Donnerstag, 28. Juni 2012

"Spider-Man 3" (2007)

Story: Nach dem Zusammenkommen mit MJ aus dem Vorgänger will Peter sie nun wirklich zu seiner Frau machen und doch distanzieren sie sich immer wieder, weil Peter berühmt ist und MJ nicht. Achja, da sind noch ein Schwerverbrecher als Sandman, ein Alien-Symbiant, eine neue mögliche Geliebte und auch noch Harry drin, der unbedingt Rache an Spider-Man nehmen will...

Ihr seht vermutlich schon, wo die Probleme des Films liegen. Ich weiß noch wie ich damals zur Premiere mit einem Freund die letzten zwei Plätze ganz außen ergattert habe (ganz links außen in der 1. Reihe --> tolle Aussicht, nicht ?). Wir sahen die Katastrophe passieren und waren am Ende unterhaltsamerweise enttäuscht; ich war damals viel zu sehr auf das "enttäuscht" fokussiert und nun, mit dem neu ansehen sehe ich wieder das "unterhaltsam" drin.

Es stimmt, was die Leute so erzählen: Die Fans haben Raimi dazu gedrängt, den Alien-Symbiant Venom in den Film reinzubringen....was so einiges zum Durcheinander beiträgt. Der Regisseur hat so viele Geschichten zu erzählen, was dem Ganzen schlecht tut. Normalerweise ist es gut, wenn die Filmemacher ihren Zuschauern viel für ihr Geld geben, aber hier ist das absolut übertrieben. Peter muss was lernen, MJ auch, Harry auch, sogar der Sandmann muss etwas lernen und jeder braucht genügend Zeit, um den jeweiligen Konflikt zu zeigen...deswegen hat (Fanliebling) Venom im Endeffekt nur den Klimax als Bühne, die er mit 3-4 anderen teilen muss.

Dann ist da noch die Romanze, die recht comichaft wirkt. Peter und MJ springen im Film so oft hin und her zwischen Zugeständnissen und Missverständnissen, dass es mir am Ende egal ist, ob die beiden zusammen kommen. Der Dealbreaker des Ganzen ist aber das Drama. Im letzten Film wurde Peter von seiner Verantwortung und Liebe innerlich zerrissen und hat sich so beinah selbst zerstört. Nun sollte ihn der schwarze Anzug innerlich zerstören und was passiert (ACHTUNG SPOILER): Er wird zum Emo und tanzt rum.(SPOILER ENDE). Ich konnte einige lahme Witze verzeihen, den Mischmasch von zwischenmenschlichen Beziehungen und Bösewichten und dann kommt das. An der Stelle wurden wohl alle Fans der Filme dreist geohrfeigt (ähnlich vergleichbar mit Jar-Jar-Binks aus "Episode 1").

Ganz am Ende des erneuten Anschauens wurde mir aber noch was anderes bewusst: Die gezeigten Action-Szenen waren eigentlich gut und insbesondere die Szene in der U-Bahn war sehr gut (aber nicht so gut wie die Zug-Szene im 2. Film). Am Ende bleibt es eine Geschichte von Rache und der Vergebung, die nötig ist, um ein Mensch zu bleiben. Es war ein wüstes Durcheinander voller kleiner Dämlichkeiten (und möglicher Spoiler meinerseits) und das Ende...ziemlich bittersüß, wie ich finde. Wobei ich auch jetzt nicht weiß, was ich daraus machen soll.

Fazit: "Spider-Man 3" ist nicht miserabel oder schlecht, aber es ist ziemlich durcheinander und versucht einfach mehr, als es schaffen kann. Was dann nicht gelingt und so ist es der schlechteste der drei Raimi-Filme. Aber eigentlich an sich noch gut als hirnloses Popcorn-Kino.

1 Kommentar:

  1. Nachdem ich den Film nun endlich auch gesehen habe, dank der Late Night-Wiederholung (echt nervig, was da für aufdrängliche Werbung kommt). Und ich muss sagen, dass sich der Film imo phasenweise verwandelt hat.

    Hätte man mich nach 20-30 Minuten gefragt, wie der Film ist, hätte ich wohl vom größten Desaster der Trilogie gesprochen. 3 Schurken, 1 Beziehung und viele sehr fragwürdige Dinge. Ob es nun diese Alien-Substanz ist, die zufällig neben den Turteltauben MJ und Peter Parker im Central Park einschlägt (deren Hintergrund weitesgehend ungeklärt ist) oder der Gefängnisflüchtling, der mal eben so in ein Sandmonster verwandelt wird von Wissenschaftlern ist dabei egal. Auch, dass sich Peter in Bezug auf Mary Jane wie der letzte Trottel verhält, macht es nicht besser. Bei den Szenen habe ich mich echt gefragt, was das bitte soll. Ein bisschen ungeschickt, sozial verhemmt, usw. ist ja alles kein Problem, aber das war viel zu dick aufgetragen.

    Dann kommt der Arrogante/Aggro-Spiderman im schicken Schwarz. Sein Auftritt war mehr als bescheiden, aber immer noch besser als der hohle Schönling, der sich im Erfolg gesonnt hat, um seine erfolglose Freundin zu trösten (ernsthaft, so dämlich ist doch niemand). An diesem Punkt hätte ich gesagt, dass der Film so lala ist.

    Dann kommt der Höhepunkt, nämlich das Grande Finale, in der sich die Schurken verbünden und Peter zusammen mit Harry kämpft. Hier war es wirklich so, dass sich mein Eindruck vom Film im 5-Minuten-Takt verbessert hatte. Anfangs wirkte vieles sehr krampfhaft in die Story gepresst und alles i-wie erzwungen. Zu viele Zufälle, zu wenig Zusammenhang. Hier fing es an, Sinn zu machen und eine echte Story zu entwickeln.

    Das vllt. etwas zu stark dramatisierte Ende war dann allerdings imo das beste. Das mit der Moralkeule war mir beim Sandmonster etwas zu wirr; was aus dem wurde, bleibt auch leider offen. Doch obwohl so viele Fragen offen bleiben, konnte man gut erkennen, dass es der Abschluss sein soll. Ob man dazu wirklich alles brauchte, was stilistisch genutzt wurde, ist fraglich, aber es war ein Abschluss.

    Fazit: Sicher nicht der beste Spiderman Film, aber sicher auch nicht der schlechteste. Es waren zu viele Stories auf ein mal und erst am Ende wirkte alles stimmig, aber alles in allem ein guter Film.

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