Nach der Eigenbekleckerung im letzten Ableger gab es für Bond eine Radikalkur, vielleicht die radikalste bisher. Man nimmt nun wieder einen waschechten Briten, aber er ist noch nicht so etabliert als Schauspieler und sein schlimmstes Vergehen ist es blond zu sein. Nach wochenlangen "B(l)ond"-Überschriften durfte Daniel Craig nun endlich sein Können unter Beweis stellen - und hat mehr als überzeugt. Da die Macher nun mehr als eindeutig in Richtung der bodenständigeren "Bourne"- statt der übertrieben (nervigen) "xXx"-Franchise geschielt haben, ist dies hier auch ein härterer Film als die Vorgänger; angenehm roh, rau und kantig, denn dieser Bond ist zuerst Auftragsmörder, der für die "Guten" arbeitet, der Lebensstil steht dabei im Hintergrund.
Es gibt keine spektakulären Actionszenen, denn in diesem Fall ist sie zumeist eher minimalistisch und beschränkt sich auf das Gröbste. Das Highlight des Films ist meiner Meinung nach eh eher das psychologische Spiel zwischen Bond und LeChriffre (absolut passend hier mit Mads Mikkelsen besetzt). Ich finde, dass eine spannende Atmosphäre so manche Action trumpfen kann oder mit anderen Worten: Eine spannend inszenierte Schach-/Poker-Partie kann, wenn vernünftig und gut genug aufgebaut, locker den Mittelpunkt eines Actionfilms bilden kann - genau dies findet hier statt. Ansonsten wird hier der Anfang einer privaten Rachegeschichte eingeleitet, der seine Fortsetzung in den nächsten Teilen finden wird, aber trotz einer guten Darstellung von Eva Green als Vesper Lynd und wie bereits erwähnt Mads Mikkelsen als LeChiffre ist Daniel Craig das Zentrum des Films und überzeugt auf jeden Fall auf der Minimalebene des Charakters Bond.
Fazit: Mehr als gelungene Neuinterpretation des berühmtesten Agenten aller Zeiten.
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