Dienstag, 15. Juli 2014

"Transformers"-Special: "Transformers - Die Rache" (2009) (2/2)

6. WER schrieb das Drehbuch ? (P.S: Michael Bay, bevor er seinen Namen wieder runternahm) (P.P.S: Es stimmt wirklich !)

Rein technisch gesehen ist dies die allergrößte Schwäche des Films, denn so ziemlich alle anderen Punkte dieser Kurzanalyse lassen sich mit dem desaströsen Drehbuch zusammenfassen. Anbei ein paar Beispiele warum:

- es gibt einen weiblichen Transformer, der keine 10 Sekunden Leinwandzeit und noch weniger Worte hat. Ich denke ich schocke niemanden wenn ich sage, dass "Transformers" als Marke viel mehr Jungs anspricht als Mädchen und es deswegen nicht verwundert, wenn es keine pinke und weibliche Transformer in den Filmen gibt...fast zumindest...aber warum dann einen offensichtlichen einbauen und ihn nach 10 Sekunden töten ? Entweder man unternimmt den ernsthaften Versuch, für Geschlechterausgleich zu sorgen oder man lässt es bleiben. Der 1986er-Film hatte einen weiblichen Transformer, der vom Aussehen her an Prinzessin Leia erinnerte und keine große Rolle hatte und dennoch war das ein Charakter, der eine Leinwandzeit hatte

- wo wir beim Thema "weiblicher Transformer" sind...ein weiblicher Decepticon schafft es, sich vollständig in einen Menschen zu transformieren, natürlich eine attraktive junge Frau, die schnell Sam verführt, was natürlich keinen Deut seltsam oder komisch aussieht. Wenn Transformer die Fähigkeit haben, sich in andere organische Lebewesen zu transformieren...WARUM TUN SIE ES DANN NICHT STÄNDIG ? AAAAAAARGHHH !

- Richtung Ende landet Sam so hart auf dem Boden, sodass er nicht stirbt, sondern im "Transformers"-Himmel landet...ERNSTHAFT ?

- es ist nie ganz eindeutig, wer jetzt der Oberbösewicht sein soll: Megatron oder der Gefallene. Im Verlauf des Films wechselt sich die Führerschaft bei den Decepticons ständig ab

- Sam hat in einer Szene College-Unterricht bei einem der bizarrsten Charaktere seit langem, nämlich einem mittelalten und notgeilen Professor, der scheinbar so anziehend auf seine Studentinnen wirkt, sodass er einen abgebissenen Apfel auf seinen Schuh, dann Boden fallen lassen kann und eine von ihnen voller sexueller Erfüllung in ihn reinbeißen kann...WTF ?

7. Die schlechteste Finalschlacht aller Finalschlachten

 Mögt ihr es auch, wenn der Protagonist innerhalb von ca. 2 Minuten seine beiden größten Kontrahenten im Film ausschaltet ? Ohne jegliche Mühe und scheinbar beiläufig ?

Denkt an jeden Finalkampf oder Finalschlacht, die euch einfallen. Hat irgendeine von denen die beiden obigen Kriterien erfüllt ? Das ist keine "Der Weg ist das Ziel"-Geschichte, denn in diesem Fall soll man einfach nur spüren, dass hier Gut gegen Böse kämpfen und weiter nichts...der Hintergrund ist beim letzten Kampf unwichtig, denn schließlich ist Optimus Prime allmächtig und nicht aufzuhalten. Ich persönlich habe selten so einen jämmerlichen Versuch gesehen, einen Endkampf zu gestalten.

8. Optimus Prime stirbt...akzeptiert ihn als euren Retter und Erlöser

 Zuallererst: Dies wurde schamlos vom 1986er-Film übernommen, aber ohne dessen Bedeutung, denn (Überraschung, Überraschung) er wird passend wiederbelebt, um den 7. Punkt dieser Liste wahr zu machen.

Sein Tod hätte funktionieren können, wenn er Einfluss auf die Handlung genommen hätte und die restlichen Charaktere beeinträchtigt...aber nein, nicht nur wird er von den Menschen wie ein Haufen Metallschrott auf einen Landeplatz fallen gelassen, bei den restlichen Autobots und unseren "Helden" ruft sein Ableben nahezu keine Emotion hervor. So viel zum Respekt vor dem womöglich Einzigem, was diese Filme halbwegs sehenswert macht.

9. Wer sind die wahren Roboter ?

Ich habe eine eindeutige Meinung zum Schauspieltalent des LaBeouf/Fox-Duos, die ich bereits ausgedrückt habe, aber dieser Punkt gilt nicht nur für sie: Wo sind die Emotionen ? Das Vortragen der unnatürlichen Dialoge des Drehbuchs könnten womöglich nicht einmal Oscar-Preisträger schaffen, aber müssen diese so unglaublich blechern klingen ?

Ein gutes Beispiel für die Emotionslosigkeit ist Sams Beinah-Tod, den ich im 6. Punkt erwähnt habe. Übertrieben traurige Musik muss an dieser Stelle spielen, damit man sich bloß nicht aus Versehen freut, dass dieses Arschloch endlich die Kurve gekratzt hat und all das vergebliche "Talent" von Megan Fox mit all der hölzernen Leere einer Bockflöte schafft es erst, ihn aus dem Roboter-Himmel zu holen.

10. LAAAAAAAAAANGWEIIILIIIIIIG !

Ich bin wahrscheinlich in der Minderheit in diesem Fall, aber ich persönlich finde es überhaupt nicht spannend, wenn zwei riesige Roboter gegeneinander kämpfen und es mir eigentlich komplett egal ist, wer gewinnt. Und wenn einem in einem Action-Film die Action egal ist, dann hat der Film auf einer weitaus höheren Ebene versagt; er ist schlichtweg nicht unterhaltsam. Ich würde gerne diese Actionszenen mit einem Schlüsselbund vergleichen, den man vor einem Baby schüttelt, damit es zumindest kurzfristig unterhalten wird. Es macht Geräusche, ist metallisch, glänzt beim besten Willen sogar - ich denke der Vergleich ist passend, wenngleich diese Methode nicht bei allen Babys funktionieren mag. Letztendlich ist der Film nichts weiter, als ein Vakuum-Blockbuster, der nichts über sein Produkt zu sagen hat, nahezu ohne jeglichen Inhalt auskommt und dennoch kassenträchtig ist.

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