Sonntag, 23. August 2015

"Terror in Tokio" (2014) (Zankyou no Terror)


"Terror in Tokio" ist eine 11-teilige Thriller Serie aus dem Hause Mappa die von keinem geringeren als Shinichiro Watanabe ("Cowboy Bebop", "Samurai Champloo") stammt. Das Charakterdesign kommt von Kazuto Nahazawa der unter anderem bereits bei "Samurai Champloo" die Finger im Spiel hatte.

Die Story spielt in einem alternativen Japan der Gegenwart. Im Internet taucht ein Video auf in dem zwei Jugendliche die sich Sphinx nennen einen Anschlag ankündigen. Dieser sollte aber nicht der letzte gewesen sein, den Sphinx kündigt noch weitere Anschläge an die nur mit dem Lösen gewisser Rätsel vereitelt werden können. Es beginnt ein Katz und Maus Spiel gegen die Zeit.

Die Serie beginnt recht spannend und die ersten Folgen wissen zu fesseln. Wer sind die zwei Jungs? Was sind ihre Beweggründe? Warum kündigen sie ihre Anschläge in einem Video an?
Durch kleine Erinnerungsfetzen die dem Zuschauer häppchenweise präsentiert werden wird man immer wieder bei Laune gehalten.
An sich ist es sehr erfrischend den Verlauf aus Sicht von Antihelden zu erleben. Watanabe schafft es gekonnt gut und böse zu vermischen und so verliert sich im laufe der Folgen die Gewissheit wer auf welcher Seite steht.
Allerdings lässt die Story so ab der Hälfte der Serie auch nach, so das ich nach der letzten Folge den Fernseher ausmachte und Schlafen ging. Der Wunsch nach mehr war einfach nicht vorhanden.

Leider wirken die Charaktere in "Terror in Tokio" etwas flach. In den 11 Folgen habe ich es einfach nicht geschafft eine wirkliche Bindung auf zu bauen, was mich den ganzen Storyverlauf recht nüchtern betrachten lies und bei mir keine so starke Anteilnahme oder sonstige Emotionen hervor rief. Da sind die zwei Jungs die sich selbst Nine und Twelve nennen und die Terrorgruppe Sphinx gegründet haben. Diese zwei sind in sich total unterschiedliche Charaktere, während Nine eher der besonnene ist, wirkt Twelve für mich mit seiner verspielten Art ein wenig überzogen und man fragt sich was die beiden überhaupt miteinander verbindet. Als dritte im Bunde gibt es dann noch Lisa, das Mädchen das per Zufall in die ganze Sache hinein gezogen wird. Anfangs fand ich sie noch recht interessant, aber das änderte sich sehr schnell und und sie wurde einfach nur noch zu einem nervigen Störfaktor. Es sind gute Ansätze vorhanden aber das ist auch schon alles. In meinen Augen hätte man mehr draus machen können.

"Terror in Tokio" ist aber trotzdem in gewisser Hinsicht ein kleines Meisterwerk.
Schon zu Beginn sieht man die überragende Animation, alles ist bis zum kleinsten Blatt perfektioniert.
Die Bilder wirken dynamisch und mitreisend. Mit Farbe wurde gekonnt gespart so das eine sehr realistisch wirkende Szenerie erstellt wurde. Bei näherer Betrachtung stechen kleine Details ins Auge. So z.b wurde eine im Hintergrund zu sehende Leitplanke nicht nur farblich ausgemalt sondern auch mit kleinen Schrammen und Abnutzungsspuren versehen. Die Explosionen wirken episch. Der Rauch, das Feuer, die vielen kleinen Steinbrocken die durch die Luft geschleudert werden lassen einen erahnen wie viel Arbeit und Mühe in diesem Werk steckt.

Die Komponistin Yoko Kanno hat bereits in anderen Werken wie "Wolf's Rain" bewiesen das sie es einfach drauf hat. So auch in "Terror in Tokio". Ihre Musikalische Untermalung die vom Jazz bis hin zu Elektro reicht lässt den Zuschauer die Serie in vollen Zügen genießen.

Was Bild und Ton angeht hat mich "Terror in Tokio" auf ganzer Linie überzeugt und daher kann ich auch über kleinere Schwächen sowohl in der Story als auch bei den Charakteren hinwegsehen.

Insgesamt ist "Terror in Tokio" eine Serie die mit kleineren Actionszenen, einer wirklich gelungenen Animation und passender Musik sich nicht verstecken muss, wenn auch die Story/Charaktere etwas oberflächlich wirken.

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