Der Aufstieg und Fall des fiktiven Tycoons Charles Foster Kane wurde durch Orson Welles auf vielerlei Arten für die damalige Zeit bahnbrechend erzählt: Eine Charakterstudie aus verschiedenen Perspektiven und dies alles durch die vielfältigen und kreativ eingesetzten Stilmittel des Films wie z.B. geschickt eingesetzte Kameraperspektiven und Lichtverhältnisse. Unnütz zu sagen, dass Orson Welles sich durch seinen eigenwilligen Stil den "Großen" in Hollywood widersetzt und sein Idealismus beeinflusste die gesamte Industrie so sehr wie kaum ein anderer Regisseur zuvor oder danach.
Platz 19: "Lost in Translation" (2003)
Ein eher simpler Film, der sich wie ein netter Trip anfühlt; keine Geschichte, aber eher ein Erlebnis. Als ein Bill Murray-Fan ist es durchaus interessant, ihn mal in einem Drama zu sehen als eine der beiden verlorenen Seelen innerhalb einer Stadt, dessen Atmosphäre je nach Stimmungslage schwankt. Und wie es im echten Leben so ist, versuchen die beiden Protagonisten etwas Positives nicht nur um sie herum, sondern auch in sich selbst zu finden. Die Romanze ist übrigens sehr realistisch gestaltet.
Platz 18: "Kill Bill Vol. 1+2" (2003+2004)
Jeder Tarantino-Streifen ist ein purer Genuss, weil man nie weiß, ob man was Brutales oder Witziges bekommt (oder beides). In diesem Fall hat man pure Action (Vol. 1) und pure Story (Vol. 2); beides bildet auf epische Weise eine Art moderne Legende/Sage einer Kriegerin, die alles für ihr Ziel tun würde, nachdem ihr alles genommen wurde. P.S. : Eine geniale Idee, Uma Thurman in den Kampfanzug von Bruce Lee aus "Der Mann mit der Todeskralle" zu stecken !
Platz 17: "Fear and Loathing in Las Vegas" (1998)
Ein eingeschränkter, konservativer und beschränkter Verstand könnte diesen Film nur auf die Drogen reduzieren und dabei ist er so viel mehr als das. Ähnlich "Lost in Translation" ist dies hier zwar auch ein Trip, aber diesmal so hässlich und unangenehm, dass es mich sofort in seinen Bann zieht. Im Endeffekt ist es ein melancholischer Abgesang auf den amerikanischen Traum, der sich für die Post- 60er-Generation einfach nicht erfüllt hat. Mit einem charismatisch-unverwechselbarem Johnny Depp und einem manischen Benicio Del Toro ist das ein Trip, den man sicher nicht so schnell vergisst.
Platz 16: "Batman und das Phantom" (1993)
Auch bei diesem Film habe ich schon geschrieben, warum ich ihn mag, aber ich erwähne es noch einmal kurz: Bestes Batman/Joker-Duo (das sogar eine sehr gute Kampfszene bekommt), ein cooler, neuer Gegenspieler (das Phantom) und die Tatsache, dass hier die Charakterstudie von Bruce Wayne auch gelingt, weil dieser hier wie in der Serie von möglichst vielen Seiten beleuchtet wird und ich genau das mag; also ein Darstellen eines Charakters von den verschiedensten Seiten, damit man als Zuschauer umso mehr an ihm interessiert ist.
Platz 15: "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968)
Sergio Leone und Western ist wie Brot und Butter - da kann man im Prinzip nichts falsch machen. Typisch für ihn gibt es hier eine relativ simple und doch zu einem Spektakel erhobene Geschichte mit unvergesslichen Szenen/Charakteren und vor allem epischer Musik, um das gesamte Geschehen zu begleiten. Insbesondere hier ist die Musik so wichtig, dass ein Charakter buchstäblich "Mundharmonika" heißt.
Platz 14: "Ed Wood" (1994)
Ed Wood, bevor er von Uwe Boll überboten wurde, galt als "der schlechteste Regisseur" aller Zeiten, aber heute genießen viele seiner Filme Kultstatus, ebensosehr wie die Person selbst. Da kann es keinen besseren geben als Tim Burton, um einen Film über einen solchen extravaganten und umstrittenen Menschen zu machen, zumindest über die Zeit seines "Höhepunktes" mit dem Film "Plan 9 From Outer Space", der traditionell als "der schlechteste Film überhaupt" bezeichnet wird. Persönlich habe ich da schon Schlimmeres gesehen.
Meine Lieblings-Johnny Depp-Rolle (er wirkt so sympatisch und idealistisch, verschwendet aber gleichzeitig so viel Geld, wie ein Anti-Orson Welles), verbunden mit dem meisterhaften Martin Landau, der Bela Lugosi praktisch aus dem Grab aufstehen ließ, zusammen mit einigen sehr gut besetzten Nebenrollen (u.a. Bill Murray), der toll eingefangenen B-Movie-Atmosphäre und einer Geschichte von einem Mann, der Filme machen wollte - all das macht "Ed Wood" zu meinem persönlichen Favorit der "Filme über Filme".
Platz 13: "Goodfellas" (1990)
"Goodfellas" war mein erster Scorsese-Film und er begeistert von Anfang an: Ähnlich "Es war einmal in Amerika" erzählt dieser die Geschichte eines Immigranten-Jungen, der hinterher große Karriere machte und in beiden Filmen hat man einen ausgezeichneten Robert De Niro. Als Mafia-Film ist dieser Streifen interessant, weil er geschickt und unterbewusst die Evolution der amerikanischen Mafia darstellt - man merkt natürlich, wenn man in den 70ern oder den 80ern ist, aber die Entwicklung des Protagonisten und seiner Kumpanen ist da natürlich wesentlich interessanter. Das Beste an dem Film ist die Tatsache, dass es durchaus real sein könnte (dank einiger Zeugen aus der Zeit war es für Scorsese wohl relativ einfach, sowas zu bewerkstelligen) und man kann nicht anders, als in diese schmutzige wie aufregende Welt von schnellem Geld, schönen Frauen und Mord hineingezogen zu werden.
Platz 12: "Der Herr der Ringe 1-3" (2001-2003)
Eine recht offensichtliche Wahl, da ich die Original-Bücher mag, sowie Peter Jacksons Stil und vor allem genialem Gespür fürs Casting, der bei den meisten Charakteren wie die Faust auf`s Auge passt. Obwohl einige Stellen aus Zeitgründen gestrichen werden mussten, gefällt es mir, wie Jackson sich die Zeit nimmt, solch ein Epos relativ entspannt und ohne allzu viel Zwang zur Eile zu erzählen. Die Action ist erfindungsreich, die Effekte sogar für heutige Zeit beeindruckend, die Schauspielleistungen solid bis herausragend und natürlich verliebt sich jeder in Neuseeland nach einem Besuch in Mittelerde, es kann gar nicht anders sein.
Platz 11: "Toy Story 3" (2010)
Vom gesamten Pixar-Katalog spricht mich dieses Sequel am meisten an, weil es mich an meine Kindheit erinnerte (so wie wahrscheinlich Tausende andere Gleichaltrige); ist sogar einer der wenigen Filme, die mich besonders zum Ende hin emotional sehr berührten. Ansonsten gibt es großartige Animation, super Charaktere, clevere Anspielungen und eine der besten Ausbruchsstorys überhaupt. Wer sich wieder wie ein Kind fühlen will, dem kann ich diesen Film wärmstens empfehlen !
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