Dienstag, 13. August 2013

"Copperhead"

Story: Abner Beech ist ein Nordstaatler, der selbst die Sklaverei nicht als einen Grund für den Bürgerkrieg ansieht, wird langsam immer mehr zum Außenseiter in seinem Dorf und selbst sein Sohn, der sich freiwillig für die Union meldet, wendet sich gegen ihn...

Das Konzept an sich ist mehr als interessant; ich würde sogar wagen zu behaupten, dass das einer der Einzelfälle überhaupt ist, in denen der amerikanische Bürgerkrieg von dieser Seite gezeigt wurde, nämlich von Pazifisten, die den Krieg um jeden Preis verhindern wollten. Und während die Prämisse durchaus Potenzial zeigt, so tut es die Umsetzung nicht.

Das größte Problem hier ist nämlich der Ton, oder besser gesagt die Vorgehensweise, mit der die Geschichte erzählt werden soll. Bei geschichtlich angehauchten Filmen ist es ja von Vorteil, wenn man ein uns als Zuschauer antreibendes Element (in meisten Fällen Drama) mit hinzuserviert, denn nicht jeder interessiert sich für jede Geschichtsepisode (und noch mehr für gar keine). In "Copperhead" aber wirkt alles entweder wie eine TV-Doku oder wie Theaterstück - anders als in "Anna Karenina" z.B. war das sicherlich nicht der Sinn und Zweck und ein klassischer Roman, der als Theaterstück leichter zu inszenieren ist als ein ganzer Krieg, hat es da besser. Mit anderen Worten: Ich mag gern glauben, dass der Protagonist einen vernünftigen Standpunkt vertritt, aber es kratzt mich bei weitem nicht so sehr, wie es sollte und weil nebenbei noch reichliche "es ist zeitgenössisch"-Szenen da sind (die die Geschichte um keinen Zentimeter voranbringen) wirkt der Film noch mehr nach einem langgezogenem Kaugummi.

Fazit: "Copperhead" hatte die Chance, einzigartig zu werden, aber so wie es geworden ist, bleibt es ein Filmfleck mit fadem Beigeschmack.

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