der erste seit 35 Jahren) bleibt diesem recht simplen Motto treu und lässt den Zuschauer einfach in eine recht simple Umgebung eintauchen mit eigentlich recht kleinen Problemen und dem coolsten Hund überhaupt. Snoopy bekommt fast so viel Leinwandzeit wie Charlie Brown selbst und hat eine Szene, die thematisch etwas aus dem Rahmen fällt, aber unterhaltsam und rührend genug ist, um nicht negativ aufzufallen. All die anderen Charaktere wie Linus, Patty oder auch Lucy sind hier und das Einzige, was etwas komisch wirkt ist die 3D-Animation (man musste scheinbar zumindest in Sachen Animation ein Zugeständnis machen), an die man sich aber relativ schnell gewöhnt.

Fazit: Ein sehr ruhiger Film mit viel Humor und Herz.

Sonntag, 22. November 2015

"Sicario"

Story: Die FBI-Agentin Kate Mercer schließt sich freiwillig der Drogen-Spezialeinheit von Geheimdienstler Matt Graver an, die an der Grenze zwischen USA und Mexiko aufräumen soll; mit dabei ist auch der ehemalige kolumbianische Staatsanwalt Alejandro, dessen Motive nicht ganz durchsichtig erscheinen...

Emily Blunt als die Protagonistin ist ähnlich super wie in "Edge of Tomorrow" und hier wie dort nimmt sie sich scheinbar mühelos des Films an und gibt einem als Zuschauer eine würdige Heldin. Einerseits will man aufgrund ihres Charisma und purer Energie nicht von ihrer Seite weichen, aber sobald die ganze Situation wirrer wird und zu eskalieren droht, will man andererseits auch nicht in ihrer Haut stecken, die Verzweiflung und Horror über sich ergehen lassen muss. Eine weitere superbe Darstellung liefert Benicio Del Toro ab, der allein schon mit seiner Präsenz elektrisiert und für einige der intensivsten Momente/Szenen des Films verantwortlich ist. Insgesamt ist dies ein sehr gelungener und spannungsgeladener Thriller, was kein Wunder ist, wenn er vom "Prisoners"-Regisseur Denis Villeneuves stammt; er ist mindestens ebenso toll gefilmt und aufgesetzt worden.

Fazit: Ein extrem packender Thriller mit reichlich Grau- statt Schwarz-Weiß-Denken und einer recht düster-krassen Welt, in der Vorschriften für beide Seiten nicht wirklich gelten.

Freitag, 20. November 2015

"Dancin` It`s On"

Story: Ohne Worte.

Ernsthaft, ohne Worte. Ein Film, in dem Leute buchstäblich jede Gelegenheit zum Tanzen und Singen nutzen und dabei so derart amateurhaft sind, da wäre selbst mein Kurzfilm professionell dagegen. Alles sieht und wirkt billig und es ist insgesamt einer der schlechtesten Filme, die ich dieses Jahr sehen durfte...aber er ist wenigstens gut als Trashfilm, so unverschämt billig er ist.

Fazit: Richtig, richtig scheiße.

Donnerstag, 19. November 2015

"Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse"

Story: Eine plötzliche Zombie-Epidemie zwingt drei Teenager ihr Pfadfinder-Können unter Beweis zu stellen und einfach nur zu überleben...

Dies ist ein recht schmerzhafter Meme-Film und zwar nicht wegen auftauchenden Memes, aber wohl eher weil die Macher sich eher daran dachten wie man möglichst viele einzelne Memes schaffen könnte wie die Zombie-Stripperin oder Zombie-Titten generell. Ich weiß, dass es ein B-Film oder generell Trash sein soll und ich nichts Großartiges erwarten darf, aber warum nimmt man dem Genre (das eh eine dringende Pause braucht wie ich finde) zahlreiche Konventionen und macht einfach nichts damit ? Ein Zombie auf einem Trampolin allein ist nicht witzig, man muss das schon irgendwie ausbauen - Zombie-Titten alleine sind auch nicht witzig, Titten gibt es auch reichlich im Internet. Dies ist eigentlich mein zweiter großer Kritikpunkt neben dem Humor, nämlich das Drehbuch. Der Film wirkt so, als ob er mindestens 15-20 Jahre zu spät rausgekommen ist, da nackte Frauen zu sehen mittlerweile längst keine Besonderheit sein sollte, aber der Streifen geilt sich unendlich an Geschlechtsteilen auf, weil Geschlechtsteile an sich ja schon zum Totlachen sind. Und je weniger ich über das Schauspiel erzähle, desto besser. Was diesen Streifen über "Kartoffelsalat" hebt, sind die zumindest ordentlichen Effekte.

