Story: Die zahlreichen Helden der Erde und darüber hinaus müssen über ihre kleinlichen Meinungsverschiedenheiten hinwegkommen und sich gegenüber der bisher größten Bedrohung für den gesamten Kosmos vereinen...
Es ist tatsächlich schon 10 Jahre her, seit das Marvel-Filmstudio ein belächeltes und vermessenes Vorhaben, eine Geschichte in Form von zahlreichen Filmen in Episodenform zu erzählen - all das mit teils kontrastierenden Charakteren, einzelnen Narrativen, diversen Stilen und eigenen Stimmen. Unnötig zu erwähnen, dass dieses Vorhaben nicht nur erfolgreich bei Kritikern und Fans ankam (und nun die kassenträchtigste Franchise überhaupt ist), sondern trotz aller Häme und Erwarten vor allem als Konzept eine stabile Vorlage für Konkurrenten abgibt. Die wichtigste Frage, mit dem nun Anfang des letzten Kapitels der ersten so groß erzählten Geschichten in den Kinos, ist die Gesamthandlung mit all dem Aufbau aufgegangen ? Und kann man so etwas für sich allein bewerten ?
Unüberraschenderweise würde ich sagen: "Nein", denn dieser Film kann eigentlich nur denen gefallen, die diese 10-jährige Reise mitgemacht haben und jeden einzelnen Charakter zumindest halbwegs kennen. Ich kann da auch nicht Kritiker/generell Leute verstehen, die nahezu ohne Vorwissen diesen Film schauen und ihn einer chaotischen Verständnislosigkeit strafen, denn dies ist mehr oder weniger das Serienfinale einer Staffel - bei den meisten Serien muss man eben die Zeit investieren, um sich das Ende schmackhaft zu machen. In der Hinsicht ist "Infinity War" so ziemlich das, was ein jeder Marvel-Fan sehen wollte und mehr - aus Spoilergründen kann ich nicht jede einzelne schmackhafte Szene oder Detail verraten, aber davon gibt es bei den 150 Minuten Laufzeit genug.
Was auch immer die Russo-Brüder inszenieren, sei es bombastische und dynamische Action, ergreifendes Drama oder leichtherziger Humor, sie haben es für die Mehrheit des Streifens drauf. Mit über 321 Millionen Dollar ist dies mit einer der teuersten Filme aller Zeiten und effekttechnisch sieht man das "Infinity War" auch an mit größtenteils makellos umgesetzten Hintergründen, Partikeleffekten und Integrationen von bestimmten Charakteren miteinander. Dies ist besonders peinlich für "Justice League", das mit ähnlichem Budget sich bis auf die Knochen blamierte und kaum die Hälfte wert aussah. Eine der größten Errungenschaften dieses Streifens ist wohl die Erschaffung von Thanos als Charakter und als Bösewicht - wenn man bedenkt, dass er vorher eine kaum bemerkbare Bedrohung war, so erhebt man ihn hier zum heimlichen Protagonisten und bringt einem so vielleicht den bisher besten Marvel-Bösewicht, den es im Kino gab. Nicht, dass die ganzen Helden nicht total blass wären, aber neben Thanos wirken sie alle um einiges kleiner und dies kann man auch interpretieren, wie man möchte.
Wenn man "Infinity War" etwas vorwerfen kann, dann sind es neben kleineren Unebenheiten in Grafik und Humor die Erzählweise und das Ende (im größeren Kontext). Die Erzählweise ist aufgrund der zahlreichen Charaktere erwartbar szenenhaft und lässt keinen wirklichen Erzählfluss aufkommen; so ist dies kein wirklicher Film, sondern eher eine Anzahl von Ereignissen, die aufgrund des übergeordneten Themas miteinander verbunden sind, aber aufgrund ihrer teils widersprüchlicher Töne, Stile und Inhalte nicht wirklich zueinander passen wollen. Und zum Ende: Grundsätzlich hat Marvel hier glücklicherweise Mut und stellenweise sogar Konsequenz bewiesen, aber mit ihrem Geschäftsmodell laufen sie irgendwie auch Gefahr, diesem (wie bereits einigen vorherigen) Film deren Konsequenz zu nehmen (und wenn ich noch mehr sage, dann spoilere ich).
Fazit: Mehr Event als Film ist "Avengers: Infinity War" nur Marvel-Fans zu empfehlen. Diese können sich dann aber auch auf ein Event gefasst machen.
Es ist tatsächlich schon 10 Jahre her, seit das Marvel-Filmstudio ein belächeltes und vermessenes Vorhaben, eine Geschichte in Form von zahlreichen Filmen in Episodenform zu erzählen - all das mit teils kontrastierenden Charakteren, einzelnen Narrativen, diversen Stilen und eigenen Stimmen. Unnötig zu erwähnen, dass dieses Vorhaben nicht nur erfolgreich bei Kritikern und Fans ankam (und nun die kassenträchtigste Franchise überhaupt ist), sondern trotz aller Häme und Erwarten vor allem als Konzept eine stabile Vorlage für Konkurrenten abgibt. Die wichtigste Frage, mit dem nun Anfang des letzten Kapitels der ersten so groß erzählten Geschichten in den Kinos, ist die Gesamthandlung mit all dem Aufbau aufgegangen ? Und kann man so etwas für sich allein bewerten ?
Unüberraschenderweise würde ich sagen: "Nein", denn dieser Film kann eigentlich nur denen gefallen, die diese 10-jährige Reise mitgemacht haben und jeden einzelnen Charakter zumindest halbwegs kennen. Ich kann da auch nicht Kritiker/generell Leute verstehen, die nahezu ohne Vorwissen diesen Film schauen und ihn einer chaotischen Verständnislosigkeit strafen, denn dies ist mehr oder weniger das Serienfinale einer Staffel - bei den meisten Serien muss man eben die Zeit investieren, um sich das Ende schmackhaft zu machen. In der Hinsicht ist "Infinity War" so ziemlich das, was ein jeder Marvel-Fan sehen wollte und mehr - aus Spoilergründen kann ich nicht jede einzelne schmackhafte Szene oder Detail verraten, aber davon gibt es bei den 150 Minuten Laufzeit genug.
Was auch immer die Russo-Brüder inszenieren, sei es bombastische und dynamische Action, ergreifendes Drama oder leichtherziger Humor, sie haben es für die Mehrheit des Streifens drauf. Mit über 321 Millionen Dollar ist dies mit einer der teuersten Filme aller Zeiten und effekttechnisch sieht man das "Infinity War" auch an mit größtenteils makellos umgesetzten Hintergründen, Partikeleffekten und Integrationen von bestimmten Charakteren miteinander. Dies ist besonders peinlich für "Justice League", das mit ähnlichem Budget sich bis auf die Knochen blamierte und kaum die Hälfte wert aussah. Eine der größten Errungenschaften dieses Streifens ist wohl die Erschaffung von Thanos als Charakter und als Bösewicht - wenn man bedenkt, dass er vorher eine kaum bemerkbare Bedrohung war, so erhebt man ihn hier zum heimlichen Protagonisten und bringt einem so vielleicht den bisher besten Marvel-Bösewicht, den es im Kino gab. Nicht, dass die ganzen Helden nicht total blass wären, aber neben Thanos wirken sie alle um einiges kleiner und dies kann man auch interpretieren, wie man möchte.
Wenn man "Infinity War" etwas vorwerfen kann, dann sind es neben kleineren Unebenheiten in Grafik und Humor die Erzählweise und das Ende (im größeren Kontext). Die Erzählweise ist aufgrund der zahlreichen Charaktere erwartbar szenenhaft und lässt keinen wirklichen Erzählfluss aufkommen; so ist dies kein wirklicher Film, sondern eher eine Anzahl von Ereignissen, die aufgrund des übergeordneten Themas miteinander verbunden sind, aber aufgrund ihrer teils widersprüchlicher Töne, Stile und Inhalte nicht wirklich zueinander passen wollen. Und zum Ende: Grundsätzlich hat Marvel hier glücklicherweise Mut und stellenweise sogar Konsequenz bewiesen, aber mit ihrem Geschäftsmodell laufen sie irgendwie auch Gefahr, diesem (wie bereits einigen vorherigen) Film deren Konsequenz zu nehmen (und wenn ich noch mehr sage, dann spoilere ich).
Fazit: Mehr Event als Film ist "Avengers: Infinity War" nur Marvel-Fans zu empfehlen. Diese können sich dann aber auch auf ein Event gefasst machen.
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