Mittwoch, 16. April 2014

"Nymph()maniac Vol.1"

Story: An einem kalten Winterabend liest Seligman die übel zugerichtete Joe vor seiner Haustür auf. Drinnen erzählt sie ihm von ihrem Leben als Nymphomanin...

Ich bin kein wirklicher Fan von Lars von Trier, aber ich mag durchaus seine Filme "Antichrist" und "Melancholia". Und was soll ich sagen: "Nymph()maniac Vol.1" hat mich vor allem enttäuscht, als einen wirklich guten oder wirklich schlechten Eindruck hinterlassen. Die Marketing-Kampagne wollte mir weismachen, dies wäre der schockierendste und expliziteste Sexfilm, der je ins Kino kam. Klar, es gibt einige visuelle Momente, die man vorher vielleicht nicht so sah, aber alles in allem wusste ich bereits dank dem Regisseur, was ich zu erwarten hatte und war nicht wirklich schockiert. Ich bin enttäuscht, da ich mir neue Einsichten in den Sex durch von Trier wünschte, ebenso wie ich neue Einsichten in die Depression bekam (was meiner Meinung nach kein anderer noch lebender Regisseur so gut hinbekam !). Diese kamen nicht und obwohl es nicht als Lust-Film gestaltet wurde, so fühle ich mich, als ob diesem Streifen die Substanz hinter allem fehlt - kein komplett hohler Arthouse-Film, aber dennoch nicht so ausgefüllt wie er hätte sein können.

Von allen Beteiligten finde ich vor allem Uma Thurman am besten in Szene gesetzt; möglicherweise auch weil ihr 3. Kapitel das (ungewollt ?) unterhaltsamste/witzigste ist von allen und den Höhepunkt des Films bildet, der aus 4,5 aus 8 Kapiteln besteht. Im Vergleich dazu ist bsw. Shia LaBeouf relativ blass geraten und Charlotte Gainsbourg liefert ihre standardmäßig gute Performance ab. Ansonsten behaupte ich jetzt einfach mal, dass es mehr darum ging, bestimmte Sachen zu zeigen als tatsächlich die Geschichte seiner Charaktere zu erzählen. Mag aber auch sein, dass ich einiges vielleicht nicht verstehe; die monoton aufgesagten Zeilen der Schauspieler verleiten mich leider nur schwer dazu, mich extra mit den versteckten Anspielungen zu beschäftigen.

Fazit: Für die erste Hälfte von "Nymph()maniac" konnte ich nicht wirklich warm werden und das vor allem wegen dem, wie der Inhalt präsentiert wird und nicht wegen dem gewohnt hervorragendem technischem Äußeren. Lars von Trier-Kenner wissen, was sie ungefähr erwartet und dürften die letzten sein, die dieser Streifen schockieren wird.

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