Donnerstag, 2. Februar 2012

Disney-Monat: "Fantasia" und "Dumbo"

"Fantasia" (1940)

Story: Ähm...es gibt keine...

Naja, "Fantasia" wurde vom guten alten Onkel Walt zuerst gar nicht erst geplant, eigentlich wollte er seinen Liebling Mickey wieder berühmt machen, denn der wurde so gegen 1937 langsam unpopulär und langweilig (Donald FTW !). Da kam ihm die Idee, seine berühmteste Kreation in den Goether "Der Zauberlehrling" zu setzen, um Mickey mal wieder einen Hit zu verschaffen. Erst der engangierte Dirigent Leopold Stokowski, der übrigens vollkommen umsonst mitmachte, kam auf die Idee, den "Zauberlehrling" als eine von 9 Episoden in einen richtigen Film zu integrieren, der im Prinzip aus Disney-Animationen passend zur klassischen Musik bestehen sollte.
Und genau so werde ich die Beschreibung des Films für euch auch lassen, denn obwohl "Der Zauberlehrling" unweigerlich wegen seinem Star die mittige Episode ist (sowie das Cover ziert), so ist "Fantasia" viel mehr als das, es ist im Prinzip ein Erlebnis von Musik. Bis auf kurze Sequenzen, in denen Musikkritiker Deems Taylor kurz etwas über die folgende Episode sagt, ist der ganze "Film", ja eigentlich eher Konzert, nur Musikkompositionen mit Disney-Animationen untermalt. Ich persönlich finde, dass die Zeichner eine unglaubliche Arbeit geleistet haben, um einige der berühmtesten Stücke in Bildern umzusetzen. Die Verbindung könnte in dem Fall nicht besser sein, denn nicht selten berühren manche Szenen einen - entweder weil sie den eigenen Vorstellungen entsprachen, einen zum Lachen, Nachdenken oder Ähnlichen brachten, Hauptsache, dass sie Emotionen in einem ausgelöst haben.
Insbesondere kann ich euch die zwei letzten Episoden ans Herz legen, weil ich sie doch ziemlich beeindruckend und bildgewaltig fand. Disney-Animation sah da nämlich nur so gut aus, wie sie in besten Fällen auch aussehen sollte: Meisterhaft, klassisch und zeitlos. Leider hat dieser Film trotz zahlreicher Neuveröffentlichungen Disney selbst fast in den Ruin getrieben und wurde ein großer Flop, weshalb sich nicht viele an ihn erinnern, was ziemlich schade ist wie ich finde. Ich würde ihn jedem empfehlen, der entweder an klassischer Musik und/oder Disney-Animation interessiert ist.

"Dumbo" (1941)

Story: Mrs Jumbo, ein Zirkuselefant, bekommt dank einem Klapperstorch ihren Nachwuchs, Jumbo Jr.. Nur leider hat dieser XXL-Ohren und wird daher in kürzester Zeit zum Gespött des gesamten Zirkus; zudem bekommt der Arme auch noch den Spitznamen "Dumbo" und ihm wird seine Mutter weggenommen. Jetzt hat er nur noch seinen einzigen Freund, die Maus Timothy...

"Dumbo" ist meiner Meinung nach ein interessanter Film, denn er versucht nicht, wie "Schneewittchen" oder "Pinocchio" die Grenzen neu zu definieren oder wie "Fantasia" in der Masse aufzufallen. Insbesondere nachdem "Fantasia" ein grandioser Flop geworden ist, musste Disney wohl zurück zu story-basierten Filmen zurückkehren, aber diesmal ist es kein Märchen und interessanterweise steht der Protagonist gar nicht im Fokus; er spricht im ganzen Film keinen Satz. Ich denke, dass es mehr um seine Eindrücke von seiner Umgebung geht und da Dumbo ein Kind ist, wirkt alles natürlich groß, bedrohlich und uneinladend (insbesondere, wenn man ganz alleine auf sich gestellt ist). Ansonsten wirkt das Ganze auch ziemlich bizarr...insbesondere bei der Szene, die ich seit meiner Kindheit fest in meinem Unterbewusstsein aufbewahrt habe: Die rosa Elefanten-Szene. Genau dort wo Dumbo und Timothy...betrunken werden ? (Hm, jetzt gerade realisiere ich, wie merkwürdig das klingt). Ich fand sie damals uneindeutig und genauso finde ich sie auch heute: Ich weiß einfach nicht, was ich aus ihr machen soll, sie ist weder lustig noch gruselig.
Dumbo selbst als Charakter ist ziemlich liebenswert: Er ist ja auch im Prinzip noch ein kleines Kind, welches sehr neugierig und leicht verletzbar ist (deswegen ruft der Film also Mutterinstinkte in Mädchen aus), Timothy ist ziemlich blass und die Krähen...hm. "Dumbo" wurde wegen ihnen der erste Disney-Film, der großflächig wegen möglichem Rassismus diskutiert wurde...ja, Empörung gab es auch schon in "Fantasia", wo in der Originalfassung ein schwarzes Zentauren-Mädchen einem weißen die Hufen poliert, aber das in "Dumbo" war etwas eindeutiger: Im Original wurden die Krähen nicht nur von Schwarzen synchronisiert, es gab auch noch den typischen Slang und Tanzstil. Naja ich weiß nicht, ich hab da keinen allzu offensichtlichen Rassismus gesehen, weder damals noch heute, ich denke einfach nur, dass sie einfach den einen Akzent haben und eigentlich ziemlich cool sind.
Alles in allem ist "Dumbo" für mich einer der besonderen Disneyfilme, weil er für mich wirklich nur wegen einer Szene rausgestochen ist und nicht wegen guten Charakteren oder einer guten Story, auch wenn ich diese aus persönlichen Gründen gut nachvollziehen und mit Dumbo mitfühlen kann. Es ist nicht einer meiner Favoriten, aber dank dem Nostalgie-Bonus würde ich sagen, dass er ziemlich O.K. ist.

2 Kommentare:

  1. Fantasia fand ich, nun ja, gewöhnungsbedürftig. WIr haben den einmal in der Schule gesehen, ich glaube in Musik. Es hatte irgendwie etwas. Ich habe damals das Konzept nicht hinterfragt oder mich wirklich kritisch damit auseinandergesetzt, sondern den Film einfach als solchen genossen. Vielleicht fällt einem als Kind sowas leichter und der Film hatte in dieser Zeit damals deshalb so wenig eingebracht. Vielleicht war es das falsche Zielpublikum, wer weiß das schon.

    Was ich mich bei "Dumbo" eigentlich immer gefragt habe. Wieso heißt jemand mit großen Ohren "Dumbo". Klar, der Name klingt lustig, erinnert an Jumbo, aber ich hab's nie kapiert. Gerade, als ich die Kritik gelesen habe, kam mir eine Idee, nämlich, dass der Name womöglich ein Wortwitz mit dem englisch Wort "dumb" ist. Wenn dem so wäre, könnte ich's endlich verstehen. Ansonsten würde ich mich dir anschließen in deinem Urteil. Ähnlich sehe ich den Film.

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  2. Ja, "Dumbo" ist eine Anspielung auf das englische Wort "dumb", also "dumm". Von daher hast du es schon richtig verstanden.

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