Montag, 24. September 2012

"Cosmopolis"

Story: Der 28-jährige Milliardär Eric Packer ist emotions-, kompromiss- und gewissenslos. Er lebt Geld genauso sehr, wie er es ist: Immer in seiner Limousine unterwegs, schneller Sex und fixiert auf den Untergang seines Vermögens...solange er sich noch die Haare schneiden lassen kann...

"Cosmopolis" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Don DeLillo aus dem Jahr 2003 und hatte schon damals die Finanzkrise und die daraus resultierende "Occupy"-Bewegung traurigerweise vorhergesagt. Der Film dazu ist aber etwas ganz Besonderes, als Adaption und als eigenständiges Werk.

Ich habe das Buch nicht gelesen, weswegen ich die Nähe zur Vorlage leider nicht betonen kann, aber David Cronenberg ist ein kontroverser Filmemacher und hier war er ebenfalls recht kontrovers: Einerseits ist er so nah wie es sonst nur wenige schaffen und andererseits so weit, wie es nur geht. Als eigenständiger Film erinnert mich der Streifen am meisten an Finchers "Fight Club", auch wenn die Stile voneinander abweichen und dennoch einander gleichen wie adoptierte Geschwister es können.

Robert Pattinson hat hiermit seine beste (oder schlechteste) Leistung abgeliefert: Sein Protagonist soll möglichst blass und leer rüberkommen und das schafft der Ex-Vampir problemlos. Dadurch aber wirkt er eher uninteressant als innerlich zerrissen und der allgemein schlichte, plastische und gefühlskalte Look des Films untergräbt dessen Performance nur noch weiter.

Fazit: "Cosmopolis" ist vielleicht nur ein Schatten seiner Vorlage oder möglicherweise auch ein unterschätztes Meisterwerk der modernen Filmkunst, welches heute wie noch nie aktuell ist - fest steht, dass dieser Film Meinungen spalten wird und meine neigt sich eher in Richtung der negativen Seite, vor allem durch den Protagonisten. Andersherum kann man sich keinen besseren Bösewicht wünschen.

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