Die Idee einer solchen Gesellschaft ist wahrscheinlich das Gruseligste am ganzen Film, denn die Exekution ist erwartet dämlich in so vielen Wegen. Alleine dass die Idee nur auf den ersten Blick nett klingt, aber in Wahrheit und sogar im Film mehrmals gegen die allgemeine Logik den Kürzeren zieht. Es macht bsw. kein Sinn, ein Abwehrsystem zu entwickeln, das einem einfachen Einbruch nicht standhalten kann, wenn man bedenkt, in was für einer Gesellschaft sich diese Leute befinden. Davon, dass alleine die Idee nicht zu Ende gedacht wurde, will ich gar nicht erst reden. Es ist auch sehr schade, dass "The Purge" nicht als Satire funktioniert, obwohl es durchaus einen interessanten Kommentar zum Thema "Arm vs. Reich" abgeben könnte.
Schauspielmäßig gibt es hier leider auch nichts Sehenswertes, ja, auch nicht von Ethan Hawke. Besonders bemitleidenswert sind hierbei die "Purger", deren Anführer verzweifelt eine karikierende Darstellung von Heath Ledgers Joker bringen will und kapital versagt - man kann ja auch schlecht einen clownartigen Psychopathen parodieren, insbesondere nicht einen oscarreifen.
Fazit: "The Purge - Die Säuberung" hat viele durchaus interessante Ideen, die es hätte weiter ausbauen können - aber es kann nicht Horrorfilm, Thriller und Satire gleichzeitig sein, dafür fehlt die Klasse alleine im Drehbuch. Es ist bestenfalls ein B-Film und schlimmstenfalls ein schlechter Scherz.
Achtung: Es wird ziemlich offensichtlich, dass ich mich an keinen einzigen Namen erinnern kann..;)
AntwortenLöschenIch zitiere dich jetzt einfach mal, um (hoffentlich) meine Meinung zum Film zu verdeutlichen.
“Es macht bsw. kein Sinn, ein Abwehrsystem zu entwickeln, das einem einfachen Einbruch nicht standhalten kann, wenn man bedenkt, in was für einer Gesellschaft sich diese Leute befinden.“
Hier muss ich dir grundsätzlich erst einmal zustimmen, Sinn ergibt das sicher nicht. Abwegig finde ich die Idee aber nicht, sondern im Gegenteil sogar relativ –vielleicht überspitzt, das mag sein – realistisch. Denn letztendlich geht es doch nur um eines: Geld.
Zudem kommt hinzu, dass die Familie gar nicht erst auf die Idee zu kommen scheint, dass die Säuberung tatsächlich auch ihr eigenes Leben gefährden könnte. Für mich spiegelt das eigentlich so ein bisschen folgenden Gedanken wieder: Überall auf der Welt geschieht schreckliches, aber doch nicht hier, nicht in meiner Heimatstadt. Wie oft hört man nach einem Unglück, wie überrascht und schockiert die Menschen tatsächlich sind, dass so etwas in ihrer Umgebung geschehen konnte.
„Davon, dass alleine die Idee nicht zu Ende gedacht wurde, will ich gar nicht erst reden“
Dass sehe ich auch so, welchen Punkt meinst du genau?
„Besonders bemitleidenswert sind hierbei die "Purger", deren Anführer verzweifelt eine karikierende Darstellung von Heath Ledgers Joker bringen will und kapital versagt - man kann ja auch schlecht einen clownartigen Psychopathen parodieren, insbesondere nicht einen oscarreifen.“
Also mir persönlich hat seine Darstellung SEHR gut gefallen, ich habe Heath Ledger allerdings auch nie als Joker gesehen –ja, Schande über mich, ich weiß- und habe daher nicht den Vergleich.
Schrecklich fand ich dagegen das oft extrem unlogische Verhalten der Familie, die sich einfach STÄNDIG aufteilt. Aber das kennt man ja im Grunde auch aus zahlreichen Horrorfiomen. Absoluter Höhepunkt dabei allerdings: Der Fremde steht neben dem Jungen, es gibt eine kurze Ablenkung und der Fremde ist verschwunden. Er stand direkt neben ihm, aber die Junge hat nichts mitbekommen? Sicherlich.
So und zum Abschluss greife ich dann noch die Kritik von anderen auf, die ich so bei dir jetzt nicht gelesen habe. Viele kritisieren, wie blödsinnig es sei, dass der Anführer der „Purger“ plötzlich anfängt sich bei dem Vater zu bedanken und ihn quasi zu preisen, weil er sich durch ihn „säubern“ konnte. Also, vielleicht stehe ich ja mit der Meinung alleine da, aber gerade das fand ich ziemlich gut! Weil es zeigt, dass der Anführer eben nicht einfach nur irgendein Irrer ist, sondern – im Prinzip! – ein ganz normaler Bürger mit ‚ner Art Gehirnwäsche. Was ich damit sagen will: Ich fand es ziemlich faszinierend..? wie tief und fest verankert der Gedanke dieses Purge-Days war.