Mittwoch, 22. November 2017

"Thor: Tag der Entscheidung"

Story: Zwei Jahre nach seinem letzten Treffen mit den Avengers ist Thor auf der Mission, den Ragnarok (die Apokalypse) für seine Heimat Asgard und das gesamte Universum zu verhindern. Wenn da nur nicht Familie dazwischen kommen würde...

Die ersten zwei "Thor"-Filme waren bei weitem keine Desaster, aber irgendwie auch die "unbequemen" Bestandteile des Marvel-Filmuniversums; Thor ist an und für sich auch kein allzu leicht zu schreibender Charakter. Captain America hat seinen Patriotismus/strahlende Hoffnung, Iron Man ist ein geniales Bündel an Charisma, Hawkeye ist ein Durchschnittstyp, Black Widow eine Femme fatale mit einer tragischen Vergangenheit und Hulk ist die Marvel-Version von Jekyll and Hyde...Thor ist da eher so eine Art kopfloser Krieger-Gott, aber sein Charakter wurde in meinen Augen bisher nicht ganz so gut um Schichten erweitert wie es bei seinen Kollegen ist. Regisseur Taika Waititi entschied sich bewusst, dem eher blassen Thor etwas mehr Comedy und Persönlichkeit zu verleihen und da Chris Hemsworth tolles komödiantisches Timing besitzt, passt es wie die Faust aufs Auge und "Tag der Entscheidung" stellt sich als einer der bisher charmant-witzigsten Filme des Filmuniversums. Allerdings gibt es hier auch manchmal das Problem wie in "Dr. Strange", dass der Humor an einigen Stellen hinderlich gegenüber der Wirkung war - wenngleich es glücklicherweise nicht sehr oft vorkommt.

Abseits von Hemsworth kriegt Blanchett als der Bösewicht zwar nicht viel Tiefe, aber kann mit ihrem Charisma/Können durchaus in Erinnerung bleiben; ein Avenger-Kollege von Thor kriegt hier endlich auch etwas mehr Tiefe und Komplexität, aber der wahre Showstealer war ein Charakter, der allein von seiner Besetzung her viel zu genial war und absolut jede seiner Szenen frech stahl (den ich aber aus Spoiler-Gründen nicht verraten werde, dies nähme viel vom Effekt weg). Abseits einiger Charaktere und des Tons hat mir vor allem die "bunte Farbpalette" und die "opulente visuelle Größe" gefallen - mit anderen Worten, dieser Film hat eine eigene Identität und hat es so leichter, eigenständig zu sein, anstatt nur Teil eines großen Ganzen zu sein.

Wenn ich was kritisieren könnte, dann wäre es wie bereits erwähnt, eine nicht immer wohl portionierte Prise an Humor und außerdem das fehlende Gefühl einer Apokalypse. Sicher, es wird schon darüber geredet und das nicht zu wenig, aber ich würde als Zuschauer das Gefühl dafür auch gerne selbst kriegen, anstatt dass man mir nur davon erzählt.

Fazit: Insgesamt ist "Thor: Tag der Entscheidung" der mit Abstand beste "Thor"-Film, vor allem da der Titelheld an Profil und Persönlichkeit dazugewonnen hat. Wenngleich ich persönlich nicht die Dramatik im Finale spürte, funktionierte der Streifen für mich als Komödie. Wenn ein "Thor 4" kommt, dann würde mir ein konstanter Pfad durchaus gefallen.

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