Samstag, 5. Mai 2012

"The Avengers"


ACHTUNG: Das folgende Review könnte um einiges positiver ausfallen als erwartet, vor allem für einen Batman-Fanboy wie mich. Keine Angst, ich werde alles möglichst gut begründen (so gut es geht). Achja, ich rate auch wirklich die fünf Vorgängerfilme zu sehen, ansonsten beschwert ihr euch über mangelnde Charakterentwicklung.




 Story: Thors Bruder Loki ist zurück und will mit der Macht der Tesserakts die Erde im Namen der Chitauri erobern. Das ruft den S.H.I.E.L.D.-Leiter Nick Fury auf den Plan, die "Avengers-Initiative" ins Leben zu rufen...die Frage ist nur: Kann so ein Team überhaupt funktionieren ?

Zuallererst möchte ich alleine auf die Einzigartigkeit eines solchen Films hinweisen: Wir haben zum ersten Mal ein Zusammentreffen von Superhelden (die ja eh die modernen griechischen Helden sind), die eigentlich keine Teamplayer sind und für sich alleine haushohe Größen sind. Dann haben wir einen Regisseur, der zum ersten Mal einen so großen Film macht und man hat eine sehr realistische Chance, den Dunklen Ritter samt Nolan im Direktduell auszuschalten.

Das hier ist ein sehr großer Film mit sehr vielen wichtigen Charakteren, also werde ich wohl jeden im Detail erwähnen müssen:

"Captain America": Der Anführer der Avengers (meine Gedanken dazu weiter unten) ist der mit dem reinsten Herz aus dem Team, weil er immer noch die für heute fast schon lachhaft stolzen Ideale verfolgt. Nichtsdestotrotz erweist er sich in diesem Film als grandioser Soldat, Kämpfer und Organisator, was ihn unentbehrlich macht. Chris Evans hat für mich ziemlich genau den "Cap" getroffen und könnte in weiteren Filmen diesen Charakter sein Eigen machen.

"Iron Man": Spätestens jetzt sollte jeder kapieren, dass Robert Downey Jr. DER "Iron Man" ist, denn in nahezu jeder Szene mit ihm scheint er ständig sagen zu wollen, wie viel Spaß er mit seiner Performance hat. Zudem "Iron Man" in diesem Film seinen Horizont in vielerlei Richtungen erweitert und auch ich kann endlich sagen, dass er einer meiner Favoriten ist. Aber wieso ist "Iron Man" nicht Anführer der Avengers, wenn er alles finanziert, sich bestens mit der modernen Welt auskennt und ein Genie ist ?

"Thor": Lokis Bruder macht hier einen ähnlich großen Schritt wie "Cap", denn wenn der Anführer sich mit der Moderne zufrieden geben muss, so muss Thor erkennen, dass er seinen Bruder nicht alleine aufhalten kann und somit sein Ego mindestens genauso abbauen muss wie "Iron Man".

"Hulk": Mark Ruffalo hat mit seiner ersten Hulk-Performance den Charakter vollkommen an sich gerissen und keiner wird es ihm so schnell nachmachen. Deswegen und weil der Hulk im Prinzip jede Szene (auch die mit "Iron Man") dominiert, ist er mein Lieblings-Avenger und Lieblings-Performance.

"Black Widow": Scarlett Johansson spielt ja eine russische Spionin und ja, das heißt auch, dass im Film einiges an Russisch gesprochen wird (was mir als Muttersprachler schon etwas in den Ohren schnitt). Und während sie in "Iron Man 2" ein nettes Accessoire für die Augen war, ist sie hier die Powerfrau, egal ob physisch oder psychisch. Ich hatte Angst, dass sie etwas untergeht bei dem Männerensemble, aber sie wurde sinnvoll eingesetzt und wird auch Feministinnen erfreuen können.

"Hawkeye": Der letzte Avenger hatte von allen die wenigste Zeit für Charakterentwicklung, was nicht allzu schlimm ist, da er in den Comics scheinbar auch kein allzu tiefer Charakter ist. Ich kann mich eigentlich nur freuen, dass ausgerechnet der Außenseiter der Gruppe einen wichtigen Teil im Plot einnimmt und zeigt, wieso er so wertvoll für das Team ist.

"Loki": Tom Hiddleston macht aus Thors Bruder einen manipulativen Bastard, der die innere Zerrissenheit eines Shakespeare-Bösewichts hat. Im besten Fall zumindest; für den Großteil macht er aber dennoch einen guten Bösewicht, der eigentlich keiner sein sollte. ("Thor" gucken !)

Dann gibts es da natürlich noch den Ober-Motherf*cker selbst, Samuel L. Jackson als Nick Fury, aber weil der Charakter ja nach ihm entstanden ist (ohne Witz !), ist er perfekt als er selbst. Phil Coulson als ein wichtiger S.H.I.E.L.D.-Agent ist neben Hulk DIE Überraschung des Films und spoilerfrei kann ich euch leider nicht genau sagen, wieso, aber er ist es auf jeden Fall.

Die Action ist atemberaubend, was bei dem diamantklarem Look dem Ganzen nur zu Gute kommt und "Transformers 3" ernsthaft Konkurrenz macht und letztendlch sogar übertrifft. Das Wichtigste sind aber natürlich die Story und die Charaktere, die im Verlauf des Films allesamt aufeinander treffen und die gegenseitige Entwicklung beschleunigen. Das Ganze ist möglich dank dem Regisseur von den Serien "Buffy" und "Firefly" Joss Whedon, der für klasse Drehbücher, tolle Charakterzeichnung und einer auffälligen Fürsorge für starke weibliche Helden bekannt ist. Da ist es nicht verwunderlich, dass "Black Widow" nicht einfach eine Aushängeschlampe wurde (ein gewisser Michael Bay könnte da was lernen)...aber auch all die anderen nicht einfach nur Freaks in Kostümen, sondern extrem gut gezeichnete Charaktere sind, mit denen man mitfiebert.

Fazit: Es ist vielleicht noch zu früh das zu sagen, aber "The Avengers" ist womöglich eine der, wenn nicht die beste Comicbuchverfilmung (ja, ich meine es ernst). Ich muss zugeben, dass dieser Film möglicherweise das Maximum aus dieser Art von Filmen herausholt und es nahezu unmöglich sein wird, dieses Niveau zu toppen. Meiner Meinung nach kann nur noch "The Dark Knight Rises" den Avengers gefährlich werden und ansonsten nichts, nicht mal der neue "Spider-Man".

P.S. : Das 3D ist zu min. 80% überflüssig und es gibt wieder eine Vignette nach den Credits !


2 Kommentare:

  1. SEHR GUTE KRITIK!!! Ohne zu spoilen, aber sehr gut begründet. So was gefällt mir :) Und ich freu' mich umso mehr, den in 2 Wochen mit ein paar Freunden zu genießen, sofern der dann noch läuft ;)

    Ansonsten werd' ich mir wohl die inofiziellen "Prequels", sprich die Superheldenfilme "Thor", "Iron Man", etc. (noch mal) angucken (Thor und Cpt. America erstmalig). Danke für den Tip

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  2. Kein Problem, und das mit den Vorgängerfilmen: Die würde ich mir definitiv vor diesem Film reinziehen, weil dort all die Protagonisten (zum größten Teil) entwickelt werden, bis auf Hawkeye und Black Widow versteht sich.

    Und das mit den 2 Wochen: Der Film bricht gerade alle Rekorde, also traue ich dem ne gute Laufzeit, mit etwas Glück sogar noch im Juli/August zu sehen.

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