Story: Die junge CIA-Agentin Maya wird nach Pakistan geschickt, um dort aktive Terrorzellen auszuschalten. Da kann sie selber noch nicht dran glauben, dass ausgerechnet sie den Aufenthaltsort von Osama bin Laden findet...
Was mir von allem an diesem Film gefällt sind nicht die glaubwürdigen Darstellungen von Soldaten, Agenten und verhörten Terroristen, nicht die packende Erzählweise, sondern der kalte Realismus. Als Unbeteiligter kann ich natürlich nicht sagen, ob alles im Film Dargestellte auch in Echt so passiert ist, aber so wie Kathryn Bigelow inszeniert, bleiben da am Ende nicht viele Zweifel. Stellenweise war der Film sogar so echt, dass er Kritik bekam für den grausamen Realismus bei den Folterszenen. Diese sind aber wie der Rest nie wirklich urteilend, sondern rein nüchtern bei dem Zeigen solcher Szenen: Man feiert nie, man urteilt nie - es ist nüchternder Alltag für die verschiedenen Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes.
Die Terroristenjagd bekommt mit Maya und anderen Mitarbeitern eine menschliche Seite, die anstatt der politischen in den Vordergrund rückt. Es wird deutlich, dass auch die CIA aus Menschen besteht, die Fehler machen mit ihren umstrittenen Foltermethoden und Aufspürarbeit - das Ende des Films setzt einer beispiellosen Suchaktion nicht die Krone auf, sondern wirkt ratlos, was man dann für sich interpretieren kann.
Fazit: "Zero Dark Thirty" ist ein spannendes Thriller-Drama, das nicht Punkt für Punkt die Eliminierung von bin Laden zeigt, sondern eine Operation wie viele andere und viele ihrer Beteiligten in den Mittelpunkt rückt, was zu einer offenen und für jeden persönlichen Interpretation nach dem Film führen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen