Samstag, 21. Juli 2012

Batman-Monat: The Animated Series + "Batman und das Phantom"

Aufgrund der Ereignisse in Denver wurde dieser Post als Anzeichen von Trauer nicht an seinem ursprünglichem Datum gepostet. Ich persönlich wünsche allen Angehörigen nur das Beste und möge der Täter die gerechte Strafe bekommen.
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 Nach dem Erfolg von Burtons "Batman" und "Batmans Rückkehr" konnte das Team rund um Bruce Timm und Eric Radomski von Warner Bros. Animation Studios (in den 80ern/90ern für vielerlei klasse Cartoons verantwortlich) endlich grünes Licht bekommen für eine Animationsserie rund um Batman und sein Universum. Das Produkt sollte nicht nur eine der besten Animationsserien seiner Zeit oder überhaupt werden, sondern auch noch von vielen (mich eingeschlossen) als die beste Repräsentierung des Dunklen Ritters abseits der Comics.

Was die Serie deutlich von Konkurrenzprodukten unterschied, war der Stil und Fokus. Versteht mich nicht falsch, das Ganze war immerhin als Kinderunterhaltung konzipiert, lief am Samstagmorgen und konnte wegen der strikten Zensur keine explizite Gewalt zeigen. Dennoch wurde hier etwas erreicht, was für damalige wie für heutige Zeiten unnötig schien: Man kreierte etwas, was auf (keine kleinen) Kinder zugeschnitten war und mit der ernsten Thematik im Hintergrund auch Erwachsene ansprechen konnte. Hauptsächlich angelehnt an die Burton-Filme und den Miller-Comic "The Dark Knight Returns", erschuf das Animationsteam ein dunkles, depressives und "film noir"-Gotham mit all der Seriösität, die sich mit Grau und Schwarz unterlegen lässt. Die Tatsache, dass Grau und Halbdunkel in diesem Cartoon dominieren untersützt nur die Ernsthaftigkeit, die exzellent geschriebenen Dialoge und allerlei Storys in den einzelnen Episoden, wo es in 22 Minuten um verschiedenste Themen wie Rache, unerwiderte Gefühle, Vergebung usw. - alles so gemacht, dass es nie einfache Antworten auf das "Warum ?" gab. Die Bösewichte waren allesamt komplizierte Figuren, die nicht einfach nur böse waren; generell gab es nie wirklich eine komplett klare Linie zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse - man hatte nicht nur stets den Standardcast von "good guys" von Batman über Alfred bis Comissioner Gordon, bestimmte Episoden kümmerten sich auch sorgfältig um das Einführen der Bösewichte, die nicht einfach nur Comic-Gegner von Batman waren, sondern normale Menschen sein könnten, die ihrerseits aus verschiedenen Gründen in den Wahnsinn getrieben wurden.

Kombiniert all das mit exzellenter Synchronsprecherarbeit, insbesondere von Kevin Conroy als Batman und Mark Hamill als Joker (beide sind meiner Meinung nach DIE besten Batman und Joker), dem Soundtrack um Shirley Walker (die sich ihrerseits stark an Danny Elfmans Soundtrack anlehnt)  und einem der besten Animationsstudios aller Zeiten und ihr habt eine Serie, die sich noch heute nachhaltig auf das Batman-Franchise auswirkt, als dass es nicht nur die Hintergrundgeschichten der Helden und Schurken neu definiert hat, aber auch z.B. Harley Quinn (Jokers Handlangerin) erfunden hat. Hier noch kurz das Opening, das in den ersten 2 Staffeln benutzt wurde:

Fazit: Ich kann diese Serie jedem Batman- und Animationsfan wärmstens empfehlen, da sie für eine Zeit steht, als man sich noch mit sowas Mühe gegeben hat und es nicht nur darum ging, möglichst billiges Entertainment zu produzieren. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Animation nicht nur auf Kinder als Publikum reduziert werden kann/soll/muss, sondern auch Massen ansprechen kann.

"Batman und das Phantom" (1993)
Story: Batman bekommt eine unfreiwillige Konkurrenz im Verbrechenbekämpfen durch das mysteriöse Phantom, das seine Opfer im Gegensatz von Batman tötet und auf unglückliche Weise ihm auch noch die Tode unterjubelt und diesen somit arg in Bedrängnis bringt. Hinzu kehrt noch die ehemalige Verlobte von Bruce in Gotham zurück und der Joker scheint sich auch noch einzumischen...

Im Stil der Animationsserie erwartet den Zuschauer nicht nur 1A-Animation, sondern der Batman, der in eben dieser entwickelt wurde: Ein komplizierter Charakter mit mehreren Facetten innerhalb seiner drei Hauptpersönlichkeiten: Batman, publike Bruce Wayne und der wahre Bruce Wayne. Man lernt durch klug platzierte Rückblenden, die negativ proportional zum Geschehen eingesetzt werden, wie aus einem jungen Mann, der mit seiner Vergangenheit und Schuldgefühlen fertig werden will, der Schrecken aller Verbrecher in Gotham wird. Dies wurde zwar schon in der Serie in zahlreichen Episoden angedeutet, aber erst hier sehen wir die Schlüsselereignisse, die Bruce zu seiner geheimen Identität inspiriert und bewegt haben; man erfährt, wie weit er als Mann und Mensch gehen musste, um der zu werden, der er nun ist und wie ihn die Tragik der Vergangenheit und des Alltags immer wieder einholen wird: Egal wie sehr er versuchen wird, fröhlich zu sein, so wird er immer wieder von seinen Dämonen eingeholt, denen er sich dann auch ultimativ stellen muss, indem er das Bild seiner Angst an sich selbst anlegt. Und genau deshalb ist dies mein beliebtester Batman-Film, weil er auf den Helden fokussiert ist und obwohl die Schurken nicht ganz unwichtig sind, so ist es die komplexe und tiefe Charakterentwicklung, die einem aufzeigt, wieso man diesen Charakter mag und wieso man das Franchise mag. Abseits dessen brauche ich wohl nicht zu erwähnen, dass die Synchronisation spitze, die Action sensationell und die Handlung sehr glaubwürdig (für das Universum) ist. Seid bereit für einen krassen Twist...oder vielleicht auch zwei.

Fazit: Einer der wenigen Fälle, wo der Fall und Triumph eines Helden recht nah beieinander liegen und doch Teil eines Ganzen bilden, anstatt es zu separieren. "Batman und das Phantom" zeigt eine solche Fürsorge für seine Charaktere, die die meisten Batman-Filme nicht erfüllen können, egal ob animiert oder nicht. Meine Empfehlung an jeden Batman-Fan, ihr werdet es nicht bereuen.

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