Mittwoch, 15. Januar 2014

"Mandela: Der lange Weg zur Freiheit" (Sneak-Edition)

Story: Der Film basiert auf der 1994 erschienenen Autobiografie mit gleichem Namen und erzählt Nelson Mandelas Weg von einem Jurastudenten bis zum ersten demokratischen Präsidenten Südafrikas...

Ich weiß, ich sagte, ich würde an sich keinen Film aus 2013 mehr sehen, aber dieser hier kam in der Sneak, also sah ich ihn zwei Wochen vor seinem eigentlichen Kinostart hier in Deutschland und um es mal kurz zu fassen: Selber hätte ich den Film definitiv verpasst, vielleicht auch weil trotz einer respektvollen Anerkennung mich persönlich Mandelas Lebensgeschichte nie so richtig interessierte.

Solche Leute wie ich, die eben sehr wenig über einen der berühmtesten Freiheitskämpfer wissen, haben aber nicht wirklich einen Film bekommen, der einem den vollen Mandela gibt. Man springt schnell von der kurzen Kindheit zum Studium, die Jugend wird komplett ausgelassen und die meiste Zeit sehen wir ihn als entweder Revolutionär oder Gefangenen, was ja auch halb so schlimm wäre, wenn er nicht die meiste Zeit idealisiert worden wäre. Ja, früh im Film sieht man, wie er ein paar Frauen verführt, aber später kann er rein gar nichts falsch machen - seinen Idealen und Zielen fehlt letzten Endes der nötige "punch", nur allzu selten gibt es die kleinen, ehrlichen Momente, wo man wenigstens das Gefühl hat, den echten Nelson Mandela kennenzulernen, so möglich das als Zuschauer sein mag. Gepaart mit einer langen Laufzeit von fast 2,5 Stunden fühlt sich der Film an vielen Stellen als zu lang an, selbst wenn er einigen Stellen zu kurz kommt.

Auf der Bild- und Musikebene kann man bei diesem Film aber definitiv nicht meckern und Idris Elba als Nelson Mandela ist mehr als überzeugend; es ist so, als wäre er für diese Rolle selbst zu seinem Charakter geworden und sein Schauspiel ist der Hauptgrund, diesen Film überhaupt zu sehen. Da der Film deutlich auf ihn ausgerichtet ist, hat keine der Nebenrollen eine Chance, wahrlich so zu glänzen wie er.

Fazit: Es ist ein Film, der denkt, er sage am Ende mehr als er es tatsächlich tue, auch wenn das, was er sagt, Zuhörer braucht. Oder mit anderen Worten: Der Film hat einige Highlights, die auf jeden Fall zum Nachdenken bringen, aber durch seine Länge will er einen glauben lassen, er hätte viele mehr auf Lager.

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