Fazit: Pseudo-witziger-B-Film-Zombie-Trash zum Vergessen.

Mittwoch, 18. November 2015

"Ich seh, Ich seh"

Story: Die Zwillinge Lukas und Elias erkennen nach einer Gesichtsoperation ihrer Mutter diese kaum wieder und wollen sie unbedingt testen...

Dies ist ein kleiner österreichischer Film, der zwar aus dem letzten Jahr ist, den ich aber erst jetzt bespreche, da er auch erst jetzt auf meinem Radar aufgetaucht ist. Ich kann mich in diesem Fall recht kurz fassen, denn dies ist eigentlich insgesamt ein guter Thriller, der mich persönlich weniger gegruselt hat als gedacht (wenngleich der Film seine Momente haben kann).

Fazit: Wer "Babadook" und "It Follows" nicht gesehen hat, der sollte sich dies hier anschauen.

Sonntag, 15. November 2015

"Jem and the Holograms"

Story: Jerrica macht gerne Musik und wird durch ein virales Video auf YouTube von einem Label entdeckt und unter Vertrag genommen...

Eine weitere Franchise aus den 80ern und zu dieser habe ich absolut keinen Bezug. Was ich davon kenne ist das Konzept und dieses erinnert mich an eine berühmte "Disney Channel"-Serie: Ein gewöhnliches Mädchen hat ein Alter Ego, mit dem sie eine populäre Sängerin sein kann - dabei sehen beide Persönlichkeiten halt etwas anders aus, aber grundsätzlich muss man komplett blind und hirngeschädigt sein, um den Unterschied nicht zu merken. Die Originalserie ist dabei einfach voll mit dem 80er-Jahre-Käse, wie er auch nur in den 80er-Serien vorkam.

Dies ist eine blasse Fassade vom Film, die absolut verzweifelt versucht, hip und cool zu sein mit all den Verweisen zu den sozialen Netzwerken...ansonsten ist es eine absolut leere, leblose Hülle, die nur dafür da ist um ebenso leere und leblose Charaktere durch uninspirierte Nummern zu scheuchen.

Fazit: Zeitverschwendung.

Donnerstag, 12. November 2015

Serien-Kritik: "Dexter" Staffel 2

Story: Dexters Geheimnis droht vom FBI gelüftet zu werden und eine neue Frau schleicht sich in sein Leben...

Lieblings-Charakter: Neben dem ewigen Dexter Morgan kriegen seine Schwester Debra und Kollege Angel neue interessante Seiten, die man so noch nicht gesehen hat. Außerdem ist der FBI-Agent Lundy ein toller Gegenspieler, da er sehr bis nahezu unmöglich auszutricksen ist.

Ungeliebter Charakter: Leila. Verdammt war sie nervig und allein ihr Existieren hat zahlreiche Folgen unnötig in ihrer Handlungsentwicklung behindert.

Lieblings-Episode: Episode 10 "Die Wahrheit über Harry". Hiermit geht Dexter nahezu eine 180 Grad-Drehung ein und man erfährt eine recht unangenhme Wahrheit. Zudem scheint hier ein Ende des Serienmörders Dexter Morgan ziemlich möglich (wenn man das Vorhandensein von 6 weiteren Staffeln außer Acht lässt).

Meine Meinung zu dieser Staffel: Dies hier schien eine insgesamt eher emotionalere als schwarzhumorige Staffel zu sein und mit sehr viel unnötigem Frust dank Leila, einem Charakter, der nie gut auffiel und von dem ich froh bin, dass ich sie nie wiedersehen muss. Interessant, was für eine Herausforderung auf Dexter und uns als Zuschauer beim nächsten Mal wartet.

