Mittwoch, 10. September 2014

"Sin City: A Dame to Kill For"

Story: In der Stadt der Sünde muss sich Marv diesmal mit ganz neuen Problemen rumschlagen, während er wie zahlreiche andere Männer, von seiner Ex Ava Lord ausgenutzt wird. Nebenbei gerät Spieler Johnny in Schwierigkeiten, als er den Senator Roark beim Poker düpiert und Nancy Callahan sucht fieberhaft nach dem Mörder von John Hartigan...

In gewisser Weise ist das Anschauen des Vorgängers in diesem Fall vorteilhaft und dennoch schädlich zugleich. Vorteilhaft, weil man dann wieder viel besser in die Geschichte und die Welt reinkommt (und nebenbei zahlreiche Anspielungen hieraus besser versteht) und schädlich, weil einem dann klar wird, dass diese Fortsetzung...irgendwie überflüssig ist, besonders wenn man die fast 10 Jahre zwischen den beiden Filmen betrachtet; vorerst sei aber etwas über die Qualitäten des Films gesagt.

Zweifellos gehört "Sin City" nicht nur zu einer der stylistischsten Comicadaptionen, sondern ist auch einer der stylistischsten und herausstechendsten Filme überhaupt. Der Flair dieses Meisterwerks wurde in seinem Nachfolger mühe- und fehlerlos wieder eingefangen: Es fällt wieder Schnee, alles wirkt so reduziert und überstilisiert zugleich und ja, die Monologe gibt es auch wieder. Schauspielerisch seien hier vor allem Eva Green als femme fatale und Joseph Gordon-Levitt als cooler Draufgänger hervorzuheben, da sie vor allem als Neuzugänge einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Von den Rückkehrern gibt es noch etwas von Mickey Rourke als Marv zu sehen und Jessica Albas Nancy Callahan hat diesmal eine sichtliche Charakterwandlung hinter sich und teilt nun deutlich mehr aus als früher; wenn mir der Einsatz von jemand leid tat, dann der von Bruce Willis. Ihn im Hintergrund zu sehen und nicht aktiv einzugreifen, nimmt für mich etwas vom Reiz des Vorgängers, da er einer er geradlinigeren Charaktere in Sin City war...und weil ich Bruce Willis mal wieder engangiert in einer guten Rolle sehen wollte.

Tonal ist dieses Sequel nun offensichtlicher und weniger subtil als das Original; ich mein, es gibt eine nackte Eva Green für ein ordentliches Stück der Laufwandzeit und es kommt mir persönlich vor, als ob es hier mehr Actionsequenzen gibt als ruhige Momente, ganz zu schweigen von mehr one-linern. Ich persönlich bevorzuge eher den ernsteren, dunkleren und subtileren Ton vom ersten "Sin City", aber ich bin mir auch sicher, dass diese Änderungen von manchen deutlich positiver aufgenommen werden. Wenn man noch eine Sache zum Schluss loswerden könnte: Warum machte man überhaupt eine Fortsetzung zu einem Hit von 2005 fast 10 Jahre später, noch dazu zu einem solch unikatem Hit wie "Sin City" es nun mal war ? So gesehen erscheint dieser Film irgendwie unnötig, vielleicht sogar störend im Hinblick auf die lange Entwicklungszeit.

Fazit: Eine mehr als solide Fortsetzung, die womöglich gar nicht hätte sein dürfen.

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