Montag, 6. Januar 2014

"Sherlock" Staffel 1

Story: Ähnlich der literarischen Vorlage wird Dr. John Watson nach einem Kriegseinsatz halb unfreiwillig der WG-Partner von dem "consultant detective" Sherlock Holmes und "erzählt" dem Zuschauer von den gemeinsamen Fällen...

Lieblings-Charakter: Es wäre sehr einfach zu sagen, Sherlock wäre es oder Watson, aber um ganz ehrlich zu sein, es ist eher die Dynamik zwischen den beiden, die die besten Qualitäten des jeweils anderen hervorbringt. Ja, es ist "Rumgeiere" auf hohem Niveau, aber ich denke nicht, dass die beiden Charaktere ihr vollstes Potenzial ausgeschöpft haben (bzw. es noch Steigerungsmöglichkeiten gibt, insbesondere bei Watson).

Ungeliebter Charakter:  James Moriarty. Mann oh Mann war das eine riesige Enttäuschung, als einer der berühmtesten literarischen Gegenspieler so dargestellt wurde wie hier. Ich hatte nicht mal einen Hauch von Respekt vor diesem Clown, wohl eher das Gefühl, bei den "Looney Toons" gelandet zu sein und dies hier wäre der neueste Toon. Vielleicht sollte Moriarty ja mit seinem Gekicher und dem albernen Verstellen der Stimme ja unberechenbar und gruselig wirken, aber auf mich hatte das den gänzlich gegensätzlichen Effekt.

Lieblings-Episode: Da es nur 3 Episoden gibt, fällt einem die Wahl hier etwas einfacher und bei mir ist es die allererste Episode "Ein Fall von Pink". Nicht nur ist es die, die das neue Konzept am nähersten an die Vorlage führt, aber es ist auch (meiner Meinung nach) die am besten geschriebene, mit dem besten Verbrechen und mit dem besten Killer. Hey, wenn ein zufälliger Untergebener von Moriarty mir deutlich mehr Unbehagen verschafft als das kriminelle Genie persönlich, dann hat die Episode definitiv viel richtig gemacht.

Meine Meinung zur Serie: Nach dem puren Versagen der letzten amerikanischen Version mit Robert Downey Jr. und Jude Law war ich angenehm überrascht zu erfahren, dass die Briten ihre Literaturhelden mit dem nötigen Respekt behandeln, den sie verdienen und das Gegenwart-Setting mag für einen Holmes-Fan zuerst etwas ungewöhnlich wirken, aber man wächst dank der tollen Drehbuchschreiber und Darsteller schnell rein und vergisst, dass man sich im 21. Jahrhundert befindet. Das Duo Cumberbatch/Freeman ist herrlich charismatisch und man vergisst trotz aller Detektivarbeit (dass man diesen Aspekt in eine "Sherlock Holmes"-Adaption reinpackt, sollte eigentlich selbstverständlich sein) auch den guten alten britischen Humor nicht, für den sich das Konzept natürlich dank der Vorlage bestens eignet. Ich bin lediglich stark enttäuscht vom modernen Moriarty, da er quasi zu einer Witzfigur degradiert wurde (einer gefährlichen, aber dennoch lachhaften Witzfigur) und ich muss mir wohl noch die nächste Staffel ansehen, um ein paar andere berühmte Fälle beurteilen zu können. Alles in allem mag ich die Serie sehr und sie ist nun meine drittliebste "Sherlock Holmes"-Adaption.

Wem zu empfehlen: "Sherlock Holmes"-Fans und Krimi-Fans




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