Mittwoch, 11. November 2015

"Pan"

Story: Gerade tobt der zweite Weltkrieg und London unter einem Bombenhagel. Der 12-jährige Waise Peter wird zusammen mit einigen anderen Kindern aus seinem Waisenhaus vom Piratenkapitän Blackbeard entführt, um im Nimmerland Minenarbeit zu verrichten...

Ich habe absolut keine Ahnung, was die Macher eigentlich alles an Substanzen eingenommen haben, aber dies ist vermutlich die seltsamste Blockbuster-Inszenierung von Peter Pans Geschichte, die es bisher je gab. Hugh Jackman als Blackbeard/Hook singt in einer Szene ohne jeglichen Zusammenhang "Smells Like Teen Spirit", Cara Delevigne ist sinnloserweise CGI-Vorlage für alle Meerjungfrauen (was einfach nur scheußlich aussieht) und die Computereffekte generell sind unterdurchschnittlich.

Man schmeißt hier einfach schier wahllos Ideen und Konzepte zusammen, ohne dass sie wirklich zueinander passen oder die Handlung/Charaktere weiterentwickeln würden; alles in allem ist dies wahnsinniger als jeglicher Fanatiker aus den "Mad Max"-Filmen, Max selbst eingeschlossen.

Fazit: Einfach nur "Was zur Hölle ?" und das fast den gesamten Film entlang.

Dienstag, 10. November 2015

"Spectre"

Story: Als Bond bei einem Einsatz in Mexiko-Stadt einen Block in Schutt und Asche legt, wird ihm seine Lizenz entzogen. Er macht aber auf eigene Faust weiter und entdeckt schon bald den Kopf der Organisation, die alle seine vorherigen Widersacher beschäftigt hat...

"Skyfall" war und ist immer noch einer meiner Lieblings-Bond-Filme und es war für mich noch vor "Spectre" klar, dass es das Level der Erwartungen vermutlich nicht halten wird, ebenso wie "Ein Quantum Trost" es bei "Casino Royale" tun konnte. Vielleicht empfinde ich es rein aus diesem Grund fast schon als eine Art Pflicht, "Spectre" enttäuschend zu finden. Aber ich versuche mich in Legitimierung.

Schon die Titelsequenz wirkt sehr komisch und bizarr mit zahlreichen Oktopus-Animationen, unter anderem wie die Tentakel Daniel Craig und seine Liebschaften umschlingen...ja, es ist sehr stilistisch, aber das in Kombination mit dem sehr schwachen Titellied von Sam Smith wirkte auf mich doch sehr befremdlich. Die größte Schwäche war aber zweifellos der hakelige Erzählstil; es wirkte alles irgendwie gestresst, bzw. überhastet und eher als Mittel zum Zweck der Verbindung all der Actionsequenzen.

Die Action ist nebenbei wie gewohnt sehr gut und lässt nichts wirklich zu wünschen übrig - nahezu jedes mögliche Fahrzeug und selbst Fäuste werden gebraucht; alles mit Finesse und Tamtam inszeniert. Die Bond-Girls sind an sich nichts wirklich besonderes, dafür gibt es hier mehr Engagement von M, Q und Miss Moneypenny, was ich wiederum sehr begrüße. In gewisser Weise ist dies persönlicher und doch entrückter als "Skyfall" - persönlicher, weil hier endlich der Hintergrund von Bond gelüftet wird (zumindest teilweise) und andererseits entrückter, weil es bei weitem nicht die gleiche Wirkung entfaltet (was ich wiederum auf die Inszenierung der Handlung zurückführe). Daniel Craig gibt eine gewohnt tolle Darstellung ab, Léa Sedoux ist ein akzeptables Bond-Girl und Veteranen wie Ralph Fiennes, Ben Whishaw und Naomie Harris glänzen ebenfalls gewohnt in ihren Rollen. Sehr gut fand ich Andrew Scott in seiner Rolle (die ist aber auch irgendwie typisch für ihn) und überraschenderweise auch Dave Bautista als einen brutalen Handlanger. Christoph Waltz als der Oberbösewicht ist gewohnt charismatisch, aber er leidet brutal an dem etwas schwachem Drehbuch.

Fazit: "Spectre" ist gut als Actionfilm, aber als Bondfilm eher enttäuschend, da er auf erzählerischer Ebene "Casino Royale" und "Skyfall" deutlich hinterher hinkt.

Freitag, 6. November 2015

"The Last Witch Hunter"

Story: Vor 800 Jahren wurde der Krieger Kaulder von einer Hexe mit dem Fluch der Unsterblichkeit belegt. Seitdem bekämpft er Hexen, die ihre Magie unerlaubt gegen die Menschheit einsetzen...

Dies ist wahrlich ein zweischneidiges Schwert, bzw. in diesem Fall eine zweischneidige Axt, denn einerseits kommt Vin Diesel hier wie ein begeisterter "Dungeons and Dragons"-Nerd rüber, der seinen Traum efüllt bekommt und andererseits bekommt ein Rollenspiel-Nerd seinen Traum erfüllt. Man kann dem ganzen Projekt einen gewissen Unterhaltunggrad nicht absprechen, wenn man Vin Diesel einfach aus dem Nichts mit Begriffen, Waffen und sonstigem Wortgeschwafel mit einem fast schon kindlichem Enthusiasmus um die Ecke kommen sieht. Objektiv gesehen ist dies aber die eindeutige Schwäche des Films, denn die Handlung ist an sich schon dünn genug und dann schmeißt man mit allerlei Begriffen um sich herum, die gerade noch so eingeführt wurden. Nebenbei gibt es noch bestenfalls mittelmäßiges CGI.

Fazit: Ein unterdurchschnittliches Fantasy-Irgendwas.

Donnerstag, 5. November 2015

"Crimson Peak"

Story: Buffalo, 1901. Die junge Amerikanierin Edith Cushing wird vom geheimnisvollen britischen Adeligen Thomas Sharpe umworben und soll zu ihm und seiner Schwester Lucille in das düstere Anwesen Allerdale Hall ziehen...

Damit bloß kein Missverständnis aufkommt: Dies ist ein langsamer Film und er verteilt heftiger Atmosphäre und gruselige Stimmung als Süßigkeiten an Halloween den Besitzer wechseln. Guillermo del Toro hat eine hervorragende Gothic-Atmosphäre geschaffen mit Farbenspiel (sehr interessant das Nutzen der roten Farbe und die ganzen Kontraste), quietschenden Türen, passender Deko, wenig bis keine Musik, uws. - eben diese Atmosphäre, bzw. das dazugehörige Anwesen ist der eigentliche Star des Films und der Hauptgrund diesen zu sehen. Es gibt auch Blut und ja, sogar recht intensive Szenen, die Brutalität nicht scheuen, aber diese kommen recht unerwartet und fügen sich nahtlos in den Rest ein.

Darstellerisch gibt einem der Streifen nicht viel her und die Handlung an sich ist vermutlich das schwächste Element; Jessica Chastain mit einer manisch-psychopatischen und Tom Hiddleston mit einer eher zurückgehaltenen und ruhigen Art ragen mühelos aus der gesamten Besetzung heraus.

Fazit: "Crimson Peak" ist ein Film für die Augen und visuell einer der interessantesten dieses Jahres. Inhaltlich...eher weniger.

Ghibli-Wochen: ''Nausicaä aus dem Tal der Winde'' (1984)


''Nausicaä aus dem Tal der Winde'' (Kaze no Tani no Nausicaä) ist der zweite Anime von Hayao Miyazaki (Mitbegründer vom Studio Ghibli). Er führte Regie und schrieb das Drehbuch. Produzent war Isao Takahata (ebenfalls Mitbegründer des Studio Ghibli), die Musik kam von Joe Hisaishi und das Charakterdesign von Kazuo Komatsubara. Das Studio Topcraft produzierte den Anime.
Genre: Abenteuer, Drama, Sci-Fi, Fantasy

