"Terror in Tokio" ist eine 11-teilige Thriller Serie aus dem Hause Mappa die von keinem geringeren als Shinichiro Watanabe ("Cowboy Bebop", "Samurai Champloo") stammt. Das Charakterdesign kommt von Kazuto Nahazawa der unter anderem bereits bei "Samurai Champloo" die Finger im Spiel hatte.
Die Story spielt in einem alternativen
Japan der Gegenwart. Im Internet taucht ein Video auf in dem zwei
Jugendliche die sich Sphinx nennen einen Anschlag ankündigen. Dieser
sollte aber nicht der letzte gewesen sein, den Sphinx kündigt noch
weitere Anschläge an die nur mit dem Lösen gewisser Rätsel
vereitelt werden können. Es beginnt ein Katz und Maus Spiel gegen
die Zeit.
Die Serie beginnt recht spannend und
die ersten Folgen wissen zu fesseln. Wer sind die zwei Jungs? Was
sind ihre Beweggründe? Warum kündigen sie ihre Anschläge in einem
Video an?
Durch kleine Erinnerungsfetzen die dem
Zuschauer häppchenweise präsentiert werden wird man immer wieder
bei Laune gehalten.
An sich ist es sehr erfrischend den
Verlauf aus Sicht von Antihelden zu erleben. Watanabe schafft es
gekonnt gut und böse zu vermischen und so verliert sich im laufe der
Folgen die Gewissheit wer auf welcher Seite steht.
Allerdings lässt die Story so ab der
Hälfte der Serie auch nach, so das ich nach der letzten Folge den
Fernseher ausmachte und Schlafen ging. Der Wunsch nach mehr war
einfach nicht vorhanden.
Leider wirken die Charaktere in "Terror
in Tokio" etwas flach. In den 11 Folgen habe ich es einfach nicht
geschafft eine wirkliche Bindung auf zu bauen, was mich den ganzen
Storyverlauf recht nüchtern betrachten lies und bei mir keine so
starke Anteilnahme oder sonstige Emotionen hervor rief. Da sind die
zwei Jungs die sich selbst Nine und Twelve nennen und die
Terrorgruppe Sphinx gegründet haben. Diese zwei sind in sich total
unterschiedliche Charaktere, während Nine eher der besonnene ist,
wirkt Twelve für mich mit seiner verspielten Art ein wenig überzogen
und man fragt sich was die beiden überhaupt miteinander verbindet.
Als dritte im Bunde gibt es dann noch Lisa, das Mädchen das per
Zufall in die ganze Sache hinein gezogen wird. Anfangs fand ich sie
noch recht interessant, aber das änderte sich sehr schnell und und
sie wurde einfach nur noch zu einem nervigen Störfaktor. Es sind
gute Ansätze vorhanden aber das ist auch schon alles. In meinen
Augen hätte man mehr draus machen können.
"Terror in Tokio" ist aber trotzdem in
gewisser Hinsicht ein kleines Meisterwerk.
Schon zu Beginn sieht man die
überragende Animation, alles ist bis zum kleinsten Blatt
perfektioniert.
Die Bilder wirken dynamisch und
mitreisend. Mit Farbe wurde gekonnt gespart so das eine sehr
realistisch wirkende Szenerie erstellt wurde. Bei näherer
Betrachtung stechen kleine Details ins Auge. So z.b wurde eine im
Hintergrund zu sehende Leitplanke nicht nur farblich ausgemalt
sondern auch mit kleinen Schrammen und Abnutzungsspuren versehen. Die
Explosionen wirken episch. Der Rauch, das Feuer, die vielen kleinen
Steinbrocken die durch die Luft geschleudert werden lassen einen
erahnen wie viel Arbeit und Mühe in diesem Werk steckt.
Die Komponistin Yoko Kanno hat bereits
in anderen Werken wie "Wolf's Rain" bewiesen das sie es einfach drauf
hat. So auch in "Terror in Tokio". Ihre Musikalische Untermalung die
vom Jazz bis hin zu Elektro reicht lässt den Zuschauer die Serie in
vollen Zügen genießen.
Was Bild und Ton angeht hat mich "Terror
in Tokio" auf ganzer Linie überzeugt und daher kann ich auch über
kleinere Schwächen sowohl in der Story als auch bei den Charakteren
hinwegsehen.
Insgesamt ist "Terror in Tokio" eine Serie die mit kleineren Actionszenen, einer wirklich gelungenen Animation und passender Musik sich nicht verstecken muss, wenn auch die Story/Charaktere etwas oberflächlich wirken.
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