Donnerstag, 22. März 2012

"Gefährten"

Story: Ähm...Freundschaft zwischen einem jungen Mann und seinem Gaul/Pferd ? Und das während des 1. Weltkriegs ?

Hm...zu hören, dass Spielbergs nächster Film nach "Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn" ausgerechnet ein Pferdefilm zu Zeiten des 1. Weltkriegs wird...war kein allzu optimistisches Zeichen. Denn ernsthaft: Wieso ein Pferdefilm, wenn man langsam wieder versuchen könnte, seine durch "Indy 4" zerstörte Reputation wieder aufzubauen ? Also ist "Gefährten" ein schlechter Film ?

Genau das ist das Allerschlimmste am Film: Man kann ihm nichts vorwerfen, es gibt nichts halbwegs Interessantes an ihm, alles ist so auf Standard gestellt. Das Drama ist genau das, was man sich durch den Trailer vorstellt, es gibt reichlich portionierten Patriotismus und einen eigentlich guten John Williams-Soundtrack. Das war`s für mich, denn ich bin kein Pferdefan und vom Weltkriegsszenario wird keine neue Seite gezeigt - man sieht schon praktisch Gesehenes. Die Cinematographie ist Spielberg-typisch exzellent und alle Elemente wie Charaktere, Story und Konflikte sind O.K. Ob O.K. genug für Spielberg ist, glaube ich persönlich allerdings nicht...ebenso sehr wie der Quatsch, dass dieser Streifen für zahlreiche Oscars nominiert wurde, u.a. auch für "Bester Film", wo er absolut nichts zu suchen hat.

Fazit: Keine Ahnung, ob Spielberg mal wieder einen Oscar haben wollte, aber diese sichere Art, sich bei der Academy und den Zuschauern einschleimen zu wollen ist...einfach nur ernüchternd. Wenn ihr Pferde-Fans seid, dann ist`s eurer Film und wenn nicht...dann eher nicht. Schlecht ist er aber keineswegs, nur Durchschnitt.

Nachtrag vom 23.03.2012: Ich habe bewusst wenig zur Story geschrieben, weil der Trailer im Prinzip die ganze Story für einen erzählt. Es ist erstmal ein Aufwachsen von Junge und seinem Pferd und dann kommt der Weltkrieg und beide werden öfters getrennt, nur um zusammengeführt zu werden. Das Ganze ist unglaublig auf Schnulze getrimmt, was so gar nicht mein Fall ist. Zudem ich seit "Saving Private Ryan" noch nie so viel "Heil Amerika !" bei Spielberg gesehen habe, so in den Kriegsszenen.


1 Kommentar:

  1. Also ich habe von vielen Stellen viel positives über den Film gehört/gelesen/gesehen, aber nichts was mich wirklich überzeugen konnte. Allerdings waren das auch alles sehr unkritische Beiträge (teils in Kritiken; teils als Beiträge in Making-Ofs), wo man sehen konnte, welches Interesse die Geldgeber damit verfolgt haben. Kritiken, die den Produzenten eines Films so nahe stehen, kann man im Regelfall eh vergessen.

    Von daher war ich heilfroh, mal ne etwas objektivere Einschätzung zu dem Film zu lesen. Auch das Beleuchten von Spielbergs Interessen usw. fand ich sehr angenehm.

    Was ich mir in Zukunft etwas mehr wünschen würde, wäre der Inhaltsbezug. Viel mehr als das, was man ohnehin über diesen Film gehört hat, erfährt man nämlich nicht. Der informativste Satz in Bezug auf den Inhalt ist die "Einleitung": "Freundschaft zwischen einem jungen Mann und seinem Gaul/Pferd ? Und das während des 1. Weltkriegs ?"

    Das war's dann auch schon zum Inhalt. Von Anfang an subjektiv, von Anfang an mehr Statement zum Film als Kritik/Review. Normalerweise gibst du anfangs bemüht objektiv den Inhalt wieder und greifst dies dann in der Bewertung auf. Das fehlte hier leider scheinbar vollkommen. Die Bewertung konnte ich nur sehr schwer nachvollziehen, denn ich frage mich was halt mit dem "reichlich portionierten Patriotismus" gemeint ist. Wie zeigt der sich. Ist das gut, ist das schlecht. Etwas mehr Inhalt hätte ich mir da gewünscht.

    Auch die Aussagen, dass z.B. Konflikt und Charaktere O.K. seien, ist ziemlich mager. Du sagst nichts darüber aus, was die Charaktere so durchschnittlich macht. Was den Konflikt so durchschnittlich macht.

    Fazit: Lustigerweise hast du bei vielen Disney-Cartoon Reviews bessere Kritiken abgeliefert; gerade die Beschreibungen und Begründungen waren da viel, viel präziser (z.B. hast du stets gut begründet und erklärt, warum du die Protagonisten vielfach für eher schwache Charaktere gehalten hast)!

    An für sich keine schlechte Kritik, wenn es auch mehr Stellungnahme als Kritik war, doch ich bin da eigentlich Besseres gewöhnt von dir. Deshalb bin ich ein wenig enttäuscht, bin aber auch froh über die kritischen Bemerkungen zu Spielberg und seinen Ambitionen. Denn eine Stellungnahme kann schließlich ebenfalls informativ sein ;)

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