Donnerstag, 5. März 2015

"Old Fashioned"

Story: Clay ist von einem berüchtigten Party-Vergewaltiger (ja, wirklich) zu einem gottesfürchtigem Mann geworden und hat sich in Amber verliebt. Nachdem es klar ist, dass diese Gefühle erwidert werden, will er unbedingt entgegen dem Zeitgeist die Beziehung auf traditionelle Art heranführen...

Dafür, dass dies hier die christliche Antwort auf "Fifty Shades of Grey" sein soll, ist der Name an sich ja einerseits einem Whiskey-Cocktail nachempfunden und andererseits einer Umschreibung für einen Handjob. Ich finde, dass das um einiges interessanter ist als der Inhalt, aber die Art von Wahnsinn muss ja immer wieder geteilt werden.

Ich bin zwar Atheist, heißt aber nicht, dass ich automatisch alle Christen verteufele. Eigentlich nur die, die ihren Glauben in einer möglichst lächerlich-wahnsinnigen Form auf die große Leinwand bringen. Oder die, die ihn auf das öffentliche Leben Einfluss haben möchten und hier haben wir den ersten Fall. Letztes Jahr gab es einen Haufen an Christen-Filmen und alle davon waren auf ihre Art lächerlich; besonders auffallend war "Saving Christmas", das für mich einen gewissen Standard in Sachen Wahnsinn setzte. Dies kam ebenso auffallend nah dran und wird nach einer gewissen Zeit womöglich der neue Standard sein. Und das Erstaunlichste: Dies lässt "Fifty Shades of Grey" noch zahmer, raisonabler, romantischer und weniger mysogynistisch erscheinen - das meine ich übrigens vollkommen ernst.

Der Protagonist ist wirklich ein ehemaliger Vergewaltiger, der seine Beute früher auf Partys bekam (am besten betrunken und somit leichter gefügig)...nun ist er ein wahnsinniger Christ, der seine Frau unbedingt der Bibel nach haben möchte - gehörig, gefügig, gehorsam. In anderen Worten nicht wirklich besser als wenn er ein Vergewaltiger war. Es gibt unrealistische Romcoms und dann gibt es das hier, wo der Typ ernsthaft eine Gebärmaschine als Frau sucht - das erste Date mit Amber gestaltet er so, dass sie Babynahrung zubereiten und er ausgerechnet sie haben möchte, weil sie so kindgerechte Hände hat, die perfekt für die Zubereitung sind. Ich würde keinen feministisch engangierten Personen raten, das hier anzusehen, denn das könnte zur spontanen Selbstentzündungen führen. Ansonsten haben wir noch die klassischen Varianten von Zeichen des Wahnsinns wie das Stalken des Anderen z.B.

Fazit: Ich weiß überhaupt nicht, ob der Regisseur und gleichzeitig Hauptdarsteller entweder nie eine richtige Beziehung hatte, keinen Schimmer von Frauen hat oder wirklich so wahnsinnig ist, aber das hier ist wirklich ein kleines Wunder als Desaster.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis