Sonntag, 20. Januar 2013

Wunschkritik: "Find Me Guilty - Der Mafiaprozess"

Story: Der Kriminelle Jackie DiNorscio wurde bei einem Drogendeal festgenommen und zu 30 Jahren Haft verurteilt. Trotz eines verlockenden Angebots der Justiz, seine Kumpels für eine Strafmilderung zu verpfeiffen, bleibt er hart und lässt sich im größten Mafiaprozess der US-Geschichte selber verteidigen...

Vin Diesel ist ja eher für seine mittelmäßigen Action-Filme wie "xXx" und "Fast & Furious" bekannt, umso überraschter war ich, ihn mit mehr Kilos, Haaren und vor allem einer wirklich guten Schauspielleistung zu sehen. Als Jackie DiNorscio ist Diesel witzig, charismatisch und auf jeden Fall ein Sympathieträger für die Geschworenen im Gericht und auch für uns Zuschauer - der Film basiert nicht nur auf einem realen Fall, aber auch der Großteil seiner Dialoge soll 1:1 kopiert worden sein. Ich erwähne es an dieser Stelle nur, weil der Protagonist scheinbar unreflektiert vorkommen kann - trotz all seiner Verbrechen/Delikte bleibt er stets eine nicht hinterfragwürdige Hauptfigur ohne Flecken an seiner Weste - dies kann dann wirklich etwas störend denen vorkommen, die hiervon einen Charakterfilm erwarten, wie z.B. "Scarface" und das ist dieser Film nicht.

Hier geht es viel mehr um eine bitterböse Kritik am US-Gerichtssystem: Seinen Aufbau im Gerichtssal, die Möglichkeiten der Manipulation und die ganze Absurdität der Situationen, die bei einem solch großem Prozess entstehen können. Es ist keine besonders clevere Kritik und auch nicht unbedingt subtil, wenn man immer "a laughing jury is not a hanging jury" hört (nicht, dass das Urteil am Ende besonders überraschend ist). Dieser Film revolutioniert auch das Mafia-Genre nicht und erzählt einem nicht unbedingt Neues, aber er ist eins: Unterhaltung pur. Dafür, dass es hier fast keinerlei Action-, aber Dialog-Szenen gibt (immerhin sind wir für einen Großteil in einem Gericht) ist es ein solider und kurzweiliger Film.

Fazit: "Find Me Guilty" klingt schon vom Titel her wie eine Herausforderung an den Zuschauer, den Protagonisten zu verurteilen. Schade, dass der Film da einem keine Chance lässt, aber es liegt auch teilweise am Charisma eines Vin Diesel.

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