Sonntag, 9. Dezember 2012

Top 10 der enttäuschendsten Filme 2012

Platz 10: "Project X"

Aufgrund der Werbung hierfür hätte ich nicht allzu überrascht vom Endergebnis sein sollen, aber irgendwie klang der Film im Vorfeld frisch, unverbraucht und neu...um dann am Ende doch nur eine lieblose Kopie von "Hangover" zu sein. Traurig, es hätte wirklich die Stimme der heutigen Generation werden können. Vielleicht ist es das sogar traurigerweise...

Platz 9: "Rum Diary"

Um ehrlich zu sein, hatte ich nur deswegen leichte Erwartungen, weil einer meiner Lieblingsschauspieler in einem Film nach einem meiner Lieblingsautoren drin war. Zu dumm, dass die Handlung sich hier eine sehr großzügige Auszeit nimmt und alles...dahin fließt. Es ist einfach da und ich vergleiche es vermutlich recht unfair mit dessen geistigem Vorvater "Fear and Loathing in Las Vegas", aber bis auf einen soliden Depp hat dieser Film nichts.

Platz 8: "Abraham Lincoln Vampirjäger"

Das Konzept von Abraham Lincoln, der mit seiner Axt Vampire abschlachtet verspricht unbegrenzten "so bad it`s good"-Spaß für gesellige Abende mit reichlich Fressen und Alkohol. Es hätte nur richtig dumm sein sollen, wie "Twilight" beispielsweise; leider nimmt sich der Film hier viel zu ernst...LINCOLN VS. VAMPIRE, LEUTE ! WIE KANN MAN DAS NUR ERNST NEHMEN ?

Platz 7: "American Pie - Das Klassentreffen"

Zugegeben, der Film an sich ist O.K., aber man merkte deutlich, dass "American Pie" ein Ding aus einer komplett anderen Zeit ist, wo Video-Chats noch der "shit" waren und alles eine Spur unschuldiger war. Von daher war es vielleicht ein nettes Wiedersehen mit bekannten Charakteren, aber der neueste Ableger hat nichts Neues in die Reihe gebracht und begräbt sie hoffentlich mit einem ruhigen Gewissen, einen anständigen Abschluss gehabt zu haben.

Platz 6: "Dark Shadows"

Hier wurde ich von Depp und insbesondere Burton gleichzeitig enttäuscht, weil sich insbesondere der letzte immer mehr dem Mainstream nähert...was ich ihm nicht wünschen würde, denn er hat seinen eigenen Stil, der glücklicherweise nicht massentauglich ist. Der Film ist ein sehr gutes Beispiel, weil er versucht, alles zu sein und am Ende nichts davon ist. Und ja, hoffentlich spielt Depp in Zukunft weniger Rollen mit Make-Up und Burton kehrt zurück zu seinem Stil. "Frankenweenie" war ein guter Anfang.

Platz 5: "Der Diktator"

"Borat" war etwas frische Luft für bitterbösen Humor und Satire für den Film und ja, er kam zu der genau richtigen Zeit heraus, wo es besonders populär war, die Schwächen der USA bloßzustellen. Es verwundert daher nicht, dass Sascha Baron Cohen nun Seitenhiebe auf die Diktatoren weltweit austeilen will (insbesondere auf die aus dem Mittleren Osten). Hier finden sich die besten Gags leider schon im Trailer und alles wirkt so gekünstelt, weswegen es eindeutig den kürzeren gegenüber seinen Vorgängern zieht.

Platz 4: "Ted"

Wie bei "Project X" habe ich mir viel mehr versprochen, als ich am Ende bekam. Wer auf den "Family Guy"-Humor steht: Gut für euch, habt Spaß damit und mit diesem Film. Ich hingegen habe einen komödiantisch erweiterten Seth MacFarlane erwartet, der mal aufzeigt, dass er nicht nur die 80er mag (wer mag sie nicht ?), sondern, dass er auch noch Gags bringen kann, anstatt Anspielungen zu spammen.

Platz 3: "Merida - Legende der Highlands"

Verglichen mit dem Rest ihrer Filme ("Cars 2" ausgeschlossen), ist Pixar eines der am konstantesten Studios, wenn es um Qualität in ihren Filmen geht. Schlimmstenfalls hat man vielleicht nur einen guten Film und bestenfalls ein Meisterwerk - aber in beiden Fällen findet man immer entweder originelle Ideen oder man nimmt ungewöhnliche, und gibt ihnen einen neuen Dreh. "Merida" ist immernoch ein guter Film, keine Frage...aber warum musste man eine neue Disney-Prinzessin erschaffen und diese zusammen mit "Bärenbrüder" verbinden ? Ja, es ist Meckern auf dem höchsten Niveau, aber von Pixar erwarte ich etwas mehr Kreativität und Genie bei dem Machen ihrer Filme.

Platz 2: "Prometheus"

Wie "Merida" ist "Prometheus" keineswegs ein schlechter Film, sondern wirklich gut und das aufgrund des Looks und den tollen Darstellern. Was "Prometheus" für mich enttäuschend macht, ist dessen unstreitbare Nähe zu den "Alien"-Filmen, da es quasi ein Prequel ist - und es beinhaltet meteoritengroße Logiklöcher, die zuweilen etwas stören können, aber den Film nicht ungenießbar machen. Es ist keine Sci-Fi-Offenbarung, die von vielen (wie auch mir) erwartet wurden, aber es gibt gute Gründe, auf ein besseres Sequel zu hoffen.

Platz 1: "The Dark Knight Rises"

*Flameschild an*

Ich habe absolut keinen Filmgeschmack, kenne mich nicht mit Batman aus und Christopher Nolan ist der menschgewordene Jesus, der nie hinterfragt werden darf. Ne, nicht wirklich.

Für eine Reihe, die einen so sehr vom Realismus überzeugen will, ist es doch recht ironisch, wenn das Finale unter der fehlenden Logik zusammenbricht. Ich kann einem Film so einiges abkaufen, aber wenn wichtige Storydetails und Charakterentwicklungen entweder aus dem Nichts kommen oder ins Nichts verschwinden, dann kann ich den Film nicht als "Meisterwerk" wahrnehmen, tut mir leid.  Jeder Dialog zwischen Batman und Bane ist aufgrund derer Stimmen eine lockere Witzrunde, jeder weiß und konnte leicht herausfinden, wer Batman ist und der Plan der Bösewichte ist eine billige Ausrede dafür, dass man Heath Ledger nicht ersetzen konnte. Achja und das Ende...ich habe selten eine solche Art von cineastischem Mittelfinger Richtung des Zuschauers gesehen, weil man selber anscheinend zu faul war, die eigene Reihe "richtig" abzuschließen und nicht jeden potentiellen Nachfolger zu verdammen.

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