1000 Jahre nach einem Krieg ist die Erde nur noch ein wüstes Ödland. Ein Pilzwald, dessen Sporen hochgiftig sind hat sich ausgebreitet. Es gibt nur noch wenige existierende Zivilisationen und eine davon hat sich im Tal der Winde niedergelassen. Deren Prinzessin Nausicaä strebt danach eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Natur zu erreichen und kämpft dafür mit ihr allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Nausicaä ist ein postapokalyptischer Anime der auf atmosphärische, actionreiche Szenen und starke Dialoge setzt. Trotzdem hat sich Nausicaä zwischenzeitlich auch ein wenig gezogen. Der Spannungsbogen war für mich einfach nicht konstant vorhanden, was aber nicht heißt das der Film langweilig war.
Der Anime hat einen schönen Kontrast, so wirkt z.B. der Pilzwald wie ein Paradies dem man seine tödliche Wirkung nicht ansieht. Einen Typischen Bösewicht findet man hier nicht. Eher ein Volk was aus Angst handelt und gerade aus diesem Gefühl heraus blind einen Kampf gegen die Natur aufnimmt. So haben die Menschen nach 1000 Jahren immer noch nicht begriffen was das eigentliche Problem ist. Einzig Nausicaä und ihr Volk scheinen dem offen zu sein und das Gefühl für ihre Umgebung noch nicht verloren zu haben.
Es ist wirklich faszinierend das Miyazaki anscheinend bereits damals ahnte was wir unserer Erde antun, den man kommt nicht drum herum diese fiktive Welt mit unserer zu vergleichen. Eine Ausgebeutete Welt die sich zwar versucht selbst zu regenerieren, vom Menschen dabei aber eher behindert wird. Er zeigt in seinem Werk welche Folgen der Hochmut der Menschen haben könnte und das sture Gewalt nicht der richtige Weg ist.
Seine Affinität zu Flugzeugen ist in dem Film sehr deutlich zu spüren. Gefühlt die Hälfte der Laufzeit verbringt man in der Luft, egal ob auf einem Gleiter oder in einem Flugzeug. Dieses führt zu beeindruckenden Szenen und es macht wirklich Spaß Nausicaä dabei zu beobachten wie spielend sie ihren Gleiter durch die Luft bugsiert.
Der ganze Film ist in sich sehr stimmig und bietet sowohl einen Visuellen als auch einen emotionalen Höhepunkt.

Auch Nausicaä kommt nicht ohne Archetypen daher. Allerdings bekommen die Charaktere durch ausdrucksstarke Dialoge eine gewisse Lebendigkeit und im Prinzip gibt es kaum eine Figur die nicht auf ihre Art Sympathisch wirkt. Vor allem Nausicaä sticht hervor, sie ist mutig, selbstlos, intelligent, einfühlsam und alles andere als die typische unnahbare Prinzessin. Aber auch sie kann anders und es gibt eine Szene die relativ am Anfang statt findet wo sie mir besonders Sympathisch gemacht hat, denn durch einen Vorfall gerät sie regelrecht in Rage und bekommt damit einen natürlichen Touch.
Aber auch die anderen Figuren sind nicht zu übersehen, wobei es bei so manchem Charakter interessant gewesen wäre mehr über ihn zu erfahren.

Selbst nach über 30 Jahren kann sich Nausicaä sehen lassen. Die Animationen sind zwar nicht gestochen scharf aber man merkt wie viel Liebe in den Zeichnungen steckt. Die Hintergründe könnten glatt von einem Gemälde stammen, man hat sehr viele Details und nicht einfach nur ausgemalte Flächen. Die Bewegungen der Figuren sind sanft, aber lebendig.
Hierbei ist es vielleicht interessant zu wissen das der Film zwar als Limited Animation (nur kleine Teile des Gesamtbildes werden verändert) in Cel Animationen (Zeichnungen auf durchsichtiger Folie) produziert wurde, die Panzerplatten der Ohmu selbst wurden allerdings in Pappe angefertigt und abfotografiert um eine natürlichere Bewegung zu bekommen.

Die BGM in Nausicaä ist sehr atmosphärisch und passend zu den jeweiligen Szenen. Vor allem der Kinderchor hat es mir sehr angetan und versprühte einen gewissen Zauber.

Hintergrundinformationen
Immer wieder liest man das Nausicaä der erste Film vom Studio Ghibli ist, dieses ist aber ganz genau genommen nicht der Fall!
Der Manga von Hayao Miyazaki erschien ab 1982 im Magazin Animage vom Verlag Tokuma Shoten. Angeregt durch eine hohe Nachfrage nach einer Verfilmung finanzierte der Verlag eben diese. Produziert wurde der Anime vom Studio Topcraft (Das letzte Einhorn) das dann 1985 Konkurs anmeldete. Der finanzielle Erfolg war ausschlaggebend dafür das Miyazaki in der Lage war zusammen mit Isao Takahata und Toshio Suzuki das Studio Topcraft aufzukaufen um es dann in das Studio Ghibli umzustrukturieren. Da die Rechte zu Nausicaä bei Hayao Miyazaki liegen gingen diese somit an das Studio Ghibli über.
Der 2013 entstandene Kurzfilm ''Giant God Warrior Appears in Tokyo''(Kyoshinhei Tokyo ni Arawaru) ist ein Live Action Film der die Vorgeschichte zu Nausicaä erzählt. Regie führten Hideaki Anno und Shinji Higuchi (beide bekannt durch Neon Genesis Evangelion), das Kreaturdesign übernahm Hayao Miyazaki. Das Prequel wurde auf der DVD zu Evangelion 3.33-You can (not) redo und im Studio Ghibli Museum veröffentlicht.
Der Komponist Joe Hisaishi sollte zu Anfang eigentlich nur die Image Musik zu Nausicaä komponieren, nachdem Hayao Miyazaki und Isao Takahata allerdings diese Musik hörten bekam er den Auftrag die Filmmusik für Nausicaä zu machen. Seine Musik ist sehr passend für die Ghibli Filme und so ist es nicht verwunderlich das er auch in den Nachfolgenden Werken des Studios sein Können zur Verfügung stellte.
Nausicaä wurde damals zum internationalen Vertrieb frei gegeben, was im Nachhinein ein Fehler war, den New World Picture Inc. veränderte den Film sehr stark zum negativen. Unter dem Titel ''Warriors of the Wind'' wurde die auf 95 Minuten gekürzte Fassung vertrieben. Die Kürzung kam wohl zum einen dadurch zustande das Teile der Filmaufnahme bei der Überfahrt des Meeres verrotteten und zum anderen um den Film etwas temporeicher zu gestalten. Die Namen von manchen Charakteren wurden geändert (aus Nausicaä wurde Sandra) und das Cover zeigte ein unpassendes Bild mit einem Pegasus und Lichtschwertern. Auch in Deutschland kam 1986 die modifizierte Fassung auf den Markt, allerdings unter dem Titel ''Sternenkrieger''. Hayao Miyazaki war über die Veränderungen so erbost das er sich dazu entschied den Film für ca. 10 Jahre nicht mehr für das Ausland frei zu geben. 2005 kam dann die Originalfassung in Deutschland auf den Markt.
Inspiriert wurde Miyazaki von dem japanischen Märchen''die Insekten liebende Prinzessin'' (Mushi Mezuru Himegimi) und der Figur Nausicaä, die in der griechischen Mythologie die Tochter des phaiakischen Königs Alkinoos und dessen Frau Arete war und die furchtlos einem Schiffbrüchigem half der sich dann als Odysseus zu erkennen gab.

Auszeichnungen:
1984 Preis des Magazins Animage
1985 Seiun Preis als Bester Film
1986 Ofuji-Noburo-Preis

Fazit
Meiner Meinung nach ist Nausicaä nicht das beste Werk von Hayao Miyazaki aber es ist ein Zeitloses Märchen dessen nicht zu übersehende Aussage zum nachdenken anregt. Es ist mehr wie faszinierend wie Hayao Miyazaki es schafft seine Botschaft zu vermitteln ohne dabei mit der Tür ins Haus zu fallen, denn zu keinem Zeitpunkt wirkt das Thema aufdringlich. Die Tatsache das Nausicaäs Wirtschaftlicher Erfolg dazu führte das das Studio Ghibli entstehen konnte macht diesen Film für mich zu was besonderem. Der Film zeigt bereits einige typische Merkmale für Ghibli Werke, sei es von den  Animationen her, vom Charakterdesign, der Musik oder allgemein der sehr atmosphärischen Welt. Ich empfehle Nausicaä aus dem Tal der Winde jedem der kein Problem mit älteren Werken hat und nicht nur auf monotones Gemetzel aus ist, den diesen Anime sollte man einfach mal gesehen haben.

Mittwoch, 4. November 2015

"Gänsehaut"

Story: Zach ist neu in Greendale und zieht ausgerechnet als Nachbar vom Autor R.L.Stine ein, der ein finsteres Geheimnis zu haben scheint...

Ich hab mit ca. 13 oder 14 ein paar "Fear Street"-Bände von R.L.Stine gelesen und nicht "Gänsehaut", insofern hab ich für die Franchise als solche keinerlei Nostalgie, weiß aber ungefähr wie der Autor schreibt. Dieser Film ist auf jeden Fall eins nicht: Gruselig. Im Trailer und vor allem sehr oft im Film selbst wird wiederholt, wie sehr man dem Zuschauer doch das Fürchten lehren will. Damit versagt er auf allen Ebenen; er schafft es kaum, halbwegs unterhaltsam zu sein.

Was ich dem Streifen zu Gute halten will ist die Tatsache, dass Jack Black drin ist und nicht komplett seinem Typ gleich spielen darf...nicht komplett dagegen/anders, aber es wirkt etwas frisch. Die anderen Darsteller sind nicht mal überzeugende Kinder/Jugendliche, alleine vom Aussehen her schon junge Erwachsene und auch ansonsten nicht sehr erinnerungswürdig. Die Idee, dass allerlei Monster sich erst durch ihr Einschreiben in ein Buch einsperren lassen klingt sehr interessant, aber sie wird nicht so clever umgesetzt wie sie könnte. Am ehesten fühlte ich mich hier an "Jumanji" erinnert, das auch eine interessante Idee hatte, diese aber leider auch nicht noch viel weiter ausführte.

Fazit: Hiervon kriegt man gewiss keine Gänsehaut.

Dienstag, 3. November 2015

"Knock Knock"

Story: Architekt Evan Webber ist scheinbar allein für das Wochenende, da Frau und Kinder weg sind, doch ein Klingeln an der Tür später stehen zwei scheinbar harmlose junge Schönheiten bei ihm im Haus...

Keanu Reeves in einem Eli Roth-Film...es gibt schönere Vorstellungen. Vom Trailer (der mal wieder 90 Prozent des Films offenherzig verratet, kein Witz) hätte man sich zumindest optimistisch einen etwas frischeren Psycho-Thriller mit einigen Horrorelementen wünschen können, ähnlich "Hard Candy" oder "Strangers" oder "Funny Games" (wenn "Funny Games" unterhaltsam wäre). Aber es ist ein Eli Roth-Film, also ist er erwartungstechnisch fürchterlich geschrieben. Dies sollte ja eine "Satire" von zahlreichen "Folterpornos" sein, deren Stil Roth ja selbst mit bsw. "Hostel" mitbegründet hat.

Das Problem ist in diesem Fall, dass die Satire recht zahnlos bleibt, da es einerseits nicht allzu sehr in die Extreme geht, was das Foltern betrifft und andererseits weil dem Film schlichtweg keine Moral eingefallen ist, da er mehr oder weniger kein Ende hat. Die beiden Frauen sind einfach nur nervige Folterer und ansonsten recht blass; Keanu Reeves gibt hier (wenn man das Ganze hier als eine schwarze Komödie betrachten möchte) eine recht witzige Darstellung ab, wenn man sich vorstellt, er würde den "John Wick"-Charakter vor "John Wick" spielen. Die Dialoge und Situationen wirken hingezweckt für das Vorantreiben der Handlung und ja, es ist leider nicht "krass" oder absonderlich dämlich genug, sodass dieser Film irgendwie sehenswert wäre.

Fazit: Nicht mal wegen Reeve was wert.

"Paranormal Activity: Ghost Dimension"

Story: Eine Familie wird von einem Geist heim gesucht...

Die Handlung ist an sich minimal detaillierter als meine Umschreibung, aber sie hat keinerlei Auswirkung auf den Verlauf des Films an sich, deswegen hab ich sie gekürzt. Dies ist eine der Franchises, die meiner Meinung nach schon um einiges früher hätten sterben sollen, denn spätestens mit dem vierten Teil hat man nicht mehr so viel Kohle rausholen können wie am Anfang und das spanische Spin-Off war auch nicht gerade die hellste Idee.

Jetzt pfeift man komplett auf den Versuch, eine gruselige Atmosphäre wie noch im allerersten Film aufzubauen und stattdessen gibt es allerlei "gruselige" Geister zu sehen. Dabei sind die Charaktere wahrlich einige der dümmsten, die ich allein in diesem Jahr in Horrorfilmen sah, vielleicht einige der dümmsten der letzten paar Jahre - sie sind schlau genug, um dem unheimlichen Geist freiwillig nachzugehen statt zu verschwinden ! Das Gimmick mit den Kameras der Charaktere ist mehr als nur uralt, denn die Produktion ist längst zu hoch, um glaubwürdig zu wirken. Was am frechsten ist, ist die Tatsache, dass die Handlung an sich aus "Ghostbusters 2" und "Lost" zusammengeklaut wurde...OK, der Geist wirkt wie aus "Lost", aber der Sinn und Zweck ist "Ghostbusters 2" zu entnehmen.

Fazit: Hoffentlich endet die Reihe damit endgültig.

Montag, 2. November 2015

In eigener Sache: Ghibli-November + andere Eventualitäten

Mal wieder ein Artikel dieser Sorte, aber so oft kommen sie ja nicht, also kein Grund zum Jammern.

Der Bond-Oktober war recht stressig und aufwendiger als ich gedacht habe, da ich ihn parallel zu anderen Verantwortungen im echten Leben balancieren musste; dabei hätte ich noch die Filme außerhalb der offiziellen Reihe nehmen können oder noch "Austin Powers" erwähnen, usw. Mittlerweile hab ich Bond gehörig satt für ne Weile, aber "Spectre" werde ich mir trotzdem anschauen.

Im November geht es weiterhin beschäftigt weiter, denn es brechen Ghibli-Wochen an. Ursprünglich wollte ich die ganze Filmografie des Studio Ghibli nur auf den November beschränken, aber meine Partnerin bei diesem Thema hat nicht mein Schreibtempo drauf...außerdem wird es mir auch mal gut tun, mal keine Deadline einhalten zu müssen, selbst wenn sie fiktiv ist. Außerdem muss ich mich mehr und mehr in andere Sachen reinhängen und hab selbst blog-technisch noch nen Haufen anderes Zeug zu schreiben. Anstrengen werde ich mich trotzdem.

Zum Schluss könnten vielleicht bald mal wieder ältere Kategorien vorkommen oder ich werde einfach neue einführen, mal sehen.

Sonntag, 1. November 2015

"Rock The Kasbah"

Story: Ein heruntergekommener Rock-Manager will ausgerechnet in Afghanistan gestrandet den nächsten großen Star rausbringen...

Ich hab keine Ahnung, was man sich bei diesem Film gedacht hat. Nie hatte ich selbst einen Hauch einer Idee, in welche Richtung sich der Film entwickeln wird und so ziemlich alle Charaktere handeln durchgängig teilweise recht verwirrend und wahllos. In diesem Fall hat dies nicht zu einem Meisterwerk von Film geführt, aber ich muss überraschend für mich zugeben, dass dies hier relativ unterhaltsam rüberkam; es ist einfach Wendung auf Wendung auf Wendung und es gibt so einige interessante Überraschungen. Bill Murray ist toll wie immer und ich kann mir die überwältigend negativen Kritiken nur damit erklären, dass...der gesamte Streifen wirklich ein großes Durcheinander ist. Man muss sich also auf Chaos einstellen.

Fazit: Ein verrückter Film, der gewiss nicht jedem gefallen wird.
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