Samstag, 16. September 2017

"Emoji - Der Film"

Story: Das Emoji Gene ist ein Außenseiter unter anderen Emojis, da er anders als sie mehrere Emotionen ausdrücken kann. Er selbst möchte daraufhin nichts mehr, als sich nur auf eine Emotion festzulegen...

Ich habe persönlich nichts gegen Werbung in Filmen, wenn diese auf eine kreative oder unauffällige Weise umgesetzt wird, bzw. die Handlung und die Charaktere so gut sind, sodass mir die Werbung egal ist (gutes Beispiel wäre die Pepsi-Werbung in "Zurück in die Zukunft"). Was jedoch hier veranstaltet wird, ist jenseits jeglicher bodenloser Frechheit als etwas auf einem neuen Level zu bezeichnen. Sicher, der LEGO-Film und auch "Ralph reichts" sind auch in gewisser Hinsicht als schamlose Werbungen für LEGO, bzw. zahlreiche Videospiele anzusehen - aber mit einem kleinen Unterschied, nämlich dass diese beiden Filme sich akribisch Mühe machten, nicht nur die Kultur hinter den eigenen Produkten aufzuzeigen (und ihr Respekt zu zollen), sondern vor allem (schockschwere Not) einen guten Film zu machen mit Charakteren, Handlungslinien, Konflikten, usw. Hinter Emojis gibt es schlichtweg keine Kultur, da hätte man gleich einen Film über das Internet machen sollen.

"Emoji - Der Film" konzentriert sich definitiv auf das ihm Wichtigste, nämlich die Werbung, denn die Handlung ist nahezu nichts anderes als das Aufzeigen und Bewerben zahlreicher Apps wie "Candy Crush" oder "Just Dance". Der Werbeaspekt ist besonders dann stark zu spüren, als auf diesem amerikanischen Smartphone (also dem, in dem Gene und die anderen Emojis/Apps drin sind) eine eindeutig chinesische Chat-App festzustellen ist...knapp dahinter landet das Auftauchen der "Candy Crush"-App, von der so ziemlich alle markanten Bestandteile vorkommen.

Von Charakteren will ich generell schweigen, denn diese sind so blass und austauschbar, sodass ich dafür nicht einmal einen Ausdruck parat habe. So ziemlich jedes Klischee, egal ob charakterbezogen oder nicht, wird einfach mal mitgenommen und es gibt absolut keinerlei Überraschungen. Außerdem erwähnt der Film aus irgendeinem Grund Feminismus und lässt Patrick Stewart ein Stück Scheiße spielen und warum ich das genau jetzt schreibe ist genauso zufällig wie so ziemlich alles, was in dem Film passiert.

Positiv lässt sich höchstens die Arbeit des Animationsstudios selbst bewerten, aber im Jahre 2017 ist es leider nichts allzu Besonderes mehr, wenn man gut animierte Filme rausbringt, da kommt es eher auf den individuellen Stil an (was dieser Film nicht hat).

Fazit: Einer der kreativ miserabelsten Filme der letzten Jahre und vielleicht sogar überhaupt. Es kann fast nur noch aufwärts gehen.

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