Donnerstag, 11. April 2013

"Evil Dead"

Story: Was als Entziehungskur für eine der Freunde begann, endet mit dem Finden eines mysteriösen Buchs in einem Alptraum...

Das Original-"Tanz der Teufel" (so wurde "Evil Dead" nunmal auf deutsch umbenannt) war ein halb-gruseliger, halb-witziger B-Film mit vielen praktischen Effekten, gewagten Kameraeinstellungen und ebenso gewagten Szenen, die selten wie andere die wahre Natur ihres Films offenbarten (ich sage da nur: Frau und besessene Bäume). Und natürlich Bruce Campbell, der als Ash Williams als einer der hartgesottensten und coolsten Motherfucker überhaupt in die Geschichte des Horrors eingegangen ist. Nach zwei Fortsetzungen (die immer abgefuckter wurden) kommt nun das Remake, vom Original-Regisseur und damals Neuling Sam Raimi (den meisten eher für die "Spider-Man"-Trilogie bekannt) mitgeschrieben und produziert. Erfüllt das Reboot das Versprechen auf dem Poster ? Nicht ganz.

Zuallererst: Der Film ist verdammt nochmal blutig. Sogar sehr. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass "Evil Dead" vermutlich die größte Menge Blut seit Jahren vergießt und ich meine damit kein CGI-Blut, dieses sieht wenigstens echt aus. Selbstverständlich ist das Krasse an dem Film die unterschiedlichen Situationen und Umstände, bei denen die muntere Truppe im verlassenen Haus einer nach dem anderen grausam stirbt. Damit meine ich nicht, dass die Tode besonders abwechselnd sind, aber jeder hat einen brutal-sadistischen Nachgeschmack und so böse gab es schon lange keinen "Horrorfilm". Warum ich "Horrorfilm" in Anführungszeichen gesteckt habe, erkläre ich etwas später.

Charaktertechnisch gibt es hier einfach nichts zu vergeben: Jeder in der heiteren Gruppe kann sterben, wann er will und es macht einem einfach nichts aus. Mir ist bewusst, dass es im Original auch nicht besonders viel mit Charakterzeichnung gemacht wurde, aber man positionierte dort einen klaren Protagonisten, der im Verlauf des Films eine Änderung durchmacht. Hier ist der letzte Überlebende "plötzlich" anders und die Tatsache, dass es nicht Ash ist, ist etwas traurig, denn so fehlt dem Film irgendwie jemand, der einem die Tode nicht egal erscheinen lässt. Schade eigentlich.

Jeder definiert Horror ja anders, aber dazu in einem anderen Beitrag. Was ich dazu sagen will ist, dass ich "Evil Dead" nicht wirklich gruselig fand. Es gab Stellen, wo etwas Atmosphäre aufgekommen ist, aber größtenteils fühlte ich mich vielleicht minimal unangenehm, weil ich wie beschrieben, keine emotionale Verbindung mit den Charakteren hatte. Oder es kamen Fragmente aus den Trailern vor, die ich ja schon kannte und die mich schon nicht mehr so schocken konnten (keine Angst, das Beste hebte man sich für den Schluss auf) mit reichlich Blut, sodass es nicht mehr anstöpig wirkte.

Fazit: Wenn ich "Evil Dead" mit einem Gefühl beschreiben könnte, dann wäre es "unwohl". Nicht "gruselig", sondern "unwohl" oder "unangenehm". Wie ein ziemlich kranker Alptraum, dem man erst zum Schluss entkommen darf...und wenn wir schon über den Schluss sprechen: Falls euch nicht schlecht geworden ist, bleibt nach dem Abspann !

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis