Samstag, 19. Januar 2019

"Aquaman"

Story: Nachdem Aquaman auch dank der Justice League Steppenwolf vernichtet hat, muss er sich wohl oder übel um den Thron von Atlantis streiten - dies hat schließlich auch einen möglichen Krieg gegen Landbewohner zu Folge...

Das DC Extended Universe...wieviele Gags schon drüber gebracht wurden: Egal ob die unbeholfene Weltbildung, flache und unsympatische Charaktere, tonale Totalausfälle, abartige Action und eine generell unerklärliche Unfähigkeit zumindest solide Filme zu produzieren. "Wonder Woman" hatte diese Misere durchbrochen, auch wenn der Streifen rückblickend "nur" ok war. Aber "ok" ist in diesem Universum schon die halbe Welt. Für "Aquaman" stand nicht nur die Aufgabe, "Wonder Woman" nicht wie einen "positiven Ausrutscher" aussehen zu lassen, sondern wie einen geplanten ordentlichen Film; bzw. dass man bei "Aquaman" ein ähnliches Ergebnis erzielen kann. Witzigerweise wurde James Wan als Regisseur engangiert...genau, der Typ hinter "Saw", "Insidious" und "The Conjuring", einer der profiliertesten Horror-Regisseure der heutigen Zeit. Sicherlich hatte er auch ein paar Filme außerhalb des Horror-Genres gemacht, aber warum ausgerechnet so ein Regisseur für einen Multimillionen-Superhelden-Blockbuster ? Jedenfalls war es nicht die schlechteste Entscheidung.

Versteht mich nicht falsch, "Aquaman" ist keinerlei Offenbarung und sicherlich auch nicht sonderlich "gut" - er ist vielleicht etwas unter "Wonder Woman", aber auch nur, weil "Wonder Woman" es schaffte einige vernünftige Charaktere mitsamt derer Beziehungen zu etablieren. Bei "Aquaman" geschieht es nicht so recht und da wo der Film eine Beziehung offenbaren will, kann man es nicht so abkaufen (vor allem bei der erzwungenen Liebeslinie). Die an den Ohren herbeigezogenen Handlungsverläufe sind auch kaum der Rede wert oder die tonale Inkonstanz an der man erkennt, dass man nicht komplett Richtung "sich nicht selbst ernst nehmen" oder "epische Erzählung" gehen wollte. Außerdem macht "Aquaman" den Anschein, selbst nicht wirklich eine Identität zu besitzen, sondern aus zahlreichen anderen Filmen zu bestehen, vor allem "Black Panther", "Thor" und "Herr der Ringe"...außerdem ist er mit 2,5 Stunden mindestens 40 Minuten zu lang, da einige Actionsequenzen unnötig und einige andere Szenen zu aufgebläht sind.

Wenn "Aquaman" etwas hinbekommt, dann ist es das Visuelle, denn da spürt man das Bestreben Wans, dem Film einen eigenen Stil zu verpassen. Man kommt nicht komplett ohne dunkel-düstere Szenen aus, aber größtenteils ist "Aquaman" angenehm bunt. Zudem ist Wan hier kompetent vorgegangen und man versteht stets was passiert und warum es passiert - was man ja nicht von allen "DC"-Filmen behaupten kann. Nicht zu verachten ist zudem die fehlende Menge an Pathos, obwohl es hier und da leicht peinliche Momente gibt. Das Schauspiel ist zumindest ordentlich, wenngleich Jason Momoa als Protagonist leider nicht die charismatische Mitte des Streifens bildet wie erhofft. Zumindest neben Chris Hemsworth als Thor sieht er recht blass aus.

Fazit: "Aquaman" ist relativ OK und somit ist die Erfolgsrate bei der DCEU auf 1/3 gestiegen. Mal schauen was aus "Shazam!" wird.

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