Mittwoch, 10. Dezember 2014

"Tusk"

Story: Wallace sammelt Geschichten aus ganz USA für seinen Podcast und die neueste stammt von einem alten Seefahrer, der angeblich in einer kritischen Situation Freundschaft mit einem Walross geschlossen hat. Er ahnt aber nicht, dass der alte Mann ganz andere Pläne mit ihm hat und ihn zu einem Walross machen will...

Die Idee, einen Menschen zu einem Tier zu machen erinnert mich an das Werk "Hundeherz" von Bulgakow, in dem mehr oder weniger ein Hund zu einem Menschen gemacht wird und das ebenfalls auf chirurgische Art. Aber während die entsprechende im russischen Raum sehr populäre Verfilmung einen sozial-kritischen Ton ähnlich der Vorlage einschlägt, so fand ich "Tusk"...einfach nur dämlich. Ja, es soll eine Horror-Komödie sein. Ja, auch ich sehe die offensichtliche Anspielung auf "The Human Centipede" (das meiner Meinung nach noch mehr oder weniger schaffte, seine Absurdität halbwegs witzig darzustellen). Ja, die Schauspieler machen einen tollen Job, besonders Michael Parks, der einen teilweise recht gruseligen verrückten Alten spielt. Meine zwei größten Probleme sind einfach das Drehbuch und der Walross selbst.

Das Drehbuch wurde angeblich von einem bekifften Kevin Smith geschrieben und das merkt man auch. Bestimmte Teile der Geschichte wirken einfach recht unfertig, bzw. hingezweckt; bestimmte Charaktere tun stellenweise Sachen, die ihrem Typ widersprechen...und das Ende, das verdammte Ende. Vielleicht hat es einen tieferen Sinn, vielleicht sollte es witzig sein, aber ich war einfach nur mental abgemeldet an der Stelle. Nun zum Walross: Ja, er wird realisiert und das nicht mit Computereffekten. Er ist wirklich in seiner vollen Montur zu sehen und man macht sich keine Mühe, dies irgendwie inszenatorisch geschickter zu lösen, bsw. durch eine subtilere Beleuchtung und gezieltes Filmen. Hätte man den Haupttrumpf des Films aber sparsamer eingesetzt, wäre womöglich atmosphärisch mehr zu holen.

Fazit: Wie von einem Stoßzahn aufgeschnitten denke ich recht zweiseitig über diesen Streifen. Einerseits ist es eine recht neue, unverbrauchte und originelle Idee mit einem tollen Cast und Regie, andererseits ist dies im Endeffekt leider recht dämlich und ich kann es weder als Horrorfilm noch als Komödie noch als Mix zwischen den beiden ernst nehmen. Vielleicht muss ich auch bekifft sein, um in den Genuss dieses Films zu kommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis