Mittwoch, 11. Juli 2012

"LOL" (2012)

Story: Mutter Anne und ihre Tochter Lola (kurz: Lol) haben eindeutig verschiedenes Alter und machen dennoch das Gleiche durch, nämlich Jungs, Drogen und sonstiges.

Ich habe ja schon manchmal über schlechte Filme gemotzt und nein, die werden durch diesen hier nicht besser. Aber vertraut mir einfach und guckt ihn euch nicht an, vermeidet ihn auf jede Weise, die ihr nur kennt. Wieso ?

Nunja, was soll einen beim Film vorantreiben, ihn zu sehen ? Die Geschichte und/oder die Charaktere vielleicht...nicht in diesem Fall. Eigentlich ist es selbstverständlich, aber Miley Cyrus kann nicht schauspielern. So ein Fall ist nur schwer anders zu erklären als dass sie es einfach nicht kann. Am erbärmlichsten ist es dort zu sehen, was man allgemein als "Oscar-Momente" bezeichnen kann: Der Charakter gestikuliert wild mit den Armen und hebt die Stimme und ist ja sooo emotional, um den Zuschauern zu zeigen, wie sehr er sich doch anstrengt. Es ist nicht so schlimm wie mit Kristen Stewart, die man auch locker mit einer Holzplanke ersetzen kann, das Problem ist: Miley spielt eine verzogene, verlogene und schlampige Person, also vermutlich sich selbst. Sie ist hier genauso eine Schauspielerin wie Charlie Sheen in "Two and a Half Men": Man schauspielert nicht, wenn man sich selbst spielt. Aber Sheen ist wenigstens etwas liebenswerter als Cyrus.

Demi Moore ist kaum besser als ihre "Tochter", denn ihr scheint die Rolle als eine junggebliebene Mutter vollkommen egal zu sein, weil sie das Geld dringender zu brauchen scheint als sie. Keinerlei Präsenz, Emotionen oder Sorge um den Charakter - das trifft übrigens auch auf den Rest vom Cast zu. Im Endeffekt sieht man keinerlei Unterschied zwischen Sonnyboy Nr. 1 und Nr. 2, weil sie beide doch soooo perfekt sind und am Ende doch solche Arschlöcher; "LOL": Ein Film mit Facebook-Updates, aber ohne die Personen dahinter. Man kann nicht verzweifelt auf cool machen, wenn man in 99% aller Lola-Szenen Chats oder SMS reinquetscht, wenn man viel zu wenig von den Leuten weiß, die sich diese "Konversationen" liefern.

Die Aspekte, an denen man wirklich "lolen" würde, wären der Montagerhytmus und die Geschichte. Die Geschichte ist so, als hätte man 4 Folgen von "Hannah Montana" zusammengeklebt, mit Spucke poliert und anschließend im Schneideraum vergessen, nur um es wenige Tage vor der Veröffentlichung noch schnell mit Billig-Make-Up zu verschönern. Oder mit anderen Worten: Ihr kriegt genau das, was ihr erwartet, nämlich wiedergekaute und billige Teeniemagazinenstory-Stierscheiße. Der Montagerhytmus ist auch ziemlich bizarr: Während der Film eigentlich die ganze Zeit phenomenal lahm vor sich hin kriecht, entschied man sich bei den buchstäblich 5 letzten Minuten (ich meine es ernst), dass man auf einmal das Ganze enden will. Ich habe nur sehr selten so einen krassen Mittelfinger aus der reinen Faulheit heraus gesehen; es ist fast so, als ob die Regisseurin weiß, wen sie erreichen will und dass dieses Zielpublikum nicht den höchsten IQ besitzt, geschweige denn Ansprüche.

Fazit: "LOL" ist eine der größten Katastrophen, die ich in meinem gesamten Leben erleben durfte. Das Niveau ist weit unterhalb der Steckdosen und alles wirkt wie eine billige TV-Produktion, die als eine Promotion für "Sex and the City" laufen könnte. Kann ich niemandem empfehlen, vielleicht nur dem schlimmsten, was junge Teenie-Mädchen zu bieten haben. Aber lasst es mich euch sagen: Ihr bekommt hier nur einen 6 Jahre alten Kaugummi statt einem 5 Sterne-Menü.

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