Mittwoch, 23. September 2015

"Black Mass"

Story: Boston, in den 70ern. Der FBI-Agent John Connolly schließt eine Partnerschaft mit dem irischen Gangster "Whitey" Bulger ab, um die italienische Mafia zu erledigen. Aber wer profitiert am Ende mehr davon ?

Trotz des ausgezeichneten Casts mit Leuten wie Cumberbatch, Edgerton oder auch Bacon sticht Depp problemlos heraus mit (und da bin muss ich in den allgemeinen Chor miteinstimmen) seiner vermutlich besten Schauspielleistung seit Jahren. Er ist furchteinflößend, bestimmend, dominant in jeder Szene und lässt einem durchgängig das Blut in den Adern gefrieren. Dass man hier mit einer ernsthaften Oscar-Nominierung rechnen muss, ist nicht ausgeschlossen - schließlich ist Depp hier mal nicht wegen seines Make-Up, sondern wegen seiner Darstellung nicht wiederzuerkennen.

Der Rest von "Black Mass" lässt sich als ein Film ähnlich denen wie "The Departed" oder "GoodFellas" beschreiben - nur halt ohne einen "guten" Charakter, so ziemlich alle hier sind richtige Arschlöcher oder schlimmer. Dies ist im Bezug drauf, dass dies hier auf realen Begebenheiten basiert, zwar ganz gut und auch mal erfrischend, aber dramaturgisch gesehen nimmt es dem Film die Möglichkeit, mehr Spannung und Drama aufzubauen. Gerade weil das Morden irgendwann seinen Effekt verliert, wird der Streifen an sich uninteressanter, bzw. verliert die Tiefe, die es hätte haben können - hinzu kommt noch, dass die Laufzeit mit 2 Stunden kürzer ausfällt, als gewollt; ich denke, dass mit 3 Stunden Laufzeit es mehr Zeit gegeben hätte, 10 Jahre mehr und besser zu strecken und es vielleicht mehr Raum für die emotionale Tiefe vorhanden wäre.

Fazit: "Black Mass" besticht mit ausgezeichneten Darstellungen, vor allem die von Johnny Depp, aber ist handlungstechnisch recht nüchtern und lässt mehr Inhalt und Substanz zu wünschen.

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