Story: 1979 wird die amerikanische Botschaft von iranischen Studenten gestürmt und 52 Geiseln werden dabei gefangengenommen. 6 Botschafter schaffen es, im Haus des kanadischen Botschafters Unterschlupf zu finden und die US-Regierung ist stark verzweifelt. Da kommt der CIA-Spezialist Tony Mendez mit einer außergewöhnlichen Idee: Die 6 untergetauchten Botschafter sollen allesamt Mitwirkende bei einem in Iran gedrehten Film namens "Argo" sein und Mendez muss mit Hilfe von Hollywood-Spezialisten einen Film vortäuschen...
Ben Affleck hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr einen Namen als Regisseur gemacht und "Argo" könnte ihm möglicherweise eine Oscar-Nominierung für "Beste Regie" einbringen. Affleck nimmt eine eher wenig beleuchtete Episode der amerikanischen Spionage und kreiert mit seiner Detailtreuheit, der sorgevollen Aufstellung aller Figuren und dem vorsichtigen Bewegen von einer Szene zur anderen und einem prächtigen Cast einen stets spannenden, nie ermüdenden und auch bitterbös-witzigen Thriller, der intelligenterweise keine Rücksicht auf eine der beteiligten Seiten nimmt - egal ob Iran, USA, Hollywood oder CIA: Niemand außer dem mutigen Engangement einzelner Personen kommt hier gut weg.
Es ist nicht nur eine Reflektion einer der außergewöhnlichsten Operationen der Geschichte, sondern auch der amerikanischen Filmindustrie Ende der 70er/Anfang der 80er-Jahre und eine Abrechnung mit den Methoden der schnellen Ergebnisse. Es ist auch fantastisch, wie Affleck es schafft, dem Film immer den richtigen Ton vorzugeben: Die Comedy in Hollywood, der Ernst in den Staaten und der Thriller im Iran. Dabei spielt er wahrscheinlich so gut wie noch nie - und sticht dank eines brillanten Casts aus Nebenrollen kaum heraus (was für die Qualität der Darsteller spricht). Der Streifen schafft das beinah Unmögliche und trifft all die richtigen Noten und genau das macht "Argo" zu dem, was es ist, nämlich einen der besten Filme des Jahres.
Fazit: "Argo" zieht einen unweigerlich in den Bann seiner Geschichte, seiner Charaktere und seiner Zeit. Oscar-würdig